Energiedienst-Gruppe: Informationen zum Geschäftsjahr 2007

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Geschäftsentwicklung

Die Energiedienst Holding AG zeigte im Geschäftsjahr 2007 eine erfreuliche wirtschaftliche Entwicklung. Die Gesamtleistung konnte im Vergleich zum Vorjahr (2006: 524 Millionen Euro) auf 586 Millionen Euro verbessert werden. Das Ergebnis vor Ertragssteuer, Zinsen (EBIT) betrug 71 Millionen Euro und lag mit 9 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. Das Unternehmensergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahr um 10 Millionen (+ 16,6 %) auf 72 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Ertragssteuer und Zinsen wurde durch den vom Regulator um 12 % reduzierten Netznutzungsentgeltantrag (- 14 Millionen Euro) sowie einer weiteren Verschärfung des Wettbewerbs beeinträchtigt.

„Das EBIT konnte trotz eines eingeschränkten unternehmerischen Spielraums durch regulatorische Eingriffe auf einer respektablen Höhe von 71 Millionen Euro gehalten werden“, sagte Martin Steiger, Geschäftsleitung der Energiedienst-Gruppe. „Zudem befinden wir uns in einer zukunftsorientierten Ausbauphase der erneuerbaren Produktion aus Wasserkraft. Diese Investitionen, vor allem der Neubau des Wasserkraftwerks Rheinfelden, werden durch den stark verbesserten Cash Flow vollumfänglich gedeckt“, bemerkte Steiger weiter.

Der durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) definierte Pflichtbezug von EEG-Strom verursachte Mehrkosten von 21 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Hier stieg sowohl der Preis als auch die Bezugsquote für das Unternehmen. Dies führte zu erhöhten Kosten in der Strombeschaffung. Die belastenden Einflüsse konnten dank der Nachhaltigkeit der Massnahmen des Ergebnisverbesserungsprogramms zu einem grossen Teil aufgefangen werden.

Positiv wirkte sich das im Juli 2007 verabschiedete deutsche Unternehmenssteuergesetz aus, welches zu einer einmaligen Auflösung von latenten Steuern im Betrag von 23 Millionen Euro führte.

Der Cash Flow (Nettogeldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit) konnte von
59 auf 87 Millionen Euro gesteigert werden.

Investitionen

Die Nettoinvestitionen beliefen sich auf 76 Millionen Euro (Vorjahr: 24 Millionen Euro).
59 Millionen Euro (Vorjahr: 16 Millionen Euro) davon wurden in den Neubau des Wasserkraftwerks in Rheinfelden investiert.
Stromabsatz

Der gesamte Stromabsatz der Energiedienst-Gruppe im Geschäftsjahr 2007 betrug
6.161 Millionen Kilowattstunden (kWh) und liegt mit 10,7 % (Vorjahr: 5.567 Millionen kWh) über dem Vorjahresabsatz. Der Stromabsatz im südbadischen Netzgebiet der Energiedienst-Gruppe verringerte sich geringfügig auf 4.155 Millionen kWh (- 1,5 %) als Folge des milden Winters 2006/2007 sowie durch die Intensivierung des Wettbewerbs im Heimatmarkt.

Im nationalen Vertrieb konnte der Absatz von NaturEnergie, das Premiumprodukt –
erzeugt aus reiner Wasserkraft – mehr als verdoppelt werden (+ 108 %). Vor allem im Geschäftskundensegment ist die Nachfrage nach NaturEnergie im Zuge der anhaltenden Klimadiskussion stark gewachsen (+ 116 %).

Eine Tabelle „Stromabsatz in Mio. kWh“ finden Sie unter www.energiedienst.de im Bereich Presse.

Stromerzeugung und -beschaffung

Die Produktion der eigenen und teileigenen Wasserkraftwerke lag im Jahr 2007 mit
1.365 Millionen kWh leicht über dem Prognosewert sowie 7 % über der Vorjahresproduktion (2006: 1.272 Millionen kWh). Der Rhein führte im relativ milden Frühjahr lediglich im März und über den Sommer hinweg von Juni bis September überdurchschnittliche Wassermengen. Ein Spitzenwert wurde am 10. August mit einem Pegel von rund 4.150 m³ pro Sekunde erreicht. Seit Beginn der Dokumentation der Abflüsse am Hochrhein Anfang der Dreissiger Jahre wurden Abflüsse grösser als 4.000 m³ pro Sekunde lediglich 1994 und 1999 gemessen. Die extremen Abflüsse haben weder in den Kraftwerken noch an der Wasserkraftwerksbaustelle der Energiedienst-Gruppe Schäden angerichtet. Die aus der Eigenproduktion nicht abgedeckte Absatzmenge von 5.003 Millionen kWh (Vorjahr: 4.452 Millionen kWh) mussten als Fremdbezug am Markt eingekauft werden.
Neubau Wasserkraftwerk Rheinfelden

