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Das älteste AKW der Welt steht in der Schweiz

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Ende Februar wird in Beznau das älteste AKW der Welt stehen. Ausgerechnet für diesen Oldtimer sind die Hochwasserberechnungen nicht wasserdicht.

Ende Februar wird Oldbury in GB abgeschaltet. Danach steht das älteste AKW der Welt in der Schweiz, genauer in Beznau. Das AKW Beznau I ging am 29. Februar 1969 ans Netz.

Hochwasserberechnungen ungenügend
Das Atomkraftwerk Beznau I steht auf einer Insel in der Aare und ist bezüglich Hochwasser besonders stark gefährdet. Um die konkrete Gefahr abschätzen zu können, musste die Axpo als Betreiberin von Beznau umfangreiche Sicherheitsberechnungen unternehmen. Doch bei genauer Betrachtung wird deutlich: Die Annahmen, die den Berechnungen zugrunde liegen, sind unvollständig und zu optimistisch. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI hat trotzdem wiederholt das AKW Beznau als sicher deklariert. Nebst den Alterungsproblemen wird also auch die Hochwasserproblematik für Beznau «sichergerechnet».

Geschiebe und Schwemmgut ignoriert
Ein Hochwasser nimmt häufig erst mit dem Transport von Baumstämmen, Ästen und Blättern an der Wasseroberfläche, sowie Kieselsteinen und Schlamm am Wassergrund einen katastrophalen Verlauf. Wehre werden verstopft und Flusssohlen gefüllt: die Flutwellen nehmen deshalb ganz andere Dimensionen an. Die Berechnungen, auf die sich das ENSI stützt, gehen allerdings von klarem Wasser aus. Das ist verheerend. Denn werden Schwemmgut und Geschiebe miteinberechnet, so kann nicht ausgeschlossen werden, dass eine Flutwelle ähnlich wie in Fukushima über Beznau hinwegfegen würde. Doch damit nicht genug: Die berechneten Resultate gehen zudem von optimistisch kleinen Wassermengen aus, was die Gefahr nochmals verstärkt.

Die Schweizerische Energie-Stiftung SES und die Mahnwache vor dem ENSI fordert das ENSI auf, die Berechnungen ernsthaft durchführen zu lassen, um damit das reale Hochwasserrisiko für Beznau zu kennen.

» Hintergründe zur Geschichte des AKW Beznau

Quelle: Schweizerische Energie-Stiftung

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