Archiv für Mai 2021

Schweizer Bauern trugen zur Domestizierung des Schlafmohns bei

Dienstag, 18. Mai 2021

Was heute vor allem als Quelle für Opium und Opiatdrogen bekannt ist, ist auch eine wertvolle Nahrungs- und Heilpflanze: Aus den Samen des Schlafmohns lässt sich Brei bereiten und Speiseöl gewinnen. Von früh domestizierten Nutzpflanzen wie Getreide, Hülsenfrüchten und Flachs nimmt man an, dass sie in Südwestasien domestiziert wurden. Im Gegensatz dazu gehen Fachleute beim Schlafmohn (Papaver somniferum L.) davon aus, dass er zuerst im westlichen Mittelmeerraum angebaut wurde, wo sein mutmasslicher Stammvater, Papaver somniferum subsp. setigerum (DC.) Arcang, heimisch ist und noch heute wild wächst.

Forschende der Universitäten Basel und Montpellier konnten nun mit einer neuen Analysemethode die Hypothese bestärken, dass ab etwa 5500 v. Chr. prähistorische Bauern rund um die Alpen begannen, den Schlafmohn grossflächig anzubauen und zu nutzen. Damit trugen sie zu seiner Domestikation bei, wie das Team im Fachjournal «Scientific Reports» berichtet.

Genaue Zuteilung bisher kaum möglich
«Wann und wo genau der Schlafmohn domestiziert wurde, liess sich bisher nicht genau bestimmen», erklärt Studienleiter Dr. Ferran Antolín von der Universität Basel und dem Deutschen Archäologischen Institut in Berlin. «Es fehlte an Methoden, um archäologische Funde von Mohnsamen entweder als domestizierte oder als wilde Unterart zu identifizieren.»

Gelungen ist dies nun mit einer Methode, die die Archäologin Ana Jesus im Rahmen ihrer Doktorarbeit entwickelt hat. Sie misst die Anzahl der Zellen, die Grösse und die Form der Samen mittels Umrissanalyse, um die subtilen Unterschiede zwischen der domestizierten und der wilden Variante zu erfassen. Erprobt haben die Forschenden ihren Ansatz anhand von 270 Samen von insgesamt neun Mohnarten aus den Samensammlungen der Universität Basel und des Muséum national d’Histoire naturelle (MNHN) in Paris. Bei diesen Tests erwies sich die Zuteilung der Samen zur wilden oder domestizierten Variante des Schlafmohns in 87 Prozent der Fälle als zuverlässig.

Halb wild, halb domestiziert
Anschliessend wandte das Team die Methode auf Samen an, die bei den Ausgrabungen der rund 5000 Jahre alten Pfahlbausiedlung am Zürcher Parkhaus Opéra gefunden worden waren. Die Analyse dieser Mohnsamen ergab, dass es sich etwa bei der Hälfte um die Wildform handelte, die andere Hälfte waren domestizierte Schlafmohnexemplare.

«Dafür gibt es zwei mögliche Erklärungen», so Ana Jesus. «Bauern könnten diese beiden Varianten gemischt haben, oder aber der Selektionsdruck durch den Anbau hat dazu geführt, dass sich der Schlafmohn allmählich in die Variante verwandelt hat, die wir als domestizierten Schlafmohn kennen.»

Letzteres würde bedeuten, dass der Schlafmohn noch Samen in der Wildform aufwies, als er nach Mitteleuropa kam, und dass die Bauern – bewusst oder unbewusst – zu den Veränderungen der Samengrösse und -form beigetragen haben, also zum Domestikationsprozess.

Die Forschenden möchten nun die Methode auf weitere archäologische Funde anwenden, bei denen ausreichend gut erhaltene Mohnsamen entdeckt wurden. Ziel des internationalen Teams ist, den Domestikationsprozess des Schlafmohns nachzuvollziehen. Denn daraus lassen sich womöglich generelle Rückschlüsse über die Entwicklung von Kulturpflanzen ziehen und beantworten, welche Rolle dabei der Anbau in anderen Klimaregionen als der ursprünglichen spielte.