Im Frühjahr 2007 wurde das alte Stauwehr in Rheinfelden stillgelegt und rückgebaut. Seit dem 2. April wird die Stauhaltung von den sechs neuen Wehrfeldern geregelt. Am
19. Januar 2007 erfolgte der Startschuss für den Bau des neuen Maschinenhauses. Ende Juni wurde die dritte und letzte Baugrube geschlossen. Anfang Februar dieses Jahres wurde der tiefste Punkt in der Rheinsohle erreicht und mit den Betonarbeiten für das Krafthaus begonnen. Bereits im Jahr 2010 sollen die ersten Maschinengruppen Strom im neuen Wasserkraftwerk produzieren. Der gesamte Neubau wird rund 380 Millionen Euro kosten. Die erteilten Auftragsvergaben zeigen, dass auch die Kosten für das neu zu errichtende Maschinenhaus im geplanten Budgetrahmen bleiben dürften.


Anträge an die Generalversammlung

Der Verwaltungsrat der Energiedienst Holding AG wird anlässlich der Generalversammlung am 4. April 2008 in Laufenburg aufgrund des guten Unternehmensergebnisses und einer Eigenkapitalquote von 52 % eine Nennwertrückzahlung von CHF 14 sowie zusätzlich aus Anlass des 100-jährigen Firmenjubiläums eine zusätzliche Nennwertrückzahlung von CHF 7 und einen Aktiensplitt von 1:10 beantragen. Das entspricht einer Ausschüttungsquote von 44 %.

In diesem Jahr steht die Gesamterneuerungswahl des Verwaltungsrats an. Alle bisherigen Verwaltungsratsmitglieder stellen sich für eine weitere Periode von drei Jahren zur Verfügung. Als Ersatz für den im Februar 2007 zurückgetretenen Prof. Dr. Thomas Hartkopf wird Dr. Hans-Josef Zimmer, Vorstand EnBW Technik, vorgeschlagen.
Ausblick

Für das Geschäftsjahr 2008 geht die ED-Gruppe von konstanten Absatzmengen aus. Trotz einer weiteren Intensivierung des Wettbewerbs im eigenen Kundenstammgebiet wird mit einem relativ gleichbleibendem Kundenkreis gerechnet.
Langjährige gute Beziehungen über alle Kundensegmente verbunden mit einer hohen Serviceorientierung sichern einen stabilen Umsatz in einem wettbewerbsgeprägten Umfeld.

Erfreulich ist die Absatzprognose für den bundesweiten NaturEnergie-Vertrieb. Dort ist im Bereich der umweltsensiblen Kunden, vor allem im Industrie- und Dienstleistungssektor, auch im Jahr 2008 eine deutliche Absatzausweitung zu erwarten. Eine hohe Preissensibilität wird hingegen zu einer weiteren Verstärkung des Wettbewerbs im Privatkundensegment führen. Die hohe Qualität von NaturEnergie, unterstützt durch eine hohe Transparenz von der Produktion bis zum Produkt beim Kunden, ist hier im umkämpften Markt von klarem Vorteil.
Auch die steigende bundesweite Nachfrage nach einer ökologisch verträglichen Energieversorgung wird im Zuge der anhaltenden Klimadiskussion für den NaturEnergie-Vertrieb weitere Impulse liefern.
Disclaimer

Alle Aussagen dieses Berichtes, die sich nicht auf historische Fakten beziehen, sind Zukunftsaussagen, die keinerlei Garantie bezüglich zukünftiger Leistungen gewähren. Sie beinhalten Risiken und Unsicherheiten einschliesslich, aber nicht beschränkt auf zukünftige globale Wirtschaftsbedingungen, Devisenkurse, gesetzliche Vorschriften, Marktbedingungen, Aktivitäten der Mitbewerber sowie andere Faktoren, die ausserhalb der Kontrolle des Unternehmens liegen.

Unternehmensinformation

Die Energiedienst-Gruppe beschäftigt über 600 Mitarbeiter, davon sind 34 Auszubildende. Das Unternehmen beliefert in Südbaden und der Schweiz auf einer Fläche von knapp 4.000 Quadratkilometern mehr als 750.000 Menschen mit Strom und energienahen Dienstleistungen. Zu den regionalen und überregionalen Kunden gehören rund 300.000 Privat- und Gewerbekunden, über 2.700 Geschäftskunden und 19 weiterverteilende kommunale Kunden. Rund 6,2 Milliarden Kilowattstunden Strom wurden 2007 verkauft. Zur Unternehmensgruppe der Energiedienst Holding AG (EDH) gehören die Energiedienst AG (ED AG), die Energiedienst Netze GmbH (EDN) und die Ökostromtochter NaturEnergie AG.

Quelle: Energiedienst Holding AG

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