Bewegtes und schwieriges Geschäftsjahr 2009

Auf EBIT-Stufe erzielte die Gruppe einen Gewinn in Höhe von CHF 39.9 Mio. verglichen mit CHF 56.8 Mio. im 2008, und eine EBIT-Marge von 11.7% gegenüber 13.7% im Vorjahr. Der Konzerngewinn lag bei CHF 30.0 Mio. gegenüber CHF 40.2 Mio. im Vorjahr, damit wurde eine EAT-Marge von 8.8% erreicht.

Schulthess Group weist per 31. Dezember 2009 mit einer Nettoliquidität von CHF 18.0 Mio. und einer Eigenkapitalquote von 69.7% eine sehr solide Bilanzstruktur auf. Der Verwaltungsrat wird daher der Generalversammlung vorschlagen, eine unveränderte Dividende von CHF 1.50 pro Namenaktie auszuschütten.

Das Geschäftsjahr 2009 hat für die Schulthess Group eine enttäuschende Entwicklung genommen. Die Jahreszielsetzungen konnten weder beim Umsatz noch hinsichtlich der Rentabilität erreicht werden. Die Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise akzentuierten sich zunehmend im Jahresverlauf, sodass die bis anhin solide Entwicklung in der Wärmetechnik spürbar belastet wurde, und in der Kältetechnik brach der Umsatz markant ein. Die im ersten Halbjahr eingeleiteten Kostensenkungsmassnahmen reichten nicht aus, um die Kostenstruktur und den Personalbestand der Kältetechnik dem massiven Umsatzrückgang anzupassen. Daher werden zusätzliche tiefgreifende Restrukturierungsmassnahmen notwendig.

Zahlen zum Geschäftsergebnis 2009
Im Berichtsjahr ging der Konzernumsatz von CHF 414.6 Mio. auf CHF 339.5 Mio. zurück. Der Umsatz in der Wärmetechnik lag um 9.1% unter dem Vorjahreswert und in der Kältetechnik führte das äusserst schwierige Marktumfeld für den Anlagen- und Gerätebau zu einem Umsatzrückgang von CHF 46.7 Mio. In der Waschtechnik sank der Umsatz im Vorjahresvergleich, bereinigt um die Veräusserung der Novelan AG per 1. Oktober 2008, um 1.8%. Auf EBIT-Stufe erzielte die Gruppe einen Gewinn in Höhe von CHF 39.9 Mio. gegenüber CHF 56.8 Mio. im Vorjahr, und eine EBIT-Marge von 11.7%. Während die Wärmetechnik im 2009 ein positives Betriebsergebnis von CHF 29.2 Mio. und eine Marge von 15.9% erreichte, wies die Kältetechnik, belastet von Aufwendungen für Restrukturierungen und Personalabbau einen Betriebsverlust von CHF 3.8 Mio. aus. Die Waschtechnik hingegen erzielte ebenfalls ein positives Betriebsergebnis von CHF 17.3 Mio. und konnte die Marge mit 15.6% auf einem ansprechend hohem Niveau halten. Der Konzerngewinn lag bei CHF 30.0 Mio. gegenüber CHF 40.2 Mio. im Vorjahr, mit einer EAT-Marge von 8.8%.

Wärme- und Kältetechnik von Rezession stark betroffen
Der Umsatz in der Wärmetechnik ging im 2009 um 9.1% auf CHF 183.1 Mio. zurück (2008: CHF 201.4 Mio.). Währungsbereinigt lag der Rückgang bei 6%. Aufgrund des hohen Bestellungsbestandes Anfang 2009 war die Auslastung in der Wärmetechnik im ersten Semester 2009 relativ gut. Im weiteren Jahresverlauf entwickelte sich das Geschäftsvolumen jedoch konjunkturbedingt vor allem im deutschen Markt, dem wichtigsten Absatzmarkt des Unternehmens, rückläufig. Hauptursache für diese Entwicklung war der zurückgehende Renovationsmarkt für erneuerbare Energien. Demgegenüber wurde im ebenfalls bedeutenden Markt Schweiz für das Gesamtjahr 2009 ein gutes Ergebnis erzielt.

Die Kältetechnik erlitt im 2009 einen Umsatzrückgang um 50.9% auf CHF 45.0 Mio. Nachdem im ersten Halbjahr die Verkäufe bereits deutlich gesunken waren, blieb die erwartete Stabilisierung im zweiten Halbjahr aus. Der Umsatz im Gerätebau war gegenüber dem Vorjahr um rund 30% tiefer. Im OEM Geschäft der Medizintechnik entwickelten sich die Umsätze zwar im Rahmen der Erwartungen, waren jedoch konjunkturbedingt schwächer. Der Anlagenbau brach um mehr als 60% ein. Neben einer Investitionszurückhaltung der Industrie blieben erwartete und zum Teil schon vereinbarte Grossaufträge ganz aus. Um die Kostenstruktur zu verbessern wurden bereits im 2009 einschneidende Sparmassnahmen umgesetzt und die Belegschaft um rund 1/3 verringert.

