Gutes Jahresergebnis in sehr schwierigem Umfeld

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Beeinflusst wurde das Ergebnis der Repower-Gruppe von den herausfordernden Marktbedingungen, namentlich einer zurückhaltenden Nachfrage, anhaltend tiefer Energiepreise, einer geringen Liquidität der Märkte sowie von den negativen Währungseinflüssen. Es liegt daher erwartungsgemäss unter jenem des Vorjahres. Der EBIT sank um 18 % auf 130 Mio. Franken (Vorjahr 159 Millionen Franken), der Gewinn um 30 % auf 54 Mio. Franken (Vorjahr: 77 Mio. Franken). Die Gesamtleistung konnte um 11 % auf 2,5 Milliarden Franken (Vorjahr 2,3 Mia. Franken) gesteigert werden. Mit einem Cashflow von 138 Mio. Franken erwirtschaftete Repower im Vergleich zum Vorjahr 20 % mehr Mittel. Das Eigenkapital steigt um 5 % von 916 auf 965 Mio. Franken: Damit ist Repower sehr solide finanziert (Eigenkapitalquote von 41 %) und für die Fortsetzung der Strategie eines profitablen Wachstums gut gerüstet. Repower hat im Berichtsjahr insgesamt rund 40 Stellen geschaffen, mehr als die Hälfte davon im Kanton Graubünden.

 
Repower hat das operative Geschäft erfolgreich vorangetrieben
«Das Jahresergebnis der Gruppe darf, insbesondere im Branchenvergleich, als gut bezeichnet werden. Repower ist gut aufgestellt, solide finanziert, verfügt über hervorragende Mitarbeitende und verstand es, 2011 einerseits das operative Geschäft konsequent weiterzuentwickeln und andererseits Opportunitäten zu nutzen», kommentiert Repower CEO Kurt Bobst. Wesentlich zum positiven Ergebnis beigetragen haben die Margen aus dem Strom- und Gashandel — die Handelsexperten von Repower verstanden es, die wenigen sich bietenden Opportunitäten trotz schwierigen Marktbedingungen optimal zu nutzen. Der Gashandel konnte profitabel ausgebaut werden. Verbessert werden konnten auch die Vertriebsmargen insbesondere in Italien. Mehr als zwei Drittel des Vertriebsvolumens generiert Repower in Italien.

 
Weiterhin negative Währungseinflüsse — Wertberichtigungen
Repower ist mit einem Umsatz, der zu rund drei Viertel in Euro erwirtschaftet wird, stark währungsexponiert. Das Geschäftsjahr 2011 war zudem von Sondereffekten beeinflusst. Diese fielen jedoch in ihrer Summe nahezu ergebnisneutral aus. Während sich Sonderabschreibungen, darunter die Wertberichtigung der rumänischen Tochtergesellschaft sowie Wertminderungen im Bereich IT, auf das operative Ergebnis negativ auswirkten, konnten passivierte Transportverpflichtungen, welche im Zusammenhang mit der Strommarktöffnung ihre Berechtigung verloren, erfolgswirksam aufgelöst werden. Der negative Währungseffekt konnte im Finanzergebnis jedoch dank aktiver Absicherungen auf 15 Mio. Franken begrenzt werden. Weiter wird das Finanzergebnis schliesslich durch eine Wertberichtigung der Minderheitsbeteiligung am Kohlekraftwerksprojekt Brunsbüttel (Deutschland) und durch eine höhere Steuerquote als Folge des gesteigerten Gewinnbeitrags aus Italien belastet.

 
Mehr Strom und Gas im Vertrieb abgesetzt
Der Stromabsatz lag mit 18,9 Terawattstunden nur geringfügig unter dem Vorjahreswert. Um 40 % auf 6,4 Terawattstunden gesteigert werden konnte der Vertrieb an Endkunden — diese Zunahme ist unter anderem auf die Integration der rumänischen Tochtergesellschaft zurückzuführen, die 2011 erstmals während eines ganzen Jahres zum Absatz beitrug. Der Handelsumsatz sank demgegenüber um 17 % auf 12 Terawattstunden. In den eigenen Kraftwerken produzierte Repower rund 25 % mehr Strom, was vor allem auf längere Betriebszeiten des Gas-Kombikraftwerks Teverola zurückzuführen ist. Die Eigenproduktion aus Wasserkraft lag mit 656 Gigawattstunden über der durchschnittlichen Jahreserwartung. Den Gasabsatz konnte Repower auf knapp 600 Millionen Kubikmeter verdreifachen.

