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Geberit Gruppe gut unterwegs – Halbjahresbericht zum 30. Juni 2015

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Konsolidierter Nettoumsatz
Der Nettoumsatz(*1) der Geberit Gruppe nahm im ersten Halbjahr 2015 um 20,1% auf CHF 1307,5 Mio. zu. Wesentlich beeinflusst war dieses Wachstum durch die ab dem 1. Februar 2015 konsolidierte Sanitec Gruppe sowie durch Wechselkurseinflüsse als Folge der Aufhebung des Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank. Währungsbereinigt und organisch(*2) resultierte eine Zunahme von 2,5%. Dieses positive Wachstum kam trotz des Währungsrabatts in der Höhe von 10% im Schweizer Markt, einem nach wie vor in vielen europäischen Märkten sehr schwierigen Marktumfeld und einer überaus starken Vorjahresvergleichsperiode zu Stande. Das Produktsortiment von Sanitec trug ab Anfang Februar 2015 CHF 304,6 Mio. zum Halbjahres-Nettoumsatz bei.

Im zweiten Quartal erreichte der Nettoumsatz CHF 670,9 Mio., was einer Zunahme von 25,4% entspricht; währungsbereinigt und organisch betrug das Wachstum 3,0%.

Nettoumsatz nach Märkten und Produktbereichen
Organisch und in lokalen Währungen legte die grösste Region Europa +1,4% zu. Starke Wachstumsraten verzeichneten Grossbritannien/Irland (+9,5%) und die nordischen Länder (+7,9%).
Ebenfalls zulegen konnten die Iberische Halbinsel (+4,4%), Zentral-/Osteuropa (+4,0%), die Benelux-Länder (+3,8%), Deutschland (+3,2%) und Österreich (+1,9%). Die Schweiz (-8,3%) litt unter dem im Zusammenhang mit dem starken Schweizer Franken Anfang Februar eingeführten Währungsrabatt von 10%. Frankreich (-1,1%) und Italien (-1,5%) waren durch schwierige Marktverhältnisse negativ beeinflusst. AusserhalbEuropa wuchsen die Regionen Nahost/Afrika mit +25,2% und Amerika mit +11,2% zweistellig. Die Nettoumsätze in der Region Fernost/Pazifik nahmen +9,2% zu.

Bei den Produktbereichen wuchsen die Sanitärsysteme mit währungsbereinigt +4,1% stärker als die Rohrleitungssysteme mit +0,3%, dies hauptsächlich aufgrund einer gegenteiligen Entwicklung im Vorjahr.

Ergebnisse
Im Geschäftsjahr 2015 werden die Ergebnisse der Geberit Gruppe von verschiedenen Einmaleffekten im Zusammenhang mit der Sanitec Akquisition negativ beeinflusst. Zur besseren Vergleichbarkeit werden deshalb adjustierte (*3) Zahlen ausgewiesen und kommentiert.
Der adjustierte operative Cashflow (adj. EBITDA) stieg um 5,5% auf CHF 373,2 Mio., was einer adjustierten EBITDA-Marge von 28,5% entspricht. Das adjustierte Betriebsergebnis (adj. EBIT) erhöhte sich um 3,2% auf CHF 325,6 Mio., was einer adjustierten EBIT-Marge von 24,9% entspricht. Positiv beeinflusst waren die operativen Margen durch leicht tiefere Rohmaterialpreise. Negativ wirkten sich der Währungsrabatt in der Höhe von 10% im Markt Schweiz aufgrund des starken Schweizer Frankens, negative Währungseffekte, höhere Personal- und Pensionskosten sowie die generell tieferen Margen des Sanitec Geschäfts aus. Das adjustierte Nettoergebnis reduzierte sich um 1,2% auf CHF 269,5 Mio. bei einer adjustierten Nettoumsatzrendite von 20,6%. Der adjustierte Gewinn je Aktie nahm um 0,7% auf CHF 7.20 (Vorjahr CHF 7.25) ab.

Die negativen Einmaleffekte (*4) aufgrund der Sanitec Akquisition betrugen auf Stufe Betriebsergebnis CHF 58 Mio. und auf Stufe Nettoergebnis CHF 51 Mio.

