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Schweizerische Nationalbank: Direktinvestitionen 2009

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Die Kapitalexporte für Direktinvestitionen im Ausland nahmen 2009 von 60 Mrd. auf 36 Mrd. Franken ab. Insbesondere der Industriesektor schränkte im schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld die Akquisitionstätigkeit im Ausland stark ein und investierte mit 13 Mrd. Franken deutlich weniger als im Vorjahr (39 Mrd. Franken). Die Kapitalexporte der Banken und Versicherungen stiegen dagegen deutlich, nachdem sie im Vorjahr am stärksten von der Finanzkrise betroffen gewesen waren.

Der Kapitalbestand in den Tochtergesellschaften schweizerischer Direktinvestoren im Ausland erhöhte sich um 85 Mrd. auf 866 Mrd. Franken. Am stärksten nahm der Kapitalbestand der „Finanz- und Holdinggesellschaften“ im Ausland zu, und zwar um 43 Mrd. auf 270 Mrd. Franken. Die starke Zunahme war unter anderem darauf zurückzuführen, dass bisher im Ausland ansässige Konzerne ihren Hauptsitz in die Schweiz verlegten: Deren Direktinvestitionen im Ausland werden nun in der schweizerischen Statistik ausgewiesen. Der Personalbestand in Tochtergesellschaften im Ausland ging zum ersten Mal seit 2003 zurück, und zwar um 28 000 auf 2,629 Mio. Personen.

Die Erträge aus Direktinvestitionen im Ausland betrugen 56 Mrd. Franken. Im Vorjahr waren sie aufgrund der Verluste der ausländischen Tochtergesellschaften der Banken auf 8 Mrd. Franken gefallen.

Im Vergleich mit anderen Ländern verfügt die Schweiz über verhältnismässig hohe Direktinvestitionen im Ausland. Dies zeigt sich am Verhältnis zwischen dem Bestand der schweizerischen Direktinvestitionen im Ausland und dem nominellen Bruttoinlandprodukt (BIP), welches Ende 2009 164% betrug. In den Niederlanden lag der entsprechende Anteil bei 107%, in Irland bei 85%. Noch 1990 hatte die Schweiz mit einem Anteil von 28% hinter den Niederlanden (36%) und Irland (31%) rangiert (Quelle: Unctad, World Investment Report 2010).

Die ausländische Direktinvestitionstätigkeit in der Schweiz verstärkte sich gegenüber dem Vorjahr deutlich: Die ausländischen Direktinvestoren kauften mehr Unternehmen in der Schweiz, erhöhten das Kapital in bestehenden Tochterunternehmen in der Schweiz stärker als im Vorjahr und reinvestierten mehr Gewinne in Tochterunternehmen. Insgesamt stiegen die Kapitalimporte von 16 Mrd. auf 29 Mrd. Franken.

Der Kapitalbestand der ausländischen Direktinvestitionen in der Schweiz nahm um 38 Mrd. auf 513 Mrd. Franken zu. In der Gliederung des Kapitalbestandes nach dem Land des unmittelbaren Investors ergaben sich aufgrund von Änderungen in der Gruppenstruktur von US-Konzernen deutliche Verschiebungen. Als Konsequenz nahm der Kapitalbestand von Luxemburg und den Niederlanden stark zu, während der Kapitalbestand der Vereinigten Staaten und Mittel- und Südamerikas abnahm. Nach dem Land des letztlich Berechtigten hingegen änderte sich die geografische Verteilung nicht wesentlich. Die Erträge auf den ausländischen Direktinvestitionen in der Schweiz gingen von 46 Mrd. auf 38 Mrd. Franken zurück. Der Rückgang betraf hauptsächlich die Erträge der „Finanz- und Holdinggesellschaften“; die übrigen Branchen erzielten etwa gleich hohe Erträge wie im Vorjahr.

Die Beschäftigung in den rund 8700 ausländischen Tochtergesellschaften in der Schweiz nahm um 20 000 auf 419 000 zu (+5%). Rund 11% der 3,992 Mio. Beschäftigten in der Schweiz arbeiteten damit in Unternehmen mit ausländischen Direktinvestoren.

Quelle: Schweizerische Nationalbank

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