Geberit auf Kurs

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Der Geberit Gruppe ist es im ersten Halbjahr 2010 gelungen, die Resultate auf dem hohen Vorjahresniveau zu halten. Trotz der unsicheren Situation in vielen Märkten weltweit, wuchs der konsolidierte Umsatz in Schweizer Franken um 1,5% auf CHF 1115,4 Mio. Währungsbereinigt betrug der Zuwachs 4,8%. Der operative Cashflow (EBITDA) stieg um 1,0% auf CHF 311,0 Mio., das Betriebsergebnis (EBIT) um 0,5% auf CHF 268,9 Mio. Das Nettoergebnis erreichte CHF 221,0 Mio., 8,9% mehr als in der Vorjahresperiode. Die Unternehmensleitung erwartet für das Gesamtjahr 2010 einen währungsbereinigten Umsatz leicht über dem Vorjahr und operative Ergebnisse leicht über den mittelfristigen Zielsetzungen.

Der Umsatz der Geberit Gruppe erreichte im ersten Halbjahr 2010 CHF 1115,4 Mio. im Vergleich zu CHF 1099,1 Mio. im Vorjahr. Dies entspricht einer währungsbereinigten Zunahme von 4,8%. Aufgrund von im Vergleich zum ersten Quartal nochmals erhöhten Währungsverlusten, vor allem als Folge des schwachen Euro, betrug der Anstieg in Schweizer Franken lediglich 1,5%. Die erfreuliche Tendenz in der Umsatzentwicklung hielt an. Nach einer währungsbereinigten Zunahme von 2,1% (0,6% in Schweizer Franken) im ersten Quartal, konnte der Umsatz im zweiten Quartal um 7,5% (2,4% in Schweizer Franken) gesteigert werden.

In Europa resultierte gesamthaft eine währungsbereinigte Umsatzzunahme von 4,1%. Die Mehrheit der Märkte konnte sich von den Rückschlägen im Vorjahr erholen, so Grossbritannien/Irland (+9,1%), Deutschland (+6,8%), die Schweiz (+5,9%), Österreich (+5,5%), Frankreich (+5,1%), Italien (+4,4%) und die Benelux-Länder (+1,0%). Weitere Umsatzrückgänge verbuchten dagegen die nordischen Länder (-0,6%) sowie Zentral-/Osteuropa (-6,0%) und die Iberische Halbinsel (-10,5%). Auf den ursprünglichen, deutlich zweistelligen Wachstumspfad vor der Krise zurückgekehrt ist die Region Fernost/Pazifik mit einem Plus von 29,3%. Ebenfalls zulegen konnten die Regionen Nahost/Afrika (+6,5%) und Amerika (+7,3%).

Bei den Produktbereichen verliefen die Entwicklungen unterschiedlich. Währenddem die Umsätze bei den Sanitärsystemen um 3,9% (währungsbereinigt +7,3%) auf CHF 664,3 Mio. deutlich zunahmen, mussten die Rohrleitungssysteme als Folge des schwachen Neubaugeschäfts in Schweizer Franken einen Rückgang von 1,9% auf CHF 451,1 Mio. hinnehmen und stiegen lediglich währungsbereinigt leicht um 1,3%.

Die Resultate konnten im Vergleich zum bereits erfolgreichen Vorjahr auf hohem Niveau gehalten werden. Massgeblich zur erfreulichen operativen Situation trug der Materialaufwand bei, der im ersten Quartal von einem hohen Vorjahreswert profitierte, gleichzeitig aber im zweiten Quartal zunehmend unter steigenden Rohmaterialpreisen und einem höheren Umsatzanteil der materialintensiveren Rohrleitungssysteme litt. Im Betriebsaufwand wirkten sich trotz gegenläufigen Fremdwährungseffekten intensivierte Marketingaktivitäten und der gestiegene Personalaufwand erhöhend aus. Da in der Gruppe ein signifikanter Teil der Kosten in Fremdwährungen anfällt, war der Einfluss der Wechselkurseffekte insgesamt auf die operativen Ergebnisse im ersten Halbjahr gering.

