Jahresergebnis 2009 der VP Bank Gruppe: Konzerngewinn von CHF 59.8 Mio.

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Die wichtigsten Zahlen in Kürze

  • Konzerngewinn von CHF 59.8 Mio. (2008: Konzernverlust von CHF 80.3 Mio.)
  • Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung von CHF 101.7 Mio. (2008: – CHF 139.2 Mio.)
  • Kundenvermögen Ende 2009 von CHF 41.8 Mrd. (2008: CHF 35.1 Mrd.)
  • Netto-Neugeldabfluss von CHF 1.1 Mrd. (2008: CHF 1.3 Mrd.)
  • Cost/Income Ratio von 59.0 Prozent (2008: 67.8 Prozent)
  • Tier 1 Ratio von 17.1 Prozent (2008: 13.6 Prozent)

Erfolg in anspruchsvollem Umfeld

Auch 2009 war das Bankengeschäft heftigen Turbulenzen ausgesetzt: Kursverluste an den Aktienmärkten in den ersten vier Monaten des Jahres, Unsicherheiten um das Bankkundengeheimnis und die Finanzplätze, Margen- und Kostendruck prägten das Umfeld. All dies belastete die transaktions- und bestandesabhängigen Ertragskomponenten. Der Bruttoerfolg nahm gegenüber der Vergleichsperiode 2008 um 8.2 Prozent auf CHF 313.8 Mio. zu.

Aus operativer Sicht (Bruttoerfolg ohne Übrigen ordentlichen Erfolg) hingegen resultierte im Ertrag der VP Bank Gruppe ein Minus von CHF 68.6 Mio. oder 20.7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dazu haben das Zinsengeschäft mit CHF 121.0 Mio. (–18.5 Prozent) und das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft mit CHF 123.5 Mio. (–18.6 Prozent) beigetragen.

In diesem operativen Resultat kommen die Auswirkungen zum Tragen, auf die bereits im Halbjahresbericht hingewiesen wurde: das gegenüber dem Vorjahr deutlich tiefere Zinsniveau, die verringerten Transaktionsaktivitäten der Kunden sowie das geringere Volumen der betreuten Kundenvermögen im ersten Semester.

Einen wesentlichen Beitrag zum positiven Resultat leistete der übrige Erfolg mit CHF 51.7 Mio. Darin schlagen jene Massnahmen positiv zu Buche, die im Anschluss an die Übernahme von Wertschriften aus den VP Bank Cash- & Geldmarktfonds in die eigenen Finanzanlagen getroffen wurden.

Der Geschäftsaufwand nahm aufgrund der für 2009 geplanten Kosteneinsparungen aus dem Bankprojekt «FOCUS» um 5.9 Prozent auf CHF 185.1 Mio. (2008: CHF 196.7 Mio.) ab, und der teilzeitbereinigte Personalbestand sank gegenüber dem Vorjahr um 7.2 Prozent auf 720.2 Mitarbeitende (–55.5).

Die Cost/Income Ratio konnte angesichts der Aufwandssenkung, des höheren Bruttoerfolgs sowie der Ertragssteigerung wieder verbessert werden und beläuft sich neu auf 59.0 Prozent (2008: 67.8 Prozent).

Kundenvermögen – Zunahme durch Finanzmarkterholung

Die betreuten Kundenvermögen nahmen 2009 gesamthaft um 3.6 Prozent von CHF 28.5 Mrd. auf CHF 29.5 Mrd. zu. Insgesamt flossen der VP Bank Gruppe Gelder in Höhe von CHF 1.1 Mrd. ab, davon netto CHF 1.0 Mrd. bereits im ersten Halbjahr. Im zweiten Semester flossen somit netto nur CHF 0.1 Mrd. ab, was als Zeichen für eine Stabilisierung gedeutet werden kann.

CHF 0.7 Mrd. des Nettoabflusses per Jahresende entfielen auf das Geschäftssegment Private Banking Clients und CHF 0.4 Mrd. auf die Geschäftseinheit Intermediaries. Die Kurserholungen auf den Aktienmärkten – im Schnitt rund 23 Prozent im Jahresverlauf – haben den Abfluss von Kundengeldern mehr als kompensiert.

Die Performance betrug CHF 2.1 Mrd. Die Custody-Vermögen haben sich im Berichtsjahr nahezu verdoppelt und stiegen um CHF 5.7 Mrd. auf CHF 12.3 Mrd. Das Kundenvermögen (inkl. Custody-Vermögen) betrug per 31. Dezember 2009 CHF 41.8 Mrd. Dies sind CHF 6.7 Mrd. mehr als am 31. Dezember 2008 (CHF 35.1 Mrd.).

Bilanzsumme über CHF 11 Milliarden

Die Bilanzsumme weitete sich 2009 um 1.9 Prozent oder CHF 0.2 Mrd. auf CHF 11.6 Mrd. aus. Das Eigenkapital erhöhte sich gegenüber 2008 um CHF 86.4 Mio. auf CHF 931.9 Mio. Die Eigenkapitalquote erreichte 7.9 Prozent (2008: 7.3 Prozent). Diese positive Entwicklung widerspiegelt sich in der konsolidierten Gesamtergebnisrechnung der VP Bank Gruppe von CHF 101.7 Mio.

