CellCept® erzielt positive Ergebnisse in Phase-III-Studie im Bereich Lupus Nephritis

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_Ziel der Erhaltungsphase (ALMS Maintenance) dieser Phase-III-Studie war es, die Wirksamkeit von CellCept® im Vergleich zu AZA als Erhaltungstherapie bei LN-Patienten zu belegen, die während der Induktionsphase (ALMS Induction, Ergebnisse im Juni 2007 veröffentlicht) auf CellCept® oder intravenös verabreichtes Cyclophosphamid (IVC) positiv angesprochen hatten. Die Topline-Ergebnisse, die primären Endpunkte der Studie betreffend, zeigen, dass CellCept® gegenüber AZA überlegen war in der Verzögerung des Therapieversagens (p=0.003). Die Sicherheitsprofile beider Medikamente bestätigten die bereits gemeldeten Daten; es wurden keine neuen sicherheitsrelevanten Signale verzeichnet. Vifor Pharma plant, die Ergebnisse von ALMS Mainentance am 9. International Congress on Systemic Lupus Erythematosus (SLE) vom 24. bis 27. Juni 2010 in Vancouver, Kanada, vorzustellen. Weitere Analysen werden derzeit durchgeführt.
Dr. Ellen Ginzler, Leiterin der Rheumatologie und Professorin für Medizin am SUNY Downstate Medical Center New York, USA, und Studienleiterin in den USA sagte: „Trotz aller jüngst erzielten Fortschritte in der Behandlung von Lupus kann es nach einer erfolgreichen Behandlung nach wie vor zu Rückfällen kommen. Zudem ist die Krankheit sehr schwierig zu erforschen. Die jüngsten ALMS-Studienergebnisse sind für Patienten, die einen konkreten Bedarf an Behandlungsoptionen haben, vielversprechend, da seit über 50 Jahren keine neue Lupus-Therapie mehr von der FDA zugelassen wurde.“

_Ausgehend von diesen positiven Topline-Resultaten und in der Annahme, dass die finalen Ergebnisse konsistent sind, prüfen Vifor Pharma und Roche derzeit das Potenzial für eine Beantragung der Zulassung von CellCept® zur Behandlung von LN in den USA, Europa und anderen wichtigen Märkten.

Über die Studie
_Insgesamt haben 227 Patienten in ALMS Maintenance teilgenommen, wobei 116 CellCept® und 111 AZA erhielten. Der primäre Wirksamkeitsparameter definierte sich aus der Zeit bis zum Therapieversagen, was unter anderem Tod, schwerwiegende Nierenschäden oder einen LN-Rückfall umfasste. Die Patienten wurden während bis zu drei Jahren behandelt.

Über Lupus Nephritis
_Der systemische Lupus erythematodes (SLE), gewöhnlich Lupus genannt, ist eine chronische Autoimmunkrankheit, bei der das Abwehrsystem des Körpers körpereigene Gewebe und Gelenke angreift. Am häufigsten betroffen sind Frauen (80–90% der Patienten), wobei die Krankheit bereits im Kindesalter oder bei jungen Erwachsenen einsetzt. Schätzungen zufolge erkrankt eine von 1’000 Frauen im gebärfähigen Alter daran. Ferner wird davon ausgegangen, dass 30–50% aller Patienten mit SLE eine Nephritis entwickeln, die einer medizinischen Intervention und Behandlung bedarf. Eine durch SLE verursachte Nephritis wird Lupus Nephritis genannt.

Die als lebensbedrohlich angesehene, aber seltene Lupus Nephritis ist die schwerwiegendste Krankheitsmanifestation von SLE und kann unbehandelt zu Nierenversagen führen, was wiederum eine Dialyse erfordert und tödlich verlaufen kann. Bei dieser komplizierten Krankheit treten bei den Patienten typischerweise Phasen mit hoher Krankheitsaktivität, in denen das körpereigene Immunsystem die Nieren aktiv angreift und schädigt, und zwischenzeitliche Remissionsphasen auf. Vifor Pharma schätzt, dass es weltweit rund 600‘000 diagnostizierte Fälle von LN gibt.

