Heute wurde der Nagra- Bericht zum geologischen Wissensstand in den potenziellen Atommüllregionen veröffentlicht. Während Kantone und Experten verlangen, den Wissensstand möglichst rasch anzugleichen, stemmt sich die Nagra dagegen. Die SES fordert die Nagra auf, die nötigen geologischen Untersuchungen (Bohrungen und 3D-Seismik) durchzuführen, bevor die Standorte ausgewählt werden.
Am 30. November 2010 geht die Anhörung des Sachplanverfahrens Etappe 1 zu Ende. In weiteren zwei Etappen soll ein Standort für ein Atommülllager ausgewählt werden. Auf Druck von Experten und Kantonen musste die Nagra einen Bericht vorlegen, der zeigt, in welcher Region sie über welche Informationen verfügt. Doch trotz massivem Widerstand will die Nagra zuerst eine Standortauswahl treffen und dann erst in der dritten Etappe die gründlichen geologischen Untersuchungen tätigen.
Ungleicher Wissensstand zwischen den Regionen
Weil der Entsorgungsnachweis für hochradioaktive Abfälle im Zürcher Weinland gemacht wurde, ist dieser Standort mit spezifischen Bohrungen und 3D-Seismik gründlich untersucht worden. Die zwei weiteren Standortregionen Nördlich Lägeren und Bözberg waren ursprünglich als Reserveoption vorgesehen – sie sind geologisch weniger geeignet und wurden deshalb nicht weiter untersucht.
Mit dem Sachplanverfahren kamen diese zwei Standorte 2008 wieder ins Rennen – allerdings ohne weitere Untersuchungen. Die Nagra will also in Etappe 2 Regionen miteinander vergleichen, bei denen nicht derselbe Forschungsstand vorliegt. Möglicherweise sind die zusätzlich vorgeschlagenen Regionen für ein Atommülllager gar nicht geeignet.
Die SES fordert die Nagra auf, erst die nötigen Untersuchungen wie 3D-Seismik und Bohrungen durchzuführen (d.h. spätestens in Etappe 2) und erst dann die Standorte auszuwählen.
Quelle: Schweizerische Energie-Stiftung
