Würth-Gruppe mit erneutem Rekordumsatz

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Würth Firmenzentrale in Kunzelsau
Würth Firmenzentrale in Kunzelsau
  • Umsatz erstmals über 20Milliarden Euro
  • Betriebsergebnis bei 1,5 Milliarden Euro
  • Umsatzanteil E-Business steigt
  • Intelligentes Baustellenmanagement als Antwort auf Fachkräftemangel

Die Würth-Gruppe, Weltmarktführer in der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Montage- und Befestigungsmaterial, hat das Geschäftsjahr 2023 trotz einer Vielzahl an wirtschaftlichen und politischen Herausforderungen erfolgreich abgeschlossen. Der Umsatz liegt mit 20,4 Milliarden Euro über dem Vorjahr (2022: 19,9 Milliarden Euro). Dies entspricht einem Plus von 2,3 Prozent, währungsbereinigt 3,5 Prozent. Der leichte Rückgang im Betriebsergebnis auf 1,5 Milliarden Euro (2022: 1,6 Milliarden Euro) ist unter anderem auf inflationsgetriebene Kostensteigerungen zurückzuführen, die nicht in vollem Umfang weitergegeben werden konnten.

„Aktuell spüren wir den konjunkturellen Gegenwind, gehen jedoch davon aus, dass im dritten Quartal 2024 die Talsohle durchschritten ist. Deshalb ändern wir unsere Strategie nicht, sondern agieren weiterhin antizyklisch: Wir halten an unseren Mitarbeitenden fest und investieren weiter in Forschung und Entwicklung.“

Robert Friedmann, Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe

Entscheidend ist, Lösungen auf aktuelle Anforderungen wie für nachhaltiges Bauen anbieten zu können. Ein Beispiel: E-Autos wiegen ein Drittel mehr als Verbrenner. Mit dem Verstärkungssystem Relast® von Würth kann die Traglast von bestehenden Parkhäusern nachträglich verstärkt werden. Das bedeutet: kein Abriss und Neubau. Mit diesem antizyklischen Vorgehen hat die Würth-Gruppe bereits die Corona-Krise gut gemeistert. Wir haben in Lieferfähigkeit und Service investiert.

Innovation bei Würth heißt: die Herausforderungen unserer Kunden verstehen
Die Forschungs- und Entwicklungsarbeit von Würth beschäftigt sich mit neuen Fragestellungen wie dem nachhaltigen Bauen, neuen Technologien wie Künstliche Intelligenz oder Internet of Things (IoT) für mehr Effizienz auf der Baustelle und natürlich mit der Weiterentwicklung des Kerngeschäfts. Jährlich werden Millionen von Kunststoff-Allzweckdübeln im Handwerk verarbeitet. „Unsere Vision war, einen Dübel zu entwickeln, mit dem sich Montagevorgänge verkürzen und Kosten reduzieren lassen“, erklärt Heiko Rosskamp, Leiter Produktmanagement und Entwicklung bei der Adolf Würth GmbH & Co. KG. „Das ist uns mit SHARK® TWIST gelungen. Dieser Dübel hält in nahezu jedem gängigen Baustoff.“


SHARK® TWIST spart einen Handgriff und hält in fast jedem Baustoff – sogar in Hohlräumen. Foto © Würth

SHARK® TWIST spart einen Handgriff und hält in fast jedem Baustoff – sogar in Hohlräumen.
Foto: © Würth


Baustellenmanagement vorausgedacht
Das Handwerk steht vor enormen Herausforderungen. Im Fachkräftereport 2023/2024 berichtet die Deutsche Industrie- und Handelskammer, dass in der Bauwirtschaft mehr als jedes zweite Unternehmen offene Stellen nicht besetzen kann. Hinzu kommen Kostensteigerungen bei Energie, neue Anforderungen zum nachhaltigen Bauen sowie eine herausfordernde innerstädtische Verkehrsinfrastruktur.

„Ein großer Hebel für deutliche Kostensenkung und mehr Effizienz auf der Baustelle ist die modulare Vorfertigung, die Würth im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung (TGA) anbietet“, sagt Rosskamp. Auf diesen Modulen sind alle Rohrleitungssysteme für Heizung, Gas und Lüftung von Würth vormontiert. „Auf der Großbaustelle im FOUR Quartier in Frankfurt am Main konnten so 558.000 Einzelteile auf 3.500 Baugruppen reduziert werden, was die Bauzeit deutlich verkürzt hat.“

Vernetzte Technologie: Würth macht Kunden sein Anwendungswissen verfügbar
Im Innovationszentrum Curio werden bereits heute IoT-fähige Powertools entwickelt. Elektrowerkzeuge, die mit Sensoren, Funktechnologien und Software ausgestattet sind, werden über eine Cloudlösung vernetzt und können auf das Anwendungswissen von Würth zugreifen. Über das IoT-Modul im Akku der Maschine können die Kunden relevante Bearbeitungsdaten aus der Cloud direkt auf ihr Elektrowerkzeug übertragen. Für Würth Kunden bedeutet dies in Zeiten von Fachkräftemangel und steigenden Nachweispflichten eine immense Effizienzsteigerung.


Deutschland als wichtigster Einzelmarkt
Mit einem Umsatzanteil von über 40 Prozent ist Deutschland der wichtigste Einzelmarkt der Würth-Gruppe. Die deutschen Gesellschaften erzielten im Geschäftsjahr 2023 ein Umsatzplus von 5,6 Prozent – vor dem Hintergrund des gesunkenen Bruttoinlandsprodukts ist dies eine positive Entwicklung. Die Adolf Würth GmbH & Co. KG, Keimzelle und größte Einzelgesellschaft des Konzerns, legte um 6,1 Prozent zu. Im Ausland wuchs die Würth-Gruppe im Vergleich zum Vorjahr leicht um 0,2 Prozent.