_In den USA sind seit über 50 Jahren keine neuen Behandlungsoptionen für SLE oder Lupus Nephritis mehr zugelassen worden. Die derzeitige Behandlungspraxis für LN sieht eine zweistufige medikamentöse Therapie vor: Während der Induktionsbehandlung soll die aktive und potenziell lebensbedrohliche Erkrankung unter Kontrolle gebracht werden, während die Erhaltungstherapie dazu dient, Rückfälle zu verhindern. Die aktuelle Behandlungsmethode basiert weitestgehend auf einer systemischen Immunsuppression mittels Kortikosteroiden in Kombination mit anderen Sekundärtherapien wie CellCept®, Cyclophosphamid oder Azathioprin. Diese Immunmodulatoren haben sich als steroid-sparende Behandlungsoptionen bewährt, allerdings liegen für viele dieser Therapien kaum oder keine kontrollierten Studien vor.

Über CellCept®
_CellCept® (Mycophenolat Mofetil) ist ein Immunsuppressivum. Zugelassen ist es in Kombination mit anderen Immunsuppressiva (Cyclosporin und Kortikosteroiden) zur Vermeidung von Abstossungsreaktionen nach Herz-, Nieren- und Lebertransplantationen.

_Über den Einsatz bei Schwangeren liegen keine angemessenen und ausreichend kontrollierten Studien vor. Da CellCept® bei Tieren nach der Verabreichung subklinischer Dosen, ausgehend von der Körperoberfläche, eine teratogene Wirkung zeigt, kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Medikament bei Schwangeren zu einer Schädigung des Fötus führt. CellCept® sollte daher nicht bei Schwangeren eingesetzt werden, es sei denn die potenziellen Vorteile überwiegen die möglichen Risiken, denen der Fötus ausgesetzt ist. Frauen im gebärfähigen Alter sollten sich eine Woche vor Therapiebeginn einem Schwangerschaftstest (Serum- oder Urintest) mit einer Sensitivität von mindestens 50 mIU/ml unterziehen, mit negativem Testergebnis. Dies sollte auch bei bisheriger Unfruchtbarkeit geschehen, sofern diese nicht auf eine Hysterektomie zurückzuführen ist.

_Gebärfähige Frauen müssen vor und während der Behandlung mit CellCept® und sechs Wochen darüber hinaus ein wirksames Verhütungsmittel benutzen. Ausser im Falle einer vollständigen Abstinenz sind dabei zwei verlässliche Verhütungsmethoden gleichzeitig anzuwenden. Kommt es während der Behandlung dennoch zu einer Schwangerschaft, sollten der behandelnde Arzt und die Patientin besprechen, wie wünschenswert eine Fortführung der Schwangerschaft ist (siehe vollständige Produktinformationen).

_Zu den unerwünschten Wirkungen, die bei >30% aller mit CellCept® (in Kombination mit Cyclosporin und Kortikosteroiden) behandelten nieren-, herz- oder lebertransplantierten Patienten verzeichnet wurden, zählen Schmerzen, Fieber, Kopfschmerzen, Asthenie, Anämie, Leukopenie (Patienten sollten auf Neutropenie überwacht werden; sollte sich eine Neutropenie entwickeln, ist die Dosis herabzusetzen oder die Medikamentierung zu unterbrechen), Thrombozytopenie, Leukozytose, Infektionen der Harnwege, Hypertonie, Hypotonie, periphere Ödeme, Hypercholesterinämie, Hypokaliämie, Hyperglykämie, Anstieg des Kreatinin- und BUN-Quotienten, verstärkter Husten, Hypomagnesiämie, Diarrhö, Obstipation, Übelkeit, Erbrechen, Infektionen der Atemwege, Dyspnoe, Lungenfunktionsstörung, Pleuraerguss, Tremor und Schlaflosigkeit.

_Bei Patienten, denen Immunsuppressiva verabreicht werden, besteht ein erhöhtes Risiko für Lymphome und andere bösartige Tumore, insbesondere der Haut.

_CellCept® ist von der FDA nicht zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen, einschliesslich Lupus Nephritis, zugelassen.

Warnhinweis: Eine Immunsuppression kann zu einem erhöhten Infektionsrisiko und der Entwicklung von Lymphomen führen. Nur Ärzte mit Erfahrung in der Anwendung von Immunsuppressivtherapien und in der Behandlung von nieren-, herz- oder lebertransplantierten Patienten sollten CellCept® einsetzen. Patienten, denen das Medikament verabreicht wird, sollten in medizinischen Einrichtungen behandelt werden, die über angemessene labortechnische und unterstützende medizinische Ressourcen und die entsprechenden Fachkräfte verfügen.

Quelle: Galenica Ltd.

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