Der tiefere Netto-Cashflow war eine Folge des rückläufigen EBITDA und von höheren Finanzierungskosten. Basierend darauf, führten höhere Investitionen in Sachanlagen und eine im Vorjahresvergleich hauptsächlich akquisitionsbedingt stärkere Zunahme des Netto-Umlaufvermögens zu einer Abnahme des Free Cashflow um 16,0% auf CHF 146,6 Mio.

Finanzsituation
Die finanzielle Situation der Geberit Gruppe präsentiert sich nach der Akquisition von Sanitec deutlich verändert. Die Eigenkapitalquote nahm im Vergleich zum Jahresende 2014 erwartungsgemäss von 70,6% auf 39,5% ab. Die Entwicklung der Netto-Schulden (Schulden minus liquide Mittel) war massgeblich durch die Finanzierung der Sanitec Übernahme beeinflusst. Zudem trugen die Dividendenauszahlung an die Aktionäre in Höhe von CHF 310,7 Mio. und das Aktienrückkauf-Programm dazu bei, dass sich die Netto-Liquidität von CHF 739,2 Mio. per Ende 2014 plangemäss in Netto-Schulden in Höhe von CHF 859,6 Mio. umwandelte.
Trotz diesen Veränderungen ist die finanzielle Situation weiterhin sehr gesund dies insbesondere aufgrund der hohen Cashflow-Generierung.

Die Generalversammlung vom 1. April 2015 stimmte einer gegenüber 2014 um 10,7% auf CHF 8.30 erhöhten Dividende zu. Die Ausschüttungsquote von 62,3% des Nettoergebnisses liegt im oberen Bereich der durch den Verwaltungsrat definierten Bandbreite von 50 bis 70%. Damit wurde die attraktive Ausschüttungspolitik der Vorjahre fortgesetzt; dies soll auch nach der Akquisition von Sanitec unverändert geschehen.

Der Verwaltungsrat beschloss, das im April 2014 gestartete und als Folge der Sanitec Akquisition seit Ende Juli 2014 sistierte Aktienrückkauf-Programm wieder aufzunehmen. Bis zum 30. Juni 2015 wurden 301 000 Aktien, entsprechend 16% des gesamten Programms, zu einem Betrag von 3 CHF 98,2 Mio.erworben. Auf der Basis des Kurses der Geberit Namenaktie von Ende Juni 2015 beträgt das voraussichtliche Rückkaufsvolumen bis zum Ende des Programms im April 2016 rund CHF 245 Mio. oder 2% des im Handelsregister eingetragenen Aktienkapitals.

Personalbestand
Die Geberit Gruppe beschäftigte Ende Juni 2015 weltweit 12 562 Mitarbeitende. Das waren 6315 Personen oder 101,1% mehr als Ende 2014. Davon ist der Hauptanteil auf die Integration der übernommenen Sanitec Mitarbeitenden zurückzuführen. Im angestammten Geberit Geschäft blieb der Personalbestand praktisch unverändert.

Investitionen in Sachanlagen
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2015 wurden CHF 47,5 Mio. (Vorjahr CHF 40,2 Mio.) in Sachanlagen investiert. Der Hauptteil der Investitionen floss in den Maschinenpark, in die Anschaffung von Werkzeugen und Formen für neue Produkte sowie in Um- und Neubauprojekte von Gebäuden.

F&E-Aufwand
Der Aufwand für Forschung und Entwicklung (F&E) betrug CHF 32,9 Mio. (Vorjahr CHF 26,6 Mio.). Dies entspricht 2,5% des Nettoumsatzes (Vorjahr 2,4%).

Status Sanitec Akquisition
Per Ende Januar 2015 erhielt Geberit sämtliche für den Vollzug der im Oktober 2014 angekündigten Übernahme von Sanitec erforderlichen Fusionsfreigaben. Nachdem bis zum Ablauf der Annahmefrist am 2. Februar 2015 mehr als 90% der Sanitec Aktien zur Übernahme angeboten wurden, waren alle Angebotsbedingungen erfüllt. Nach Ablauf der verlängerten Annahmefrist am 2. März 2015 belief sich der Anteilsbesitz von Geberit auf 99,77% der Sanitec Aktien. Per 27. Februar 2015 wurden die Sanitec Aktien dekotiert. Die im 2. Quartal 2015 gestarteten Integrationsaktivitäten verlaufen plangemäss. Das operative Geschäft entwickelt sich erwartungsgemäss.