Kennzahlen der VP Bank Gruppe erholen sich

Als mittelfristige Zielgrössen definiert die VP Bank Gruppe eine Cost/Income Ratio von 50 Prozent, eine Eigenkapitalrendite von 12 bis 15 Prozent und eine Tier 1 Ratio, definiert als Kernkapital in Prozent der risikogewichteten Aktiven, von über 16 Prozent sowie eine operative Bruttomarge von 100 Basispunkten (bp).

Unter den anspruchsvollen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat die VP Bank Gruppe das Geschäftsjahr 2009 mit folgenden Kennziffern abgeschlossen: Cost/Income Ratio von 59.0 Prozent, Eigenkapitalrendite von 6.6 Prozent und Tier 1 Ratio (nach Gewinnverwendung) von 17.1 Prozent (31. Dezember 2008: 13.6 Prozent). Damit wird die VP Bank auch weiterhin über eine gute Eigenmittelausstattung verfügen.

Die betreuten Kundenvermögen betrugen Ende 2009 CHF 29.5 Mrd. (31. Dezember 2008: CHF 28.5 Mrd.) bei einer operativen Bruttomarge von 90.4 bp (2008: 99.1 bp).

Die eigenen Finanzanlagen der VP Bank beliefen sich per Ende 2008 auf CHF 802.6 Mio. (Aktienquote von 22 Prozent) und stiegen per Ende 2009 um 10 Prozent auf CHF 886.2 Mio. (bei einer deutlich tieferen Aktienquote von 10 Prozent).

Dividendenerhöhung beantragt

Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 30. April 2010 eine Dividende von CHF 3.50 pro Inhaberaktie und CHF 0.35 pro Namenaktie (Vorjahr: CHF 2.50 pro Inhaberaktie und CHF 0.25 pro Namenaktie) auszuzahlen. Dem Antrag liegen die seit Jahren geübte Kontinuität der Dividendenausschüttung und das Jahresergebnis zugrunde.

Druck auf die Finanzplätze

Das vergangene Jahr war von herausfordernden Rahmenbedingungen gekennzeichnet. Dabei gelten ähnliche Feststellungen für das grenzüberschreitende Vermögensverwaltungsgeschäft an allen Finanzplätzen.

Hans Brunhart, Präsident des Verwaltungsrates: «Die nationale Gesetzgebung wird zunehmend von internationalen Standards und Absprachen überlagert, und das Ziel der einzelnen Staaten, auf alle Steuerdaten der in ihrem Hoheitsgebiet steuerpflichtigen Personen zugreifen zu können, hat zu einem nachhaltigen Druck auf das Bankgeheimnis geführt. Es besteht heute ein internationaler Konsens, den Zugang zu Steuerdaten grenzüberschreitend auf der Basis des OECD-Standards auf Anfrage zu ermöglichen.»

Liechtenstein hat seine Bereitschaft, diesem Standard nachzuleben, nicht nur in der Erklärung vom 12. März 2009 bekräftigt, sondern ihr auch durch die Unterzeichnung von Abkommen betreffend den Informationsaustausch in Steuersachen bzw. von Doppelbesteuerungsabkommen entsprochen. Damit ist Liechtenstein nicht mehr auf der grauen Liste der OECD aufgeführt.

Die Zielsetzung, mit einzelnen Ländern individuelle Vereinbarungen zu treffen, die auch die Vergangenheit betreffen und die – in Verbindung mit einer Amnestielösung – dazu führen sollen, dass liechtensteinische Banken in Zukunft nur noch versteuerte Vermögen aus dem betreffenden Land verwalten, wurde erstmals im Abkommen mit Grossbritannien realisiert.
Gesamthaft hat sich gezeigt, dass die bereits 2008 eingeleitete Politik der Kooperation mit klaren Prinzipien dem Finanzplatz mehr Rechtssicherheit brachte.

Diese bildet auch für die Zukunft eine wesentliche Basis des Kundenvertrauens. Aus der klaren Positionsbestimmung Liechtensteins zu einem wohl noch längere Zeit umstrittenen Thema ergeben sich auch für die Banken und Finanzintermediäre neue und positive Perspektiven.

Gute Ausgangslage für die VP Bank Gruppe

Die VP Bank Gruppe ist heute in den für sie im Fokus stehenden Märkten Liechtenstein, Schweiz, Deutschland, Asien und Osteuropa ausgezeichnet aufgestellt. Kerngeschäft ist das internationale Private Banking, dessen Bearbeitung erstklassigen Service, den Dialog mit den Kunden und die Wahrung der Privatsphäre erfordert.

Deshalb setzt die VP Bank Gruppe den Ausbau des Private-Banking-Geschäfts in den heute definierten Märkten fort. Sie entwickelt das Geschäft mit Vermögensverwaltern und Treuhändern mit hohem Qualitätsanspruch an ihren Bankenstandorten weiter und pflegt gleichzeitig den Markt Liechtenstein und die Region Ostschweiz für Kommerz-, Kredit- und Retailkunden. Dabei wird der Schutz der Privatsphäre für die VP Bank weiterhin eine hohe Priorität haben.

Quelle: VP Bank Gruppe

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