Innerhalb des Kerngeschäfts von Würth entwickelten sich die Divisionen Auto (+ 8,7 Prozent) und Metall (+ 5,7 Prozent) positiv. Bei den Allied Companies wuchs der Bereich Chemie um 8,9 Prozent. Mit einer Steigerung von 9,9 Prozent weist der Geschäftsbereich Elektrogroßhandel das größte Wachstum aus. Dieses wurde positiv verstärkt durch die zunehmende Nachfrage nach Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Ladesäulen für Elektroautos. Mit dem Zukauf dreier Unternehmen, IDG01 S.p.A. (Turin, Italien, der Vollzug unterliegt noch der Zustimmung der Kartellbehörden), TIM S.A. (Breslau, Polen) und Johannes Kraft GmbH (Stuttgart-Vaihingen), festigt sich die Position dieser Geschäftseinheit weiter – für 2024 ist für diesen Geschäftsbereich ein Umsatz von über 4 Milliarden Euro geplant.

E-Business verzeichnet Umsatzplus von 10,4 Prozent
Mit einem Umsatz von 4,6 Milliarden Euro und einem Plus von 10,4 Prozent setzte der Bereich E-Business im Geschäftsjahr 2023 seine positive Entwicklung fort. Damit steigt der Anteil am Gesamtumsatz der Würth-Gruppe auf 22,4 Prozent. Besonders hervorzuheben ist die Würth-App mit einem Umsatzwachstum von 17,4 Prozent. Die App ist im Rahmen des Multi-Kanal-Vertriebs ein wichtiges Standbein des E-Business, um Würth Kunden die Warenbeschaffung zu erleichtern.

Über 1.400 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die Würth-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2023 insgesamt 1.410 neue Beschäftigte hinzugewonnen. Aktuell arbeiten im Konzern 87.047 Personen, davon 43.967 im Vertrieb. In Deutschland beschäftigt das Unternehmen 27.128 Mitarbeitende.

Eigenkapital schafft Stabilität
Besonders in herausfordernden Zeiten gibt eine hohe Eigenmittel-Finanzierung Sicherheit. So hat sich im Geschäftsjahr 2023 das Eigenkapital der Würth-Gruppe auf 8.761 Millionen Euro erhöht. Das entspricht einem Zuwachs von 10,7 Prozent. Die Eigenkapitalquote stieg auf 48,7 Prozent (2022: 46,0 Prozent). Die Ratingagentur S&P Global bestätigte 2023 das Rating der Würth-Gruppe mit A/outlook stable.

Fokus auf zweitem Halbjahr
Die Konjunkturprognosen für Deutschland wurden in den ersten Monaten des Jahres bereits deutlich reduziert: Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sagt nur noch ein Plus von 0,2 Prozent Wachstum in diesem Jahr voraus. Dennoch gibt es auch positive Meldungen: Die Inflation geht seit Anfang des Jahres zurück. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lag die Rate im April 2024 bei 2,2 Prozent, im Vergleich zu 2,5 Prozent im Februar 2024. Aufgrund dessen rechnen die Kapitalmärkte in den nächsten Wochen mit ersten Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB).

„Stabilität schafft die Präsenz der Würth-Gruppe in den unterschiedlichsten Branchen und Regionen, unser starker Vertrieb über verschiedene Kanäle sowie das Vertrauen unserer über vier Millionen Kunden weltweit.“

Robert Friedmann, Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe

„Wir gehen aktuell davon aus, dass sich die gesamtwirtschaftliche Situation im zweiten Halbjahr 2024 aufhellt. Zuversichtlich stimmt uns auch, dass es uns in den ersten vier Monaten 2024 gelungen ist, 110.000 zusätzliche Kunden zu gewinnen. Das ist ein Indikator dafür, dass wir trotz schwieriger Rahmenbedingungen Marktanteile gewinnen. Die über 4,3 Millionen Kunden aus den unterschiedlichsten Regionen und Geschäftsbereichen machen die Würth-Gruppe robust gegenüber lokalen oder branchenspezifischen Konjunkturzyklen. Für das Gesamtjahr 2024 erwarten wir daher einen Umsatz auf Vorjahresniveau bei leicht rückläufiger Entwicklung des Betriebsergebnisses. Unter der Voraussetzung einer Erholung der Konjunktur hält der Konzern am geplanten Stellenaufbau in Vertrieb und IT sowie im Bereich Forschung und Entwicklung fest“, so Friedmann.

Alle Inhalte finden Sie auch in unserem Online-Geschäftsbericht unter www.wuerth.com/gb2023.



Über die Würth-Gruppe
Die Würth-Gruppe ist Weltmarktführer in der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Montage- und Befestigungsmaterial. Darüber hinaus sind Handels- und Produktionsunternehmen, die sogenannten Allied Companies, in angrenzenden Geschäftsfeldern aktiv, wie etwa im Elektrogroßhandel, in den Bereichen Elektronik sowie Finanzdienstleistungen. In 80 Ländern beschäftigt der Konzern aktuell weltweit mehr als 87.000 Mitarbeitende in über 400 Gesellschaften mit über 2.700 Niederlassungen. Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 20,4 Milliarden Euro. Mit über 7.900 Mitarbeitenden ist die Adolf Würth GmbH & Co. KG in Künzelsau größtes Einzelunternehmen der Würth-Gruppe.


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Quelle:
Adolf Würth GmbH & Co. KG
wuerth.com


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