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Roche gibt viel versprechende Phase-II-Ergebnisse für neue, zielgerichtete Krebstherapie bei fortgeschrittenem Melanom bekannt

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Neue Daten zu Hemmung des fortgeschrittenen BRAF-mutierten Melanoms
Roche (SIX: RO, ROG; OTCQX: RHHBY) gab heute die Ergebnisse einer klinischen Phase II-Studie zu RG7204 (PLX4032) bekannt, einem in der Entwicklung befindlichen innovativen Molekül zur Behandlung des fortgeschrittenen schwarzen Hautkrebses. RG7204 soll selektiv eine krebserzeugende, mutierte Form des BRAF-Proteins hemmen, die bei etwa der Hälfte aller metastasierenden Melanom-Tumoren auftritt. Die nicht verblindete (open-label) Studie, genannt BRIM2, zeigte, dass der BRAF-Inhibitor RG7204 die Tumore bei mehr als der Hälfte der Studienteilnehmer, die an einem vorbehandelten, die BRAF-V600E-Mutation aufweisenden metastasierendem Melanom litten, schrumpfen liess. Die Studienteilnehmer lebten im Median 6,2 Monate, bevor ihre Erkrankung fortschritt (medianes progressionsfreies Überleben, PFS). Üblicherweise liegt das progressionsfreie Überleben dieser Patienten bei etwa zwei Monaten und die mediane Gesamtüberlebenszeit beträgt sechs bis neun Monate.
Die Daten wurden beim siebten Internationalen Melanom-Forschungskongress der Society for Melanoma Research in Sydney, Australien, am 5. November 2010 um 9:00 morgens Ortszeit von Dr. Jeffrey Sosman, vorgestellt.

„Wir sind erfreut über die Studienergebnisse zu RG7204 beim fortgeschrittenen Melanom, das zu den häufigsten krebsbedingten Todesursachen bei jungen Erwachsenen gehört”, so Dr. Sosman. „Wir verfügen jetzt über weitere Daten, die die viel versprechende klinische Aktivität bei bereits behandelten Patienten mit einem die BRAF-V600E-Mutation aufweisenden metastasierenden Melanom bestätigen.”
„Die Daten sind sehr ermutigend und wir arbeiten auf Basis der Phase-II-Ergebnisse daran, ein Expanded-Access-Programm möglich zu machen. Damit könnten wir Menschen mit einem die BRAF-Mutation aufweisenden fortgeschrittenen Melanom, die bereits mindestens eine medikamentöse Therapie erhalten haben, RG7204 zur Verfügung stellen“, erläutert Dr. Hal Barron, Leiter der globalen Produktentwicklung und medizinischer Leiter bei Roche. „Menschen mit fortgeschrittenem Melanom benötigen dringend mehr Behandlungsoptionen und wir werden weiter in Kooperation mit den weltweiten Gesundheitsbehörden daran arbeiten, die notwendigen Daten zusammenzutragen, um die Behandlung Patienten mit dieser Art von Krebs zur Verfügung stellen zu können.“

RG7204 veranschaulicht Roche’s Ansatz im Bereich der personalisierten Medizin: Biomarker und andere diagnostische Instrumente werden genutzt, um das richtige Arzneimittel für den richtigen Patienten zu finden. RG7204 wird zusammen mit einem diagnostischen Test von Roche Molecular Diagnostics entwickelt, um Patienten zu identifizieren, deren Tumoren das mutierte BRAF-Gen aufweisen und damit am besten auf die Behandlung
ansprechen.

Über BRIM2
BRIM2 ist eine einarmige, multizentrische PhaseII-Studie, in der 132 Patienten mit bereits vorbehandeltem, die BRAF-V600E-Mutation aufweisendem fortgeschrittenem Melanom untersucht wurden. Die Mutation wurde mittels des „Cobas 4800 BRAF V600 Mutation Tests“, einem begleitenden diagnostischen Verfahren von Roche Molecular Diagnostics, das gemeinsam mit RG7204 entwickelt wird, ermittelt. Die Studienteilnehmer erhielten zweimal täglich RG7204 bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Erkrankung fortschritt. Primärer Endpunkt der Studie war die objektive Ansprechrate (ORR), die von einem unabhängigen Prüfgremium bestimmt wurde. Sekundäre Endpunkte der Studie beinhalteten Ansprechdauer, PFS und Gesamtüberleben.

Für die 132 mit RG7204 behandelten Patienten zeigten die Ergebnisse folgendes:

  • Bei 52 Prozent der Patienten schrumpfte der Tumor um 30 Prozent oder mehr während mindestens zwei aufeinanderfolgenden Untersuchungen (gemäss Beurteilung durch ein unabhängiges Prüfgremium).
  • 82 Prozent der Patienten zeigten entweder ein Ansprechen des Tumors oder die Krankheit war stabil (52 Prozent Responders plus 30 Prozent stabile Erkrankung)
  • Die Studienteilnehmer lebten im Median 6,2 Monate, bis ihre Erkrankung fortschritt (medianes progressionsfreies Überleben oder PFS).
  • Die mediane Ansprechdauer betrug 6,8 Monate.
  • Das mediane Gesamtüberleben wurde noch nicht erreicht.
  • Das Sicherheitsprofil entsprach allgemein dem in früheren klinischen Studien zu RG7204 beobachteten Profil. Die schwersten unerwünschten Ereignisse (Grad 3 oder höher) waren in dieser Studie abnorme Leberfunktion (14 %), Gelenkschmerzen/Arthritis (11 %) und gastrointestinale Ereignisse (Dysphagie/Pankreatitis) (10 %). Die häufigsten unerwünschten Ereignisse waren Hautausschlag, Lichtempfindlichkeit, Haarausfall und Gelenkschmerzen.
  • Darüber hinaus wurde bei 26 Prozent der Patienten (34/132) Plattenepithelkarzinome der Haut (eine Hautkrebsart) vom Grad 3 berichtet. Die Hautläsionen wurden operativ entfernt und die Patienten setzten die Behandlung fort. Die Inzidenz von Plattenepithelkarzinomen entsprach der einer früheren RG7204-Studie.

