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Roche gibt Pläne zur Umsetzung der „Operational Excellence“ Initiative bekannt

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  • Die Umsetzung der „Operational Excellence“ Initiative hat zum Ziel, die Kostenstruktur in einem zunehmend anspruchsvolleren Marktumfeld anzupassen sowie signifikante Effizienzsteigerungen und Produktivitätsverbesserungen zu erreichen.
  • Die geplanten Massnahmen werden die notwendigen Investitionen in Forschung und Produktentwicklung nachhaltig sicherstellen und damit die langfristige Innovationskraft stärken.
  • Die Initiative soll zu Kosteneinsparungen in Höhe von jährlich 2,4 Milliarden Schweizer Franken führen. Die Umsetzung der Massnahmen ist für 2011 und 2012 geplant.
  • Im Rahmen der Initiative ist beabsichtigt, über die nächsten zwei Jahre weltweit etwa 4’800 Stellen abzubauen, was ca. 6% des gesamten Personalbestandes entspricht. Der Schwerpunkt des geplanten Abbaus liegt im Vertrieb und in der Produktion. Rund 800 Stellen sollen zusätzlich an andere Roche-Standorte verlagert und etwa 700 Stellen an Drittunternehmen ausgelagert werden. Damit sind insgesamt etwa 6’300 Stellen von der Umsetzung betroffen.
  • Es werden Restrukturierungskosten in Höhe von insgesamt rund 2,7 Milliarden Schweizer Franken in den Jahren 2010 bis 2012 erwartet, die nur teilweise liquiditätswirksam werden.

Severin Schwan, CEO der Roche-Gruppe: „Die Operational Excellence Initiative ist ein umfassendes und zielgerichtetes Programm, um trotz des verstärkten Preisdrucks und eines anspruchsvoller werdenden Marktumfeldes die Innovationskraft von Roche nachhaltig zu stärken. Wir werden weiterhin unsere vielversprechende Produktepipeline vorantreiben, um Patienten mit schwerwiegenden Krankheiten zu helfen und gleichzeitig zu einem effizienteren Gesundheitssystem beizutragen.“ Schwan weiter: „Die Massnahmen sind notwendig, um den nachhaltigen Unternehmenserfolg von Roche sicherzustellen. Wir werden alles daransetzen, sozial verantwortliche Lösungen für die betroffenen Mitarbeitenden zu finden.“

Stärkung von Wachstum und Innovationskraft in verändertem Marktumfeld
Roche gab heute die Massnahmen im Rahmen der im September angekündigten, konzernweiten Initiative „Operational Excellence“ bekannt. Hintergrund der Initiative sind der zunehmende Kostendruck im Gesundheitswesen – vor allem in den USA und Europa – sowie die steigenden Anforderungen an die Zulassung und die Preisgestaltung von neuen Medikamenten. Insbesondere in Europa und den USA erwartet Roche ein zunehmend schwieriger werdendes Preisumfeld. „Operational Excellence“ wird die Effizienz und Flexibilität des Unternehmens in diesem sich verändernden Marktumfeld erhöhen und es Roche ermöglichen, ihre Investitionen gezielt auf Innovationen zu fokussieren, die für den Patienten den grössten medizinischen Nutzen bieten.

Finanzielle Auswirkungen von „Operational Excellence“
Die „Operational Excellence“ Initiative soll bereits in 2011 zu Kosteneinsparungen in Höhe von 1,8 Milliarden Schweizer Franken führen; ab 2012 sollen Kosteneinsparungen in Höhe von 2,4 Milliarden Schweizer Franken erzielt werden. Die Umsetzung der Initiative soll im Wesentlichen in den Jahren 2011 und 2012 erfolgen. Roche rechnet im Zeitraum von 2010 bis 2012 mit Restrukturierungskosten in Höhe von insgesamt 2,7 Milliarden Schweizer Franken (wovon etwa 1,5 Milliarden Schweizer Franken liquiditätswirksam sind).

