Ethos stimmt an der UBS-Generalversammlung gegen den Vergütungsbericht, gegen die Entlastung der Organe und gegen die Wahl von Wolfgang Mayrhuber

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UBS wendet seit dem Jahr 2009 ein neues Vergütungssystem für die Führungsinstanzen an. Dieses wurde der Generalversammlung 2009 zur Abstimmung vorgelegt. Aus der Berichterstattung von UBS geht nun hervor, dass der Verwaltungsrat dieses System nicht respektiert. Im Jahr 2009 wurde neben dem bestehenden Bonusplan und dem langfristigen Beteiligungsplan ein zusätzlicher Plan zur Aktienzuteilung eingeführt. Der neue Aktienplan hält sich zudem nicht an die Grundelemente der Best Practice: Er sieht eine garantierte, minimale Aktienzuteilung unabhängig von der erbrachten Leistung vor. Zusätzlich wurden die Regeln für die Bonuszuteilung stark aufgeweicht. Diese erlauben neu eine sofortige Barzahlung von sechzig Prozent des Bonus anstatt von ursprünglich nur 33 Prozent.

Das neue Vergütungssystem von UBS widerspiegelt die Lehren aus der Vergangenheit nicht. So verdient das bestbezahlte Geschäftsleitungsmitglied, der Co-CEO der Investmentbank in den USA, 13,2 Millionen Franken. Von diesem Salär entfallen 95 Prozent auf die variable Vergütung. Dies bedeutet, dass der Manager 680’000 Franken als Fixsalär und 12,5 Millionen Franken in Form von Bonus und langfristigen Beteiligungen erhielt. Dies, obschon die UBS-Investmentbank einen Verlust von sechs Milliarden Franken ausweisen musste. Damit treten eindeutige Mängel des aktuellen Vergütungssystems zutage.

Aus diesen Gründen empfiehlt Ethos, den Vergütungsbericht an der Generalversammlung von UBS vom 14. April 2010 abzulehnen.

Keine Entlastung der Organe
Der Verwaltungsrat von UBS schlägt der Generalversammlung vor, den Organen die Entlastung zu erteilen. Dieser trägt aber einen grossen Teil der Verantwortung für die grossen Verluste der Vergangenheit und die nach wie vor juristisch unstabile Lage der Bank. Ausserdem verzichtet er darauf, ehemalige Verantwortliche gerichtlich zu belangen. Aus diesen Gründen empfiehlt Ethos, die Entlastung für die Jahre 2007, 2008 und 2009 zu verweigern.

Nein zur Wahl von Wolfgang Mayrhuber
Ethos wird der Wahl von Wolfgang Mayrhuber in den Verwaltungsrat von UBS nicht zustimmen, da er neben seiner CEO-Funktion bei Lufthansa bereits vier wichtige Verwaltungsratsmandate bei börsenkotierten Unternehmen in Deutschland und den USA innehat: BMW, Munich Re, Fraport und Heico Corp.

Ethos Stiftung
Die Ethos Stiftung zählt ca. 80 Mitglieder, vor allem schweizerische Pensionskassen. Die Stiftung fördert die Berücksichtigung von Grundsätzen für nachhaltige Entwicklung und Best-Practice-Regeln für Corporate Governance bei der Anlagetätigkeit.

Die Stiftung ist Eigentümerin des Unternehmens Ethos Services. Ethos Services betreut Beratungs- und Vermögensverwaltungsmandate für nachhaltige Anlagen. Die verschiedenen Fonds und Aufträge von Ethos entsprechen derzeit einem verwalteten Vermögen von 2.1 Milliarden Franken. Ethos Services bietet zudem institutionellen Investoren unter anderem Analysen von Generalversammlungen und Stimmempfehlungen, eine administrative Unterstützung bei der Ausübung der Stimmrechte sowie ein Programm für den Dialog mit Unternehmen an.

Ferner ist Ethos Mitglied verschiedener internationaler Gruppen von institutionellen Anlegern, die sich aktiv am Dialog mit grossen Konzernen und Gruppierungen wie Carbon Disclosure Project (CDP), Institutional Investors Group on Climate Change (IIGCC), Pharma Shareowners Group (PSG) und Extractive Industries Transparency Initiative (EITI) beteiligen.

Quelle: Ethos Stiftung

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