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PubliGroupe rechnet mit Wachstum in digitalen Märkten und anhaltendem Rückgang im Printbereich – Absicht, über Aktienrückkauf und ausserordentliche Dividende CHF 45 Mio. an Aktionäre auszuschütten

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PubliGroupe geht von einer weiter deutlich rückläufigen Entwicklung im Printmarkt aus in der Grössenordnung vergangener Jahre. Digitale und mobile Medien werden dagegen weiter an Bedeutung gewinnen und den gesamten Markt verändern: Die einstige Wertschöpfungskette zwischen Werbern und Verlegern wird neu definiert. Gleichzeitig wird die Automatisierung des Handels zwischen der Käufer- und Verkäuferseite schnell an Bedeutung gewinnen, und der Trend hin zum technologieorientierten Media-Kauf und -Verkauf wird sich fortsetzen. Dadurch müssen Marktakteure den höchstmöglichen Automatisierungsgrad erreichen und sich auf die Vorhersagekraft grosser Datenmengen verlassen können. Im heute stark zersplitterten Markt wird es zu Konsolidierungen kommen, wobei es vornehmlich bei Premium-Werbeplätzen auch in Zukunft einen persönlichen Vertrieb und kundenspezifische Angebote geben wird. Für einen Grossteil des Inventars und der Werbeplätze dürften die Verfahren des Media-Buying und -Planning zunehmend standardisiert werden.

Arndt Groth, CEO der PubliGroupe: „Wir stellen PubliGroupe und ihre Unternehmen auf einen viel kleineren Printmarkt und wachsende Digital- und Mobilmärkte ein. Neue Massnahmen mit unmittelbaren Auswirkungen werden getroffen, um schlanker, flexibler und innovativer zu werden und den Unternehmergeist zu fördern. Das Leitprinzip von PubliGroupe für die Zukunft ist, ein leistungsstarkes regionales, nationales und internationales Netzwerk zu bieten. Das Mediengeschäft ist nach wie vor unsere Kernaktivität, aber wir werden Prozesse zügig automatisieren, und uns auf das Zusammenbringen von Angebot und Nachfrage zu konzentrieren. Dazu gehören vermehrt Self-Service-Lösungen, der automatisierten Handel (DSP- oder SSP-Technologie), CRM-Tools sowie Software und Dienstleistungen für Media-Buying und -Planning anzubieten.“

PubliGroupe AG auf dem Weg zur klarer ausgerichteten und schlankeren Holding
Das Umfeld von Werbung und Marketing wird sich auch in Zukunft im Umbruch befinden und wer erfolgreich sein will, wird sich an Trends anpassen müssen. Um die strategische Entwicklung zu stärken und sich weiter auf die Rolle als Finanzholding zu konzentrieren, sollten weniger, aber mehr fokussierte Aufgaben auf Holding-Ebene angelegt werden, beispielsweise in den Bereichen Merger & Akquisition und Innovationsförderung. Die Kosten der Gruppe sollen weiter schrittweise reduziert werden. 2013 werden in der Geschäftszentrale in Lausanne 32 Mitarbeiter beschäftigt sein, nachdem es 2011 noch 43 waren.

Die Aufgaben des Konzerns sollen stärker fokussiert und das Management auf operativer Ebene gestärkt werden, wobei eine kohärente Aufsichtsstruktur über sämtliche Beteiligungen und Segmente eingeführt wird, wie dies heute bereits der Fall ist bei local.ch und Zanox. Publicitas wird einen neuen Verwaltungsrat erhalten, der den aktuellen Lenkungsausschuss ersetzen wird. Ab 1. Januar 2013 werden die CEOs der Geschäftssegmente nicht mehr der Konzernleitung angehören, wie es heute noch der Fall ist mit dem CEO von Media Sales Beat Roeschlin.

Auf Konzernebene wird Renato Martignoni zum Head of Corporate Development befördert und Mitglied der Konzernleitung. In Zukunft werden die Beteiligungen von Digital & Marketing Services (DMS) ausschliesslich über die jeweiligen Verwaltungs- und Managementstrukturen verwaltet. Die Berichterstattungsstrukturen für Media Sales, Search & Find, Digital & Marketing Services und Corporate & Others werden beibehalten.

Ab 2013 wird das Executive Committee von PubliGroupe aus folgenden Mitgliedern bestehen: Arndt Groth, CEO, Andreas Schmidt, CFO, Jean-Denis Briod, Generalsekretär, Brigitte Schleipen, Head of Human Resources, und Renato Martignoni, Head Corporate Development.