Originalpublikation
Jesus, A., Bonhomme, V., Evin, A., Ivorra, S., Soteras, R., Salavert, A., Antolín, F., Bouby, L.
> A morphometric approach to track opium poppy domestication.
Scientific Reports(2021), doi: 10.1038/s41598-021-88964-4

Quelle:
Universität Basel
www.unibas.ch

CBD für Sportler

Dienstag, 18. Mai 2021

Warum nehmen Sportler CBD?
Unser menschlicher Körper ist mit einem sogenannten Endocannabinoid System (ECS) ausgestattet, dass laut Wissenschaftlern einen positiven Einfluss auf verschiedene Funktionen im Körper haben soll. Vor allem chronische Schmerzen und Entzündungen werden von dem ECS beeinflusst.
Grundsätzlich produziert das ECS körpereigene Cannabinoide, die für die Funktion des Systems von entscheidender Bedeutung sind. Aufgrund von Erkrankungen und anderen Einflüssen kann es jedoch dazu kommen, dass die Cannabinoide vom eigenen Körper nur noch in geringem Ausmaß produziert werden. In diesem Fall wird das CBD für Sportler von außen zugeführt, um den Einfluss des ECS auf den Körper wieder zu stärken.

Wie wirkt das CBD bei Sportlern?
CBD stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern hat darüber hinaus auch noch eine entzündungshemmende Wirkung und kann den Schlaf positiv beeinflussen.

Der Schlaf ist ein Prozess, der von den meisten Menschen massiv unterschätzt wird. Die Wirkung kann in etwa mit dem Aufladen eines Akkus für das Smartphone verglichen werden. Dieser füllt sich nur, wenn er ausreichend lange und möglichst ohne Unterbrechungen beladen wird. Nur so ist es möglich, alle Funktionen des Smartphones im vollen Umfang und für lange Zeit zu nutzen.

Was der Akku für das Smartphone, das ist der Schlaf für den Menschen. Wir benötigen eine vollständige Beladung, um entsprechende körperliche und geistige Höchstleistungen erbringen zu können. Im Schlaf beseitigen wir nicht nur unsere Müdigkeit, gleichzeitig entfacht der menschliche Körper im Tiefschlaf auch seine größte Heilkraft.

Darüber hinaus ist CBD laut wissenschaftlichen Studien wie beispielsweise jener von Psychologie-Forscher Martin de Vita von der Syracuse University in New York für seine schmerzlindernde Wirkung bekannt. Im Gegensatz zu chemischen Schmerzmitteln kommt es dabei allerdings zu keinen nennenswerten Nebenwirkungen. Darüber hinaus kann das CBD in Form von Öl auch von Veganern und Menschen, die an Unverträglichkeiten leiden, eingenommen werden.

So ist es Sportlern möglich, am Tag des Wettbewerbs ausgeruht, schmerzfrei und energiegeladen in den jeweiligen Wettkampf zu starten.

Roaming-Gebühren in der Schweiz – das gilt es zu wissen

Montag, 10. Mai 2021

Was ist das Roaming in der Schweiz?
Beim Roaming verbindet sich das Handy automatisch mit einem ausländischen Mobilfunknetz. Alle eingehenden und ausgehenden Anrufe, SMS und das mobile Internet laufen dann über diesen Anbieter. Von diesem werden hohe Kosten verlangt, selbst wenn Anrufe oder SMS eingehen.
Selbst bei einer Fahrt durch die Schweiz oder gar nur in der Nähe eins deutschen Grenzgebiets kann es schnell dazu kommen, dass man plötzlich in einem schweizerischen Mobilfunknetz unterwegs ist und am Ende hohen Kosten entstehen. Daher ergibt es Sinn einerseits die mobile Datenverbindung zu deaktivieren und in den Einstellungen die automatische Netzwahl abzustellen sowie die manuelle Netzwahl des Heimatnetzes auszuwählen.