 
Dynamik von Repower und neue Ideen für die Märkte zeigen Wirkung
Auch im Bereich der weiteren Erschliessung der Vertriebsmärkte erzielte Repower 2011 bemerkenswerte Erfolge. In der Schweiz lancierte Repower das Produktionsbeteiligungsmodell Repartner Produktions AG für kleinere und mittlere Schweizer Energieversorgungsunternehmen, die über eine Beteiligung Zugang zum technologisch und geografisch diversifizierten Produktions- und Projektportfolio von Repower erhalten. In Deutschland bereitete Repower den Einstieg ins Gasgeschäft vor. In Italien konnte das Volumen im Vertriebsgeschäft ausgebaut und die Profitabilität gesteigert werden. Repower bearbeitet den Markt in Italien mit klarer Serviceorientierung und der Entwicklung innovativer Produkte — zuletzt das 2011 vorgestellte Grünstromprodukt VERDE DENTRO. Schwieriger präsentiert sich die Situation im Aufbaumarkt Rumänien, wo veränderte Marktbedingungen und tiefe hydraulische Produktion die Beschaffungspreise unerwartet ansteigen liessen. Repower arbeitet deshalb am Aufbau eigener Produktionskapazitäten in Rumänien und prüft Opportunitäten für Wind- und Wasserkraftwerke.

 
Repower erzielt Fortschritte in der Projektentwicklung
Repower gelang es 2011 erneut, wesentliche Fortschritte im Bereich der Projektentwicklung zu erzielen. So ging das neue Wasserkraftwerk Taschinas (Schweiz) ans Netz. Der von Repower selbst entwickelte Windpark in Lucera (Italien) ist im Bau und wird 2012 die Stromproduktion aufnehmen. Das Konzessionsprojekt für das Wasserkraftwerk Chlus (Schweiz) wird 2012 fertiggestellt, die Konzessionsverhandlungen laufen mit dem Ziel, diese im Verlauf der nächsten Monate abzuschliessen. Die beiden Pumpspeicher-Kraftwerkprojekte Lagobianco (Schweiz) und Campolattaro (Italien) konnten massgeblich vorangetrieben werden: Das Projekt Lagobianco hat mit der Einreichung des Konzessionsgenehmigungsgesuchs an den Kanton Graubünden einen weiteren Meilenstein erreicht, und auch in Campolattaro läuft das Bewilligungsverfahren plangemäss. Im italienischen Markt beliefert Repower Kunden mit über 4 Terawattstunden Elektrizität und benötigt dafür Grund- und Mittellaststrom. Dieser Bedarf soll unter anderem mit einer Beteiligung am Steinkohlekraftwerk Saline Joniche abgedeckt werden, welches kurz vor dem Abschluss des Umweltverträglichkeitsverfahrens (Decreto VIA) steht. Einer Prüfung unterzogen hat Repower das projektierte Steinkohlekraftwerk in Brunsbüttel (Deutschland). Eine Realisierung des Projekts, an dem Repower mit 36 % beteiligt ist, erscheint angesichts der energiepolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland in absehbarer Zeit nicht realistisch. Repower nimmt daher eine vollständige Wertberichtigung im Umfang von 7 Mio. Franken zulasten der Jahresrechnung 2011 vor. Für die im deutschen Markt rasch benötigte Grund- und Mittellast wird an Alternativen gearbeitet, so insbesondere am geplanten Gas- und Dampfkraftwerk im CHEMPARK in Leverkusen.

 
Dividendenausschüttung mit Rücksicht auf Zukunftsinvestitionen
Der Verwaltungsrat hat beschlossen, der Generalversammlung vom 9. Mai 2012 die Ausschüttung einer Dividende von 5.00 Franken je Inhaberaktie bzw. Partizipationsschein zu beantragen. Diese Ausschüttung liegt unter jener der Vorjahre. Der Verwaltungsrat hält somit an der weitsichtigen und
für das Unternehmen gesunden Dividendenpolitik fest.

 
Ausblick: Verhaltener Optimismus im operativen Geschäft – grosse strategische Herausforderung
Angesichts des herausfordernden Umfelds geht Repower für 2012 von einem mit dem Vorjahr vergleichbaren Gewinn und einem auf Stufe EBIT tieferen Ergebnis aus. «Das schwierige Umfeld ist für uns Herausforderung und Chance zugleich. Wir sehen uns in unserem vertikal integrierten Geschäftsmodell, das auf profitable Weiterentwicklung in Schlüsselmärkten, ein europaweites Handelsgeschäft und eine starke Eigenproduktion zur Unterlegung von Vertrieb und Handel fokussiert, aktuell bestätigt und gut aufgestellt. Notwendige strategische Weichenstellungen erweisen sich im aktuellen energiepolitischen Umfeld als äusserst anspruchsvoll», sagt Kurt Bobst. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung analysieren laufend die nationale und internationale energiepolitische und energiewirtschaftliche Lage und werden dabei insbesondere die erwartete Konkretisierung der «Energiestrategie 2050» des Bundesrates sowie die künftige Energiestrategie des Kantons Graubünden mit berücksichtigen.

 
Hinweise:
Der vollständige Geschäftsbericht steht auf www.repower.com/investor/ zum Download bereit. Auf onlinereport.repower.com findet sich auch eine Online-Version.

 
Repower präsentiert ihren Geschäftsabschluss 2011 am 29. März 2012 an einer Medienkonferenz in Chur und an einem Analystengespräch in Zürich. Die Einladungen sind separat erfolgt.

 
Die Generalversammlung findet am 9. Mai in Ilanz statt.

Quelle: Repower-Gruppe

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