Auszahlung an Aktionäre über Aktienrückkaufprogramm und ausserordentliche Dividende
PubliGroupe beabsichtigt, aus den durch den Liegenschaftsverkauf erzielten Mitteln insgesamt rund CHF 45 Mio. an die Aktionäre zurückzuführen. Zu diesem Zweck startet PubliGroupe per Januar 2013 ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von bis zu CHF 25 Mio. Der Aktienrückkauf zum Zweck der Kapitalherabsetzung wird über eine zweite Handelslinie an der SIX Swiss Exchange abgewickelt. Der Beginn des Handels der Aktien auf der zweiten Handelslinie ist für den 3. Januar 2013 geplant. Das Aktienrückkaufprogramm dauert voraussichtlich bis 30. April 2013. Der Verwaltungsrat behält sich vor, der ordentlichen Generalversammlung 2013 je nach Umfang des bis zu diesem Zeitpunkt erzielten Rückkaufvolumens eine Verlängerung des Aktienrückkaufprogramms beziehungsweise ein neues Aktienrückkaufprogramm zur Annahme vorzuschlagen. Ebenfalls beabsichtigt der Verwaltungsrat, der ordentlichen Generalversammlung 2013 die Ausschüttung einer Sonderdividende über den Restbetrag zu beantragen.

PubliGroupe verfügt auch nach der Rückführung der Erlöse an die Aktionäre und trotz des schlechter als erwarteten Ergebnisses von Media Sales über bedeutende Liquiditätsreserven und einen grosszügigen Investitionsspielraum.

Neue Kosten- und Wachstumsmassnahmen bei Publicitas
2012 hat sich die Verschiebung zu Gunsten digitaler Märkte weiter beschleunigt, weshalb die Optimierungsmassnahmen von Publicitas für das laufende Jahr nicht ausreichen werden, um die Umsatzeinbussen im traditionellen Printsektor von 15% auszugleichen. Für 2012 rechnet PubliGroupe daher mit einem höher als zunächst erwarteten operativen Verlust von Media Sales in einer Grössenordnung von CHF 22 Mio. Dies trotz einer um CHF 10 Mio. reduzierten Kostenbasis gegenüber 2011. Ein bedeutender Anteil dieses Verlusts steht in Verbindung mit einmaligen Restrukturierungskosten. Aufgrund bereits eingeleiteter Massnahmen zur Kostenreduzierung um weitere CHF 16 Mio. sowie neuem, hauptsächlich digitalen Geschäft sollte Publicitas 2013 auch in einem weiterhin schrumpfenden Printmarkt ein ausgeglichenes operatives Ergebnis erzielen können.

Es wird davon ausgegangen, dass Umsatzrückgänge im traditionellen Printgeschäft das Neugeschäft im digitalen Bereich überwiegen werden. Entsprechend plant Publicitas eine stärkere Reduzierung der heutigen Kostenbasis und eine schnellere Diversifizierung des Produktportfolios. Dabei sollen die Beziehungen mit Verlegern so festgelegt werden, dass Publicitas eine stets effiziente Verkaufs- und Dienstleistungsorganisation mit umfassender operativer Autonomie verwalten kann. Publicitas soll sich auf seine Rolle als effizienter und stark technologieorientierter regionaler, nationaler und internationaler Partner konzentrieren, einerseits für Verleger, die Verkauf und Bearbeitung ausgliedern wollen, und andererseits für Werbetreibende, die wirksame Werbelösungen suchen.

Publicitas investiert weiter in eine neue IT-Processing-Infrastruktur und Tool-Umgebung. Bis 2014 wird Publicitas die Verarbeitung sämtlicher Mediengattungen in der Schweiz und im Ausland auf einer neuen, hoch flexiblen Softwarelösung abwickeln, die das Rückgrat der End-to-End-Digitalisierung sein wird. Die zugrunde liegende Cloud-Technologie stellt einen Schlüsselfaktor dar, um Bereitstellungs- und Betriebskosten zu reduzieren sowie Änderungen aufgrund geschäftlicher Anforderungen zu implementieren.

Anfang 2013 werden bei Media Sales 1.040 Mitarbeiter (FTE) beschäftigt sein, nachdem es Ende 2011 noch 1.196 (FTE) waren.

PubliGroupe mit geringem operativem Verlust 2012 und Reingewinn von über CHF 41 Mio.
PubliGroupe rechnet aktuell mit einem leicht negativen operativen Ergebnis 2012. Das tiefer als erwartete Ergebnis bei Media Sales kann von den guten Ergebnissen im Bereich Digital und Mobil bei Search & Find und DMS, namentlich Zanox, nicht vollwertig kompensiert werden. Der Verkauf eines bedeutenden Anteils des Immobilienbestands und der Beteiligung an Namics dürfte 2012 zu einem Reingewinn von über CHF 41 Mio. führen. Für 2013 rechnet PubliGroupe mit einer starken Verbesserung bei Publicitas gegenüber 2012, bei deutlich tieferen Kosten und gleichbleibenden Resultaten respektive einem besseren Ergebnis im Falle von Search & Find. PubliGroupe verfügt auch nach der Durchführung des Aktienrückkaufprogramms und der Ausschüttung der Sonderdividende über bedeutende Liquiditätsreserven.

Quelle: PubliGroupe AG

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