Für das Geschäftsjahr 2010 wird der Ausblick bestätigt. Roche erwartet für den Konzern und die Division Pharma im Jahr 2010 ein währungsbereinigtes Verkaufswachstum im mittleren einstelligen Bereich (ohne die Verkäufe von Tamiflu). Für die Division Diagnostics erwartet Roche ein deutlich über dem Markt liegendes Wachstum. Roche strebt zudem eine zweistellige Steigerung des Kerngewinns je Titel zu konstanten Wechselkursen an.

Geplante Auswirkungen von „Operational Excellence“ auf den Stellenbestand
Als Folge der Anpassungen der Kostenstruktur sowie der Effizienzsteigerungen und Produktivitätsverbesserungen plant Roche den Abbau von weltweit etwa 4’800 Stellen. Das sind rund 6 Prozent des gesamten Personalbestandes von rund 82’000 Mitarbeitenden. Der Abbau kann teilweise im Rahmen der ordentlichen Fluktuation erfolgen. Zusätzlich zum geplanten Abbau sind auch Transfermassnahmen von etwa 800 Stellen an andere Roche-Standorte sowie von etwa 700 Stellen an Drittunternehmen beabsichtigt. Damit sind insgesamt von der Umsetzung der Initiative etwa 6’300 Stellen betroffen.

Der Stellenabbau soll im Wesentlichen in der Division Pharma erfolgen und hier mit den Schwerpunkten in der weltweiten Vertriebsorganisation und im Produktionsnetzwerk:

  • In der weltweiten Vertriebs- und Marketingorganisation ist ein Abbau von insgesamt 2’650 Stellen geplant. Hauptgründe dafür sind der bereits kommunizierte Rückschlag beim Diabetes-Medikament Taspoglutide und die damit verbundenen strukturellen Anpassungen in den Vertriebsorganisationen (insbesondere für Allgemeinmedizin), vor allem in den USA und in Europa.
  • In der Produktion sollen aufgrund von Effizienz- und Produktivitätssteigerungen Aktivitäten in Kalifornien (USA), in Mannheim (Deutschland) und anderen Produktionsstandorten im weltweiten Netzwerk reorganisiert werden, was zu einem Stellenabbau in Höhe von 750 Stellen führen wird. Ausserdem sollen für die Standorte Florence und Boulder (beide USA) Käufer gesucht werden. Davon sind weitere 600 Stellen betroffen.
  • In der Produktentwicklung ist geplant, bestimmte Aufgaben im Bereich der späten Entwicklung einzustellen, beziehungsweise – vor allem von den USA – an andere Standorte innerhalb der Roche Gruppe oder an Drittunternehmen zu verlagern, um insgesamt die Produktivität zu erhöhen. Von dem geplanten Abbau und der geplanten Verlagerung sind etwa 800 Stellen betroffen.
  • Nach einer umfassenden Überprüfung des Portfolios sollen innerhalb der Forschung und frühen Entwicklung bestimmte Aktivitäten, insbesondere die RNA-Interferenz-Forschung in Kulmbach (Deutschland) sowie Nutley und Madison (beide USA) eingestellt werden. Ferner ist geplant, verschiedene interne Funktionen neu zu organisieren, um Mittel für anstehende Phase II Studien neuer Wirkstoffe freizumachen. Der geplante Stellenabbau beträgt etwa 600 Stellen.

In der Division Diagnostics soll durch die Konsolidierung von drei Standorten die Kostenstruktur sowie die Zusammenarbeit innerhalb der Bereiche Entwicklung und Produktion weiter optimiert werden.

