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Die Schweizerische Nationalbank (SNB) senkt den Leitzins im März 2024 auf 1,50%

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Schweizerische Nationalbank - SNB
Schweizerische Nationalbank - SNB

Geldpolitische Lagebeurteilung vom 21. März 2024

Die Nationalbank senkt den SNB-Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 1,5%. Die Zinsänderung gilt ab morgen, 22. März 2024. Sichtguthaben der Banken bei der SNB werden bis zu einer bestimmten Limite zum SNB-Leitzins verzinst und oberhalb dieser Limite zu 1,0%. Bei Bedarf ist die Nationalbank auch weiterhin bereit, am Devisenmarkt aktiv zu sein. Die Lockerung der Geldpolitik wurde möglich, weil die Bekämpfung der Inflation über die letzten zweieinhalb Jahre wirksam war: Die Teuerung liegt nun seit einigen Monaten wieder unter 2% und somit im Bereich, den die Nationalbank mit Preisstabilität gleichsetzt. Die Inflation dürfte gemäss neuer Prognose auch über die nächsten Jahre in diesem Bereich bleiben.

Mit ihrem Entscheid berücksichtigt die Nationalbank den verminderten Inflationsdruck und die im letzten Jahr erfolgte reale Aufwertung des Frankens. Die Zinssenkung unterstützt auch die wirtschaftliche Entwicklung. Die heutige Lockerung stellt somit sicher, dass die monetären Bedingungen angemessen bleiben. Die Nationalbank wird die Inflationsentwicklung weiter genau beobachten und die Geldpolitik wenn nötig erneut anpassen, um sicherzustellen, dass die Inflation mittelfristig im Bereich der Preisstabilität bleibt.

Die Inflation ist seit Jahresbeginn weiter zurückgekommen und lag im Februar bei 1,2%. Dieser Rückgang war auf eine geringere Teuerung bei den Waren zurückzuführen. Zurzeit wird die Inflation vor allem von der Teuerung der inländischen Dienstleistungen bestimmt. Die neue bedingte Inflationsprognose liegt deutlich unterhalb derjenigen vom Dezember. In der kurzen Frist ist dies vor allem darauf zurückzuführen, dass sich die Preisdynamik bei einigen Warengruppen schneller abgekühlt hat als noch im Dezember erwartet. In der mittleren Frist führen geringere Zweitrundeneffekte zu einer Abwärtsrevision. Die bedingte Inflationsprognose liegt über den gesamten Prognosezeitraum im Bereich der Preisstabilität (vgl. Grafik). Im Jahresdurchschnitt liegt die prognostizierte Inflation bei 1,4% für 2024, 1,2% für 2025 und 1,1% für 2026 (vgl. Tabelle). Die Prognose beruht auf der Annahme, dass der SNB-Leitzins über den gesamten Prognosezeitraum 1,5% beträgt.

Die Weltwirtschaft expandierte im vierten Quartal 2023 moderat. Nachdem sich die Inflation im Jahr 2023 vielerorts schnell zurückgebildet hatte, verlangsamte sich der Rückgang in den vergangenen Monaten etwas. Die Inflation liegt in vielen Ländern weiterhin über den Zielwerten der Zentralbanken. Vor diesem Hintergrund behielten viele Zentralbanken ihre restriktive Geldpolitik vorerst unverändert bei.

Das globale Wirtschaftswachstum dürfte in den kommenden Quartalen moderat bleiben. Die Inflation dürfte weiter abnehmen, nicht zuletzt dank der restriktiven Geldpolitik. Dieses Szenario für die Weltwirtschaft unterliegt nach wie vor bedeutenden Risiken. Die Inflation könnte in einigen Ländern länger erhöht bleiben und deshalb dort eine straffere Geldpolitik als im Basisszenario erwartet erfordern. Ebenso könnten die geopolitischen Spannungen zunehmen. Es ist daher nicht auszuschliessen, dass sich die Weltwirtschaft schwächer entwickelt als angenommen.

In der Schweiz wuchs das Bruttoinlandprodukt (BIP) im vierten Quartal des vergangenen Jahres moderat. Der Dienstleistungssektor expandierte