Halbjahresabschluss 2012 der Luzerner Kantonalbank

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  • 90.0 Millionen Franken Unternehmensgewinn, 3.8 % höher als 2011
  • Zinsengeschäft unverändert stark
  • Weiterhin vorsichtig optimistisch für 2012

„Die LUKB hat sich im 1. Halbjahr 2012 in einem herausfordernden Marktumfeld gut behauptet“, zog CEO Bernard Kobler an der Medienorientierung Zwischenbilanz. „Es hat sich erneut bestätigt, dass sich unsere Strategie für die Jahre 2011 bis 2015 bewährt. Die eingeschlagene Marschrichtung stimmt, die Resultate entsprechen unseren Erwartungen. Kurz: Wir sind zufrieden mit der Entwicklung, auch wenn das Umfeld unsicher bleibt.“

Die Investoren honorieren die auf nachhaltigen Erfolg ausgerichtete Strategie der LUKB. Dies zeigt die Entwicklung des Aktionariats: Seit Anfang 2012 nahm die Anzahl eingetragener Aktionäre um über 1’000 Personen auf rund 32’000 Aktionäre zu.

Zinsertrag wächst auf hohem Niveau
Das Zinsengeschäft hat zum wiederholten Mal wesentlich zum erfreulichen Halbjahresergebnis beigetragen. Unter anderem durch erfolgreiche Absicherung konnte die LUKB den Zinsertrag weiter steigern, obwohl sich dieser bereits auf hohem Niveau befindet – um 3.9 Millionen Franken (plus 2.4 %) auf 165.3 Millionen Franken.

Aufgrund der anhaltenden Unsicherheiten an den Finanzmärkten und dem damit verbundenen Vertrauensdefizit der Kunden resultiert beim Kommissionsergebnis ein Rückgang um 12.8 % auf 38.3 Millionen Franken gegenüber dem Vergleichswert des 1. Semesters 2011. Dieses Kommissionsergebnis ist jedoch leicht höher als das Ergebnis des 2. Semesters 2011. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft liegt mit 12.2 Millionen Franken ziemlich genau auf Höhe per Mitte Jahr 2011 (plus 0.8 %).

Kosten weiterhin im Griff
Obwohl das Geschäftsvolumen kontinuierlich steigt, konnte die LUKB den Geschäftsaufwand weiter stabilisieren. Gegenüber dem 1. Halbjahr 2011 sank er um 1.9 % auf 103.2 Millionen Franken. Sowohl der Personalaufwand (minus 1.6 % auf 67.4 Millionen Franken) als auch der Sachaufwand (minus 3.1 % auf 32.6 Millionen Franken) haben zu dieser Abnahme beigetragen. Die 2011 vorangetriebene Vereinfachung der Vertriebsstruktur im Private Banking (v.a. ausserkantonal) sowie die erzielten Effizienzsteigerungen in der Produktion beeinflussen die Kostensituation weiterhin positiv.

Der Personalbestand per 30. Juni 2012 beträgt 941.8 Vollzeitstellen (Ende Jahr 2011: 943.7 Vollzeitstellen). „Im nächsten Quartal dürfte der Personalbestand wieder leicht ansteigen, da wir unsere Tradition fortsetzen und unsere Lehrabgänger – dieses Jahr sind es 24 – mindestens befristet weiter beschäftigen“, fügte Bernard Kobler an.

Bruttogewinn 1 % höher als im Vorjahr
Der Bruttogewinn als Differenz zwischen dem operativen Ertrag und dem Geschäftsaufwand beträgt 116.3 Millionen Franken. Damit liegt er 1.0 % höher als zur Jahresmitte 2011 (115.1 Millionen Franken).

Unternehmensgewinn nach Steuern:
erstmals über 90 Millionen Franken
Die LUKB hat erstmals in einem Semester einen Unternehmensgewinn nach Steuern von über 90 Millionen Franken erzielt. Er beträgt 90.0 Millionen Franken und ist damit um 3.3 Millionen Franken bzw. 3.8 % höher als im 1. Halbjahr 2011. Da die LUKB – wie bereits vor einiger Zeit angekündigt – ihre Reserven für allgemeine Bankrisiken weniger stark dotiert als in der Vergangenheit (6.4 Millionen statt 9.6 Millionen Franken), resultiert ein Konzerngewinn von 83.6 Millionen Franken. Das sind 6.5  Millionen Franken bzw. 8.4 % mehr als im ersten Semester 2011.