Über das fortgeschrittene Melanom und BRAF
Das fortgeschrittene Melanom gehört zu den tödlichsten und aggressivsten Formen von Hautkrebs. Menschen mit fortgeschrittenem Melanom haben typischerweise eine kurze Lebenserwartung, die sich im Bereich von Monaten bewegt. Die Lebenserwartung von weniger als einem von vier Betroffenen ist ein Jahr nach der Diagnosestellung und weltweit versterben jährlich schätzungsweise 40.000 Menschen an dieser Erkrankung.i Es wird erwartet, dass sich die Zahl der Menschen mit Melanom in den Industrienationen in den nächsten zehn Jahren von 138.000 neuen Fällen pro Jahr auf 227.000 neue Fälle in 2019 verdoppeln wird.ii Bis vor kurzem gab es in den letzten 30 Jahren keine grösseren Fortschritte bei der Behandlung und Patienten mit fortgeschrittenem Melanom hatten sehr wenige Behandlungsmöglichkeiten.
Das BRAF-Protein ist ein wichtiger Bestandteil des RAS-RAF-Signalweges, der am normalen Wachstum und Überleben der Zellen beteiligt ist. Aktivierende Mutationen des BRAF-Gens führen dazu, dass dieser Signalweg überaktiv wird, was zu exzessivem Wachstum und Krebs führen kann. Mutationen des BRAF-V600-Proteins finden sich in etwa 50 Prozent der Melanom-Fälle und man schätzt, dass etwa acht Prozent aller soliden Tumoren BRAF-V600-Mutationen enthalten.

Über RG7204
RG7204 ist ein kleines Molekül in der Entwicklung, das oral verabreicht wird und selektiv eine krebserzeugende mutierte Form des BRAF-Proteins hemmen soll. RG7204 wird gemeinsam von Roche und Plexxikon im Rahmen eines Lizenz- und Kooperationsabkommens aus dem Jahr 2006 entwickelt. Darüber hinaus wird parallel von Roche Molecular Diagnostics und Plexxikon ein auf einer Polymerasekettenreaktion basierendes begleitendes diagnostisches Testverfahren entwickelt, der „Cobas® 4800 BRAF V600 Mutation Test“. Das Testverfahren soll Personen identifizieren, deren Tumoren die BRAF-V600E-Mutation aufweisen.
Eine Phase-III-Studie (BRIM3) zu RG7204 bei zuvor unbehandelten Patienten mit metastasierendem Melanom, deren Tumoren mit dem Begleittest positiv auf die BRAF-V600-Mutation getestet wurden, läuft derzeit. Weitere Informationen über die klinischen Studien stehen im Roche-Register zu klinischen Studien (http://www.roche-trials.com) zur Verfügung.

Über SMR2010
Die Society for Melanoma Research (SMR2010) ist die umfassendste Melanom-Konferenz des Jahrzehnts. Die Kombination aus 4 unabhängig strukturierten und integrierten Konferenzen ermöglichte die Entwicklung von prägnanten Programmen, die jeweils auf ein bestimmtes Auditorium abzielen und die Möglichkeit zum Wissens- und Ideenaustausch zwischen den einzelnen Fachgebieten bietet.
Das allgemeine Kongressthema lautet „Pathways to Treatment’ ; es bildet die laufende Umsetzung unseres Grundlagenwissens über die der Melanom-Entstehung zugrunde liegenden zellulären Signalwege in das Design von neuen molekulare Behandlungsformen für die Erkrankung ab. Ein breit gefächertes interdisziplinäres Programm hebt auch die innovativsten Entwicklungen bei der Primär- und Sekundärprävention von Melanomen hervor.

Über Roche
Roche mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, ein führendes, forschungsorientiertes Unternehmen ist spezialisiert auf die beiden Geschäfte Pharma und Diagnostics. Als weltweit grösstes Biotech-Unternehmen entwickelt Roche klinisch differenzierte Medikamente für die Onkologie, Virologie, Entzündungs- und Stoffwechselkrankheiten und Erkrankungen des Zentralnervensystems. Roche, ein Pionier im Diabetesmanagement, ist auch der weltweit bedeutendste Anbieter von In-vitro-Diagnostik und gewebebasierten Krebstests. Medikamente und Diagnostika, welche die Gesundheit, die Lebensqualität und die Überlebenschancen von Patienten entscheidend verbessern sind das strategische Ziel der personalisierten Medizin von Roche. 2009 beschäftigte Roche weltweit über 80’000 Mitarbeitende und investierte fast 10 Milliarden Franken in die Forschung und Entwicklung. Der Konzern erzielte einen Umsatz von 49,1 Milliarden Franken. Genentech, USA, gehört vollständig zur Roche-Gruppe. An Chugai Pharmaceutical, Japan, hält Roche die Mehrheitsbeteiligung. Für weitere Informationen: www.roche.com.
Alle erwähnten Markennamen sind gesetzlich geschützt.

Quelle: Roche

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