Neuanfang bei der Privatinvest Bank AG

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Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) richtet ihre österreichische Tochtergesellschaft Privatinvest Bank AG (PIAG) nach gründlicher Aufarbeitung der Vergangenheit organisatorisch und personell neu aus. Mit einer Kapitalerhöhung soll die Basis für einen Neuanfang gelegt und die Umsetzung einer Wachstumsstrategie ermöglicht werden.

Nach umfassenden internen und externen Analysen kommt die Zürcher Kantonalbank (ZKB) in Bezug auf die Vergangenheit ihrer neuen Private Banking-Tochter Privatinvest Bank AG (PIAG) zu einem klaren Verdikt: Der PIAG fehlte es in der Vergangenheit insbesondere in ihrer Filiale Wien an einem griffigen Kontrollinstrumentarium, womit Fehlentwicklungen, wie sie in den Medien in den letzten Wochen und Monaten geschildert worden waren, entstehen konnten. Die Überwachung und Kontrolle der einzelnen Geschäftsaktivitäten war in mancherlei Hinsicht mangelhaft. Jetzt schafft die ZKB als neue Eigentümerin der PIAG Remedur.

Strenge Konzernvorgaben
Die PIAG wird inskünftig nach den Konzernstandards des Mutterhauses ZKB geführt. Dies gilt insbesondere für die kritischen Bereiche Risiken, Finanzen, Recht und Compliance, für welche innerhalb der Konzerntochter neue Abläufe und Prozesse verankert werden. Das Kundenportefeuille wurde auf seine Strategiekonformität hin überprüft. Die entsprechende Bereinigung ist im Gange. Die vorgenommenen Analysen stimmen zuversichtlich, dass in Bezug auf bestehende Kundenpositionen keine negativen Überraschungen mehr zu Tage treten sollten. Neue Kundschaftsbeziehungen werden vor ihrer Eröffnung – wie hierzulande seit langem üblich – eine sorgfältige Prüfung durchlaufen.

Neue Führungscrew
Den Vorstand der PIAG bilden ab 1. Januar 2011 Adrian Kohler (seit 1.2.2010), vormals Leiter Unternehmensentwicklung der ZKB, Michael Walterspiel (seit 1.10.2010) sowie neu Hermann Wonnebauer als Mitglied des Managements. Hermann Wonnebauer (52) war vor seinem Wechsel zur PIAG im August 2010 Leiter der Filiale einer grossen ausländischen Privatbank in Salzburg. Bei der PIAG verantwortet er die Betreuung nationaler und internationaler Kunden im Stammhaus Salzburg. Neu besetzt wird auch die Schlüsselfunktion Legal und Compliance. Vorstandsmitglied Dr. Manfred Althammer und der ehemalige Vorstandssprecher Dr. Hermann Reif werden die Bank zum Jahresende im gegenseitigen Einvernehmen verlassen.

Klarer strategischer Fokus
Bei der Marktbearbeitung konzentriert sich die PIAG bis auf weiteres auf Österreich und Deutschland. Italien und ausgewählte Länder Zentraleuropas werden erst zu einem späteren Zeitpunkt dazukommen. Dank des EU-Passporting ist es der PIAG grundsätzlich möglich, von Österreich aus im ganzen EU-Raum Kunden zu akquirieren und zu betreuen. Diese Möglichkeit hat die ZKB von Zürich aus nicht. Eine aktive Kunden- und Marktbearbeitung wurde den Schweizer Banken in den letzten Jahren in vielen europäischen Ländern sukzessive erschwert.

Stärkung der Eigenkapitalbasis
Nachdem die Umstrukturierung bei der PIAG weitgehend abgeschlossen ist und die Bank organisatorisch wie personell neu aufgestellt werden konnte, legt die ZKB mit einer Kapitalspritze von 18 Millionen Euro eine solide finanzielle Basis für die Umsetzung der Wachstumsstrategie ihrer Private Banking-Tochter. Diese komfortable Kapitalisierung wird es der PIAG erlauben, gestärkt aus den jüngsten Turbulenzen hervorzugehen. Die ZKB betrachtet die Kapitalausstattung der PIAG als langfristiges Investment und geht davon aus, dass die Gewinnschwelle in fünf bis sieben Jahren erreicht sein wird.

Quelle: Zürcher Kantonalbank

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