Hier klappt es sorglos
Alle Nutzer eines Telekom-Handytarifs müssen sich keine Sorgen machen. Im Standard-Tarif all-inclusive sind die Konditionen des EU-Tarifs auch in der Schweiz gültig. Partnernetzwerke sind hier Sunrise, Swisscom und Salt. Andere Mobilfunkanbieter wie Vodafone und o2 bieten Kunden die Möglichkeit spezielle Optionen für günstige Telefonie in der Schweiz zu nutzen.

Prepaid-Karten in der Schweiz kann sich lohnen
Jeder, der länger in der Schweiz unterwegs ist, sollte eine Prepaid-Karte in Erwägung ziehen. Mit dieser ist es möglich, statt einer vertraglichen Bindung ein einmalig gültiges Guthaben zu nutzen und im Landesnetz unterwegs zu sein. Das Guthaben ist immer wieder neu aufladbar. Gleichzeitig bekommt man eine Schweizer Rufnummer für eingehende und ausgehende Anrufe. Auf Auslandsgespräche nach Deutschland sollte man jedoch verzichten, da diese wiederum teurer werden können. Innerhalb der Schweiz gelten die günstigen, lokalen Standard-Tarife des ausgesuchten Mobilfunkanbieters.

Baggerung beim Ausgleichsbecken Ägelsee

Montag, 03. Mai 2021

Von Mai bis Juli 2021 saugt ein Schwimmbagger beim Ägelsee in Erlenbach rund 20’000 bis 25’000 Kubkimeter Sedimente ab, die sich über den Lauf der Jahre dort abgesetzt haben. Der Ägelsee dient als Ausgleichsbecken für das Wasserkraftwerk Erlenbach. Dank der Baggerung erhält er wieder sein ursprüngliches Seevolumen. Damit kann er wieder optimal bewirtschaftet und für die flexible Stromproduktion im Wasserkraftwerk Erlenbach genutzt werden.

Das Wasserkraftwerk Erlenbach nutzt das Wasser der beiden Hauptbäche Chirel und Fildrich aus dem Diemtigtal. Die Bäche führen Ton, Silt und feinen Sand mit, die sich als Sedimente im Ägelsee ablagern. Dadurch verlandet dieser zunehmend. Heute lässt sich nur noch knapp die Hälfte des ursprünglichen Seevolumens bewirtschaften.

Nassbaggerung und Abschwemmleitung
Damit beim Wasserkraftwerk Erlenbach weiterhin eine flexible Energieproduktion möglich ist, entfernt die BKW, im Auftrag der Simmentaler Kraftwerke, die Ablagerungen aus dem Ägelsee und stellt das ursprüngliche Nutzvolumen wieder her.

Dafür saugt ein Schwimmbagger zwischen Mai und Juli 2021 rund 20’000 bis 25’000 Kubikmeter Sedimente aus dem Ägelsee ab. Über eine im Sommer 2020 erstellte Abschwemmleitung gelangen die Sedimente in die Simme und schliesslich in den Thunersee.

Mittels einer Testbaggerung wurde die Funktionsweise der Abschwemmleitung bereits im Sommer 2020 getestet. Dabei untersuchten Experten der Wasser Fisch Natur AG mögliche Einflüsse auf die Gewässerökologie, wobei sie keine relevanten Auswirkungen feststellten. Die Abschwemmung der Sedimente trübt das Wasser auf der Strecke unterhalb Erlenbach bis zum Einlauf in den Thunersee. Die BKW überwacht die Trübung kontinuierlich und sorgt für die Einhaltung der durch die Fischerei vorgeschriebenen Grenzwerte.

Quelle:
BKW Gruppe
www.bkw.ch


Wasserkraftwerk Erlenbach
Das Wasserkraftwerk Erlenbach ist seit 1958 in Betrieb. Über zwei Francis-Turbinen mit einer Leistung von je 8,5 Megawatt produziert es jährlich 49 Gigawattstunden Strom, was dem Verbrauch von rund 10’000 Haushalten entspricht. Es ist im Besitz der Simmentaler Kraftwerke AG, an der neben der Hauptaktionärin BKW die Elektrizitätsgenossenschaft Stockensee-Simme, Gemeinden und Private beteiligt sind.