Ausblick auf das Gesamtjahr 2015
Die Herausforderungen in der Bauindustrie bleiben anspruchsvoll. Die Entwicklung der einzelnen Regionen/Märkte und Bausektoren divergiert stark. In Europa geht das Volumen der Bauindustrie insgesamt weiterhin zurück. Mit Ausnahme einiger weniger, sich positiv entwickelnder Märkte wie Deutschland, Grossbritannien und Polen ist in den meisten übrigen Märkten keine Erholung absehbar, und in Märkten wie Italien und Frankreich sind weitere Nachfragerückgänge zu erwarten.
Im Nicht-Wohnungsbau ist keine Erholung festzustellen, was zumindest teilweise durch einen flachen bis leicht positiven Trend im Wohnungsbau kompensiert wird. In Nordamerika deuten bei den öffentlichen Bauprojekten die Indikatoren zurzeit auf keine relevante Erholung hin. In der Region Fernost/Pazifik zeigt der Markt in China insgesamt einen deutlich rückläufigen Trend. Die Aussichten für den Mittleren Osten und für Südafrika bleiben erfreulich. Zu den schwierigeren Rahmenbedingungen trägt zudem der deutlich erstarkte Schweizer Franken bei, welcher Umsatz und Ergebnisse entsprechend negativ beeinflusst. Generell werden Auswirkungen von Währungsschwankungen auf die Margen dank einer effizienten natürlichen Absicherungsstrategie so weit wie möglich minimiert. Dabei wird darauf geachtet, dass in den verschiedenen Währungsräumen die Kosten im gleichen Verhältnis anfallen, wie Umsätze erwirtschaftet werden. Der Einfluss auf die Betriebsergebnis-Margen ist deshalb relativ gering. Darüber hinaus wurde im Markt Schweiz Anfang Februar 2015 aufgrund des erstarkten Schweizer Frankens ein Währungsrabatt von 10% eingeführt.
Weiterhin ist die Unternehmensleitung bestrebt, durch eine permanente Optimierung der Kostenstruktur sich den veränderten Wechselkursbedingungen anzupassen.

Geberit Gruppe
Die weltweit tätige Geberit Gruppe ist europäischer Marktführer für Sanitärprodukte. Als integrierter Konzern verfügt Geberit in den meisten Ländern Europas über eine sehr starke lokale Präsenz und kann dadurch sowohl auf dem Gebiet der Sanitärtechnik als auch im Bereich der Badezimmerkeramiken einzigartige Mehrwerte bieten. Die Fertigungskapazitäten umfassen 35 Produktionswerke, davon 6 in Übersee. Der Konzernhauptsitz befindet sich in Rapperswil-Jona in der Schweiz. Mit mehr als 12000 Mitarbeitenden in über 40 Ländern erzielt Geberit einen Nettoumsatzvon CHF 2,6 Milliarden. Die Geberit Aktien sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Seit 2012 sind die Geberit Titel Bestandteil des SMI (Swiss Market Index).

(*1) Umstellung auf Nettoumsatz als relevante Umsatzgrösse auf Geschäftsjahr 2015
(*2) Organisch/akquisitionsbereinigt: bereinigt um die zusätzlichen Umsätze aus der Sanitec Akquisition
(*3) Adjustiert: bereinigt um Kosten im Zusammenhang mit der Sanitec Akquisition (Transaktions-, Integrations- und einmalige Finanzierungskosten, sowie Amortisationen von immateriellen Anlagen und einmalige Aufwendungen aus der Neubewertung der Vorräte)
(*4) Transaktions-, Integrations- und einmalige Finanzierungskosten, sowie Amortisationen von immateriellen Anlagen und einmalige Aufwendungen aus der Neubewertung der Vorräte

Quelle:
Geberit AG
www.geberit.com

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