Rätia Energie mit grosser regionalwirtschaftlicher Bedeutung

3 mins read

Präsident Luzi Bärtsch wies vor den Aktionären auf die ausserordentlich schwierigen Rahmenbedingungen hin, die geprägt sind von der schwersten Wirtschafts- und Finanzkrise der Nachkriegszeit. Die Elektrizitätsbranche gehöre zu den stabilen Bereichen «die in Zukunft Mut machen können», sagte Bärtsch. Die Branche sei kurzfristig wenig konjunkturanfällig. Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise spüre sie aber trotzdem, weil sie manche der Kunden treffe. Rätia Energie tangiert das laut Luzi Bärtsch etwa bei der Stromnachfrage, den härteren Bedingungen für die Finanzierung und beim Gegenparteirisiko. Allerdings sei Rätia Energie nur begrenzt und nicht in dramatischer Weise betroffen. Gestützt auf ein ausgewogenes Produktions- und Kundenportfolio sei Rätia Energie auch für die nächsten Jahre zuversichtlich und als international tätiges Stromunternehmen mit Aktivitäten im Zertifikate- und Gasgeschäft auch für schwierige Zeiten gut positioniert.

Vor diesem Hintergrund gelang es Rätia Energie, das beste Resultat ihrer Geschichte zu erzielen. Bei einem Umsatz von 1,971 Milliarden Franken belief sich der Ebit auf 185 Millionen Franken, der Gruppengewinn auf 94 Millionen Franken. Das ausgezeichnete Jahresergebnis ist einerseits auf die Entwicklung im internationalen Stromhandel, anderseits auf die konsequente Umsetzung der Wachstumsstrategie zurückzuführen.

Luzi Bärtsch wies vor der Generalversammlung darauf hin, dass Rätia Energie sich in den letzten Jahren dank der internationalen Ausrichtung rasant entwickelt habe. Damit sei auch die regionalwirtschaftliche Bedeutung der Unternehmung gestiegen, gehöre doch Rätia Energie heute bezüglich Umsatz, Gewinn und Investitionen zu den 100 grössten Unternehmen der Schweiz. Von der 2008 erbrachten Wertschöpfung von rund 300 Millionen Franken seien etwa 190 Millionen Franken in Graubünden verwendet worden. RE trug 2008 auch mit Leistungen an das Gemeinwesen im Umfang von rund 50 Millionen Franken, mit Sponsoringleistungen von rund 1 Million Franken und mit Investitionen in Graubünden in den letzten sechs Jahren im Betrag von rund 250 Millionen Franken zur volkswirtschaftlichen Kraft Graubündens und zur Förderung des Lebensqualität bei.

Schweizer Strommarkt funktioniert nicht
Luzi Bärtsch plädierte vor den Aktionärinnen und Aktionären erneut für langfristig angelegte, vernünftige Rahmenbedingungen in der Energiepolitik: «Wir investieren in Kraftwerke und Netze von langer Nutzungsdauer. Dafür brauchen wir eine Politik, auf die wir uns verlassen können». Der Präsident des Verwaltungsrates betonte weiter, Rätia Energie müsse international wachsen. Der Schweizer Strommarkt funktioniere nicht. Marktfeindliche Tarifdefinitionen verhinderten den Markt und gefährdeten zukünftige Investitionen. Für die Kunden sei ein Wechsel mit dieser Regulierung uninteressant – und damit «ist für den Stromvertrieb der Rätia Energie der Schweizer Markt auf absehbare Zeit ohne Ertragspotenzial».

Rätia Energie gut positioniert
CEO Kurt Bobst betonte vor den Aktionärinnen und Aktionären in Landquart, dass Rätia Energie gut positioniert in die Zukunft gehe. Sie verfüge über ein starkes und motiviertes Team, über eine klare strategische Ausrichtung, über eine starke und solide Bilanzstruktur sowie über ein gutes Projektportfolio. Bobst legte weiter dar, dass Rätia Energie gut ins 2009 gestartet ist. Rätia Energie erwarte deshalb dieses Jahr Ergebnisse im Rahmen des Vorjahres 2008. Der Gruppengewinn dürfte bei etwas tieferem operativen Ergebnis auf dem Niveau des letzten Jahres liegen. Angesichts des etwas tieferen Preisniveaus geht Rätia Energie nicht von einer Umsatzsteigerung aus. Die Währungseinflüsse dürften aber weniger stark ins Gewicht fallen als im Jahr 2008.

Bobst legte dar, dass Rätia Energie in den nächsten 10 bis 15 Jahren in den Schlüsselmärkten Schweiz, Italien, Deutschland und Südosteuropa insgesamt 2,5 Milliarden Franken in Kraftwerksprojekte investieren werde – mit Schwergewicht in Wasser- und Windkraftwerke.

Dividende wird erhöht
Die Generalversammlung stimmte allen Geschäften im Sinne der Anträge des Verwaltungsrates zu. So schüttet Rätia Energie eine um CHF 1.50 auf CHF 7.00 Franken erhöhte Dividende pro Inhaberaktie bzw. Partizipationsschein aus. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 27 Prozent. Präsident Luzi Bärtsch bekräftigte, dass Rätia Energie mittelfristig eine Ausschüttungsquote von 30 bis 35 Prozent anstrebe. Die Quote werde regelmässig mit deren der Mitbewerber verglichen. Rätia Energie verwende einen Teil der jährlichen Gewinne zur Finanzierung strategiekonformer und rentabler Projekte. Der verbleibende Teil werde in Form von Dividenden ausgeschüttet.

Dr. Eduard Rikli in den Verwaltungsrat gewählt
Die Generalversammlung wählte sodann Dr. Eduard Rikli auf 1.1.2010 neu in den Verwaltungsrat. Der im Engadin aufgewachsene Rikli wird auf diesen Zeitpunkt das Präsidium des Verwaltungsrats übernehmen. Luzi Bärtsch tritt Ende 2009 von diesem Amt zurück. Er erreicht 2010 die für RE-Verwaltungsratsmitglieder geltende Altersgrenze. Er ermöglicht mit seinem Rücktritt auf Ende 2009 einen gestaffelten Übergang, erreichen doch 2010 weitere Verwaltungsratsmitglieder die Alterslimite.

Die Leistungen von Luzi Bärtsch wurden am Schluss der Generalversammlung durch Vizepräsident Dr. Reto Mengiardi gewürdigt. Die Rätia Energie Gruppe hat sich während der Ära Bärtsch markant entwickelt. Der Personalbestand entwickelte sich von rund 200 auf über 600 Mitarbeitende. Mit über 800 Millionen Franken Investitionen für Anlagen und Konzessionen wurde die Basis für eine gesicherte Stromversorgung und zudem für die künftige Ertragskraft der Rätia Energie gelegt.

Quelle: Rätia Energie

Write your comment

Previous Story

Emissionsergebnis der SNB Bills in US-Dollar vom 11.05.2009

Next Story

Energieetikette für Gebäude

Latest News