Eigenkapitalbasis unverändert stark:
über 2.0 Milliarden Franken
Die Eigenkapitaldecke der LUKB beträgt per 30. Juni 2012 2.008 Milliarden Franken. „Nachdem wir 2011 unsere bereits solide Eigenmittelsubstanz mit der Herausgabe einer nachrangigen Anleihe weiter gestärkt hatten, haben wir im ersten Halbjahr 2012 diese Basis gehalten“, erklärte CFO Marcel Hurschler. Der Eigenmitteldeckungsgrad beträgt per Semesterende 187.7 % (ohne zweckbestimmte Reserven für allgemeine Bankrisiken) und liegt somit über dem Zielbereich der Eigenkapitalstrategie der LUKB (160 % bis 180 %).

Langsameres Wachstum bei den Kundenausleihungen
In den ersten sechs Monaten 2012 hat die LUKB das Wachstum bei den Kundenausleihungen bewusst verlangsamt, indem sie die Umsetzungsvorgaben für ihre Kreditpolitik punktuell weiter verschärft hat. Die Kundenausleihungen sind um 348 Millionen Franken bzw. 1.6 % auf 22.2 Milliarden Franken angestiegen. Zum Vergleich: Das Wachstum im Geschäftsjahr 2011 betrug 5.7 %.

Kreditrisiken weiterhin auf tiefem Niveau
„Die Kennzahlen im Kreditbereich sind weiterhin gut und stimmen uns positiv – dies im Bewusstsein, dass das Bankengeschäft immer mit der Überwachung und Steuerung von Risiken verbunden ist“, erläuterte Marcel Hurschler. So entspricht beispielsweise der Bestand notleidender Kredite (Non Performing Loans) von 81.2 Millionen Franken nur 0.4 % der Kundenausleihungen. Auch die Wertberichtigungen, Rückstellungen, Verluste liegen trotz konservativer Wertberichtigungspolitik nach wie vor auf tiefem Niveau (6.8 Millionen Franken).

Erfreulicher Nettoneugeldzufluss
Die LUKB verwaltete am Ende des 1. Halbjahres 2012 ein Kundenvermögen von 25.9 Milliarden Franken. Damit hat das verwaltete Kundenvermögen in den ersten sechs Monaten 2012 um 784 Millionen Franken bzw. 3.1 % zugenommen. Für diese Zunahme sind je zur Hälfte die Akquisitionsanstrengungen – d.h. Nettoneugeldzufluss von 392 Millionen Franken – und die erzielte Performance verantwortlich.

Rating AA+ bestätigt
Die Rating-Agentur Standard & Poor’s (S&P) hat am 3. Juli 2012 das Rating für die langfristigen Verbindlichkeiten der Luzerner Kantonalbank (Stammhaus) von AA+ („Double A plus“) bestätigt. Wie bei anderen sehr gut gerateten Kantonalbanken sowie bei der Migrosbank hat S&P aufgrund ihrer Einschätzung des Immobilienmarktes Schweiz den Ausblick in die Zukunft („Outlook“) von „stabil“ auf „negativ“ gesenkt. S&P anerkennt jedoch, dass sich die Immobilienpreise im Marktgebiet der LUKB moderater entwickelt haben als in anderen Regionen der Schweiz. Die Ratingagentur hält in ihrem aktuellen Bericht ausserdem fest, dass die LUKB an einer konservativen Kreditvergabe festhält und ein Kreditportefeuille von hoher Qualität aufweist.

Bei den kurzfristigen Verbindlichkeiten besitzt die LUKB unverändert ein A-1+ („A1 plus“ bzw. „extremely strong“). Das ist das höchste Rating überhaupt für diese Kategorie von Verbindlichkeiten.

Ergebnis 2012 auf Vorjahreshöhe
Die LUKB ist strategisch und operativ gut aufgestellt. Das wirtschaftliche Umfeld ist jedoch nach wie vor anspruchsvoll und bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich, deren Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft und speziell auf den Finanzplatz schwierig abzuschätzen sind. „Wir gehen für das ganze Jahr 2012 unverändert von einem Unternehmensgewinn aus, der sich im Rahmen von 2011 bewegen dürfte“, erläuterte Bernard Kobler.

Quelle: Luzerner Kantonalbank

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