Unter dem Strich resultierte ein Anstieg des operativen Cashflow (EBITDA) um 1,0% auf CHF 311,0 Mio. mit einer EBITDA-Marge von 27,9% (Vorjahr 28,0%). Das Betriebsergebnis (EBIT) erreichte CHF 268,9 Mio.; die EBIT-Marge nahm von 24,3% im Vorjahr leicht auf 24,1% ab. Das durch eine deutlich tiefere Steuerquote positiv beeinflusste Nettoergebnis stieg um 8,9% auf CHF 221,0 Mio. bei einer Umsatzrendite von 19,8% (Vorjahr 18,5%). Der Gewinn je Aktie wuchs entsprechend ebenfalls überproportional im Vergleich zum Umsatz um 8,1% auf CHF 5.62 (Vorjahr CHF 5.20).

Die finanzielle Situation der Gruppe präsentiert sich nach wie vor sehr solide. Der Nettocash-Betrag (Liquide Mittel minus Schulden) verringerte sich plangemäss nach der Dividendenzahlung um CHF 83,5 Mio. auf CHF 212,1 Mio. Die Eigenkapitalquote hielt sich mit 68,2% auf dem Stand des Jahresendes 2009. Am 14. Juni 2004 wurde eine Wandelanleihe mit einer Laufzeit von sechs Jahren und einem Nominalwert von CHF 170,0 Millionen ausgegeben. Die Anteilsscheine wurden bis zum Ende der Laufzeit der Anleihe am 14. Juni 2010 vollständig in Namenaktien der Geberit AG gewandelt. Insgesamt entstanden 1’718’095 neue Aktien. Dies entspricht 4,13% des ursprünglichen Aktienkapitals.

Die Geberit Gruppe beschäftigte Ende Juni 2010 weltweit 5816 Mitarbeitende. Das waren 208 Personen oder 3,7% mehr als Ende 2009. Die Zunahme ist hauptsächlich auf die auf Anfang 2010 wirksame Übernahme des vormaligen indischen Vertriebspartners, einen Personalaufbau in den chinesischen Werken sowie auf eine Reihe kleinerer Insourcing-Aktivitäten zurückzuführen.

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2010 wurden CHF 25,8 Mio. (Vorjahr CHF 40,9 Mio.) in Sachanlagen investiert. Der Rückgang liegt vor allem in den hohen Investitionen in das neue Logistikzentrum in Pfullendorf (DE) im Vorjahr begründet. Der Hauptteil der Investitionen floss in die Anschaffung von Werkzeugen und Formen für neue Produkte und in den Maschinenpark. Der Aufwand für Forschung und Entwicklung blieb mit CHF 21,0 Mio. (Vorjahr CHF 21,0 Mio.) und 1,9% des Umsatzes konstant.

Die aktuelle Wirtschaftslage und die damit verbundene Unsicherheit in der Einschätzung der näheren Zukunft machen Voraussagen für das Geschäftsjahr 2010 immer noch sehr schwierig. Eine Erholung in der Bauwirtschaft – vor allem im für Geberit wichtigen europäischen Raum – ist nicht vor 2011 zu erwarten. Bei den Rohmaterialien ist die Volatilität nach wie vor hoch. Die Unternehmensleitung ist zuversichtlich, dass Geberit die derzeitig schwierige weltwirtschaftliche Phase erfolgreich meistern wird, und dass die langfristigen Perspektiven sowohl für den Bausektor im Allgemeinen vor allem aber für Geberit im Speziellen unverändert positiv sind. Der Umsatz für das Gesamtjahr wird währungsbereinigt leicht über demjenigen des Vorjahres zu liegen kommen, der operative Cashflow einen Wert leicht oberhalb der mittelfristigen Zielsetzungen von 23 bis 25 Prozent erreichen.

Als europäischer Marktführer ist die Geberit Gruppe ein globaler Anbieter in der Sanitärtechnik mit einem Umsatz von CHF 2,2 Milliarden. Sie beschäftigt weltweit 5800 Mitarbeitende in 40 Ländern.

Halbjahresbericht

Quelle: www.geberit.com

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