Waschtechnik konnte sich gut behaupten
Die Waschtechnik erzielte im 2009 einen Umsatz von CHF 111.4 Mio. (2008: CHF 121.5 Mio.). Unter Berücksichtigung des Verkaufs der Novelan AG per 1. Oktober 2008, lag der vergleichbare Umsatz um 1.8% unter dem Vorjahr. Der Inlandsmarkt konnte vor allem von der guten Auslastung in der Baubranche profitieren und wie erwartet wurde in der zweiten Jahreshälfte 2009 die Inlandsnachfrage durch die Lancierung neuer Produkte stimuliert. Im Gegenzug war das Exportgeschäft rückläufig. Märkte wie z.B. die Ukraine und Russland sind völlig eingebrochen und der Markt England litt zusätzlich unter der starken Abwertung des britischen Pfunds. Allerdings zeichnete sich gegen Jahresende im internationalen Geschäft eine Belebung der Nachfrage ab.

Solide Bilanz
Schulthess Group verzeichnete im 2009 erneut eine Stärkung des Eigenkapitals. Die Eigenkapitalquote stieg von 60.8% auf 69.7%. Am 31. Dezember 2009 wurde eine verfügbare Netto-Liquidität von CHF 18.0 Mio. ausgewiesen (2008: Netto-Verschuldung von CHF 2.9 Mio.). Dies ist vor allem auf die stark reduzierten Investitionen von CHF 12.9 Mio. gegenüber CHF 22.9 Mio. im 2008 zurückzuführen. Der Free Cash Flow erhöhte sich von CHF 21.8 Mio. auf CHF 33.8 Mio.

Aufgrund der soliden Bilanz wird der Verwaltungsrat der Generalversammlung vorschlagen, eine unveränderte Dividende wie im Vorjahr von CHF 1.50 pro Namenaktie auszuschütten.

Herausforderungen im Jahr 2010
Für die Schulthess Group wird das Jahr 2010 anspruchsvoll.

Während in den ersten Monaten 2010 die Entwicklung in der Waschtechnik auf Kurs ist, liegen in der Wärme- und Kältetechnik Auftragseingang, Umsatz und Profitabilität derzeit unter dem Vorjahresniveau. Daher wird in der Wärme- und Kältetechnik im ersten Halbjahr 2010 mit einem tieferen Ergebnis gegenüber dem ersten Halbjahr 2009 gerechnet.

Wie bereits angekündigt übernimmt Werner Karlen am 1. April 2010 die Funktion des CEO der Schulthess Group und die Leitung der Geschäftssparte Wärme- und Kältetechnik. Ab Mitte 2010 wird die Geschäftssparte Waschtechnik von Christian Walker geleitet. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung haben sich zum Ziel gesetzt im laufenden Jahr die Voraussetzungen zu schaffen, ab 2011 wieder eine Ergebnisverbesserung zu erreichen.

Die Kältetechnik wird umfassend restrukturiert. Die Strukturen und Produktionskapazitäten werden dem Umsatz angepasst. Im Laufe des Jahres werden die bisherigen drei Standorte in Deutschland (Lauf, Röthenbach und Kasendorf) in Kasendorf in dem neu erstellten Werk zusammengeführt, wobei möglichst viele Mitarbeitende für den Umzug motiviert werden sollen. Zudem werden alle Optionen geprüft, welche zu einer Verbesserung der Lage in der Kältetechnik führen.

In der Wärmetechnik werden die Produkte zukünftig vermehrt in Haustechniksysteme eingebunden, welche den Kunden einen umfassenden Nutzen bringen. Daher werden weiterhin Entwicklungen bezüglich innovativer Produkte auf dem Gebiet der erneuerbaren Energie intensiv gefördert. Um das Wachstum zu stützen wird ein hohes Gewicht auf den Aufbau von weiteren Marktorganisationen in europäischen Ländern gelegt.

Um die Entwicklung der Waschtechnik voranzutreiben wird die Marktbearbeitung mit neuen Produkten intensiviert. Zusätzliche Wachstumsimpulse werden von neu entwickelten Gewerbemaschinen erwartet.

Sofern sich die wirtschaftliche Lage nicht verschlechtert wird für 2010 ein Ergebnis auf Vorjahresniveau erwartet. Ziel ist es ab 2011 sowohl den Umsatz als auch die Profitabilität wieder steigern zu können.

„Wir werden alles daran setzen die Profitabilität der Schulthess Group wieder zu steigern und das Unternehmen auf den Wachstumspfad zurückführen“ betont Rudolf Kägi, Verwaltungsratspräsident der Schulthess Group.

Finanzkennzahlen der Schulthess Group im Überblick

Der vollständige Geschäftsbericht der Schulthess Group kann im Internet unter
http://www.schulthess-group.com/dDownload/GeschBer2009-1-Full.pdf abgerufen werden.

Quelle: Schulthess Group