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Kühne + Nagel: Margendruck, Kostensteigerungen und Kartellstrafe belasten Ergebnis

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„Im ersten Quartal mussten wir uns mit einer Reihe von widrigen Faktoren auseinandersetzen“, sagte Reinhard Lange, CEO der Kühne + Nagel International AG. „Unsere Investitionen in Wachstumsinitiativen hatten überproportionale Kostensteigerungen zur Folge. Mit strikter Kostendisziplin und Massnahmen zur Steigerung der Produktivität werden wir diesem Trend entgegenwirken. Des Weiteren waren die Gewinnmargen in der See- und Luftfracht rückläufig. Hinzu kam die einmalige Belastung durch die am 28. März 2012 gemeldete hohe Kartellstrafe. Dennoch konnten wir ein über dem Markt liegendes Wachstum realisieren.“

Seefracht
In der Seefracht steigerte Kühne + Nagel sein Containervolumen um 9 Prozent, während der Markt ersten Indikationen zufolge nur zwischen 3 und 4 Prozent zulegte. Entsprechend der strategischen Zielsetzung generierte das Unternehmen einen deutlichen Anstieg der Mengen in den transatlantischen und transpazifischen Verkehrsrelationen. Als Folge des Margendrucks, u.a. beeinflusst von signifikanten Ratenerhöhungen in verschiedenen Fahrtgebieten, und hohen Investitionen in Informationstechnologie und Vertrieb, ging die EBITDA-Marge im Verhältnis zum Rohertrag von 35,9 Prozent im Vorjahr auf 30,3 Prozent zurück. Das Betriebsergebnis verringerte sich gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 15,2 Prozent.

Luftfracht
Der internationale Luftfrachtmarkt hatte in den ersten drei Monaten des Jahres 2012 eine rückläufige Volumenentwicklung zu verzeichnen und schrumpfte um 3 Prozent, wogegen er im Vergleichsquartal des Vorjahres noch merklich zulegte. Kühne + Nagel steigerte seine Tonnage im ersten Quartal um 4 Prozent. Neben der anhaltend guten Auftragslage in Südamerika war die Mengenentwicklung innerhalb Asiens und in den Relationen aus dem asiatisch-pazifischen Raum nach Nah-/Mittelost positiv, was u.a. auf den Erwerb einer auf Perishables Logistics spezialisierten Firma in Australien zurückzuführen war. Investitionen in Wachstumsinitiativen und Informationstechnologie bewirkten einen Rückgang der EBITDA-Marge im Verhältnis zum Rohertrag von 32,3 auf 26,5 Prozent. Das Betriebsergebnis lag mit CHF 54 Mio. um 14,3 Prozent unter Vorjahr, unter Berücksichtigung der Kartellstrafe war ein Verlust von CHF 11 Mio. zu verbuchen.

Landverkehre
Im europäischen Landverkehr machte Kühne + Nagel trotz der angespannten Wirtschaftslage in Südeuropa gute Fortschritte und konnte in den Segmenten Stückgut und Teil- und Komplettladungen zulegen. Zu dem Anstieg des Nettoumsatzes um währungsbereinigt 18 Prozent leistete das seit 2011 zur Kühne + Nagel-Gruppe gehörende britische Unternehmen RH Freight wertvolle Beiträge. Das Betriebsergebnis verbesserte sich gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 7,7 Prozent, die EBITDA-Marge blieb mit 1,9 Prozent stabil auf Vorjahresniveau.

Kontraktlogistik
Die Kontraktlogistikaktivitäten entwickelten sich im ersten Quartal 2012 regional sehr unterschiedlich. Die starke Nachfrage in Zentraleuropa, Asien und Südamerika zeigte sich in der Erhöhung des Nettoumsatzes um währungsbereinigt 6 Prozent. Dagegen führten Margendruck und konjunkturbedingte Volumenrückgänge vor allem in Frankreich und Südeuropa zu einem Rückgang des Betriebsergebnisses im Kontraktlogistikbereich um 19,5 Prozent. Die EBITDA-Marge lag bei 3,1 Prozent (Vorjahr: 3,9 Prozent).

Reinhard Lange: „Als Konsequenz aus den im ersten Quartal 2012 gewonnenen Erkenntnissen haben wir unser Kostenmanagement verstärkt. Wir sind zuversichtlich, dass die eingeleiteten Massnahmen und solides Wachstum im zweiten Halbjahr zu einer Ergebnisverbesserung beitragen werden.“

Quelle: Kühne + Nagel

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