  • Es ist geplant, den Standort in Graz (Österreich) zu schliessen und die entsprechenden Funktionen im Bereich Blutgasdiagnostik in Rotkreuz (Schweiz) zu integrieren, wo sich bereits heute das weltweite Zentrum für die Geschäftseinheit Professional Diagnostics befindet.
  • Im Bereich Diabetes Care wird ein Grossteil der Aktivitäten in Mannheim (Deutschland) konzentriert, wo sich das globale Zentrum für diese Geschäftseinheit befindet. Forschung und Entwicklung von Insulinpumpensystemen werden von Burgdorf (Schweiz) nach Mannheim verlagert und die Produktion mit der Zeit an Dritte ausgelagert. Nach Abschluss der Transfermassnahmen soll der Standort Burgdorf geschlossen werden.
  • Die chemische Produktion und Analytik sollen vom Standort Mannheim nach Penzberg (beide Deutschland) verlagert werden.
Betroffene Stellen Anzahl
Pharma
Vertrieb und Marketing 2’650
Produktion 1’350
Produktentwicklung 800
Forschung und frühe Entwicklung 600
Diagnostics 640
Konzernfunktionen 260
Total 6’300
Betroffene Stellen nach Regionen Anzahl
USA 3’550
Schweiz 770
Europa (ausser Schweiz) 1’300
Andere 680
Total 6’300

Roche wird umgehend den Dialog mit den Arbeitnehmervertretungen aufnehmen und die entsprechenden Konsultationen in transparenter und konstruktiver Weise führen. Ziel ist es, den geplanten Stellenabbau in sozial verantwortlicher Weise durchzuführen. Dazu gehört auch, die betroffenen Mitarbeitenden so früh wie möglich zu informieren und entsprechende Unterstützungsangebote zur Verfügung zu stellen.

Unveränderter Fokus auf Innovation
Trotz des sich verändernden Marktumfeldes und der Produktrückschläge im laufenden Jahr implementiert Roche diese Initiative aus einer Position der Stärke. Roche ist im Gegensatz zu vielen ihrer Wettbewerber über die nächsten Jahre nur in geringem Masse von Patentabläufen betroffen und verfügt über 14 Produkte und Produktlinien mit Umsätzen über eine Milliarde Schweizer Franken. Mit der Verknüpfung von Pharma und Diagnostics und der ausgewiesenen Expertise in der Molekularbiologie ist Roche wie kein anderes Unternehmen in der Lage, das Konzept der personalisierten Medizin umzusetzen, um wirksamere und verträglichere Medikamente anbieten zu können.

Roche hat mit dem B-RAF-Hemmer gegen Hautkrebs, T-DM1 und pertuzumab gegen HER2-positiven Brustkrebs, MetMab gegen Lungenkrebs, lebrikizumab gegen Asthma, und einem Polymerase-Hemmer gegen HCV sechs Produktkandidaten in der späten Phase der klinischen Entwicklung, welche für spezifische Patientengruppen wirken und so die personalisierte Medizin weiter vorantreiben. Dazu kommen weitere Projekte in den Bereichen Krebs sowie Zentralnerven- und Stoffwechselerkrankungen. Mit insgesamt 12 völlig neuen Wirkstoffen in der späten Entwicklungsphase verfügt Roche damit über eine ausgezeichnete Produktepipeline.

Über Roche
Roche mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, ist als führendes, forschungsorientiertes Unternehmen spezialisiert auf die beiden Geschäfte Pharma und Diagnostics. Als weltweit grösstes Biotech-Unternehmen entwickelt Roche klinisch differenzierte Medikamente für die Onkologie, Virologie, Entzündungs- und Stoffwechselkrankheiten und Erkrankungen des Zentralnervensystems. Roche, ein Pionier im Diabetesmanagement, ist auch der weltweit bedeutendste Anbieter von In-vitro-Diagnostik und gewebebasierten Krebstests. Medikamente und Diagnostika, welche die Gesundheit, die Lebensqualität und die Überlebenschancen von Patienten entscheidend verbessern sind das strategische Ziel der personalisierten Medizin von Roche. 2009 beschäftigte Roche weltweit rund 82’000 Mitarbeitende und investierte fast 10 Milliarden Franken in die Forschung und Entwicklung. Der Konzern erzielte einen Umsatz von 49,1 Milliarden Franken. Genentech, USA, gehört vollständig zur Roche-Gruppe. An Chugai Pharmaceutical, Japan, hält Roche die Mehrheitsbeteiligung. Für weitere Informationen: www.roche.com.

Alle erwähnten Markennamen sind gesetzlich geschützt.

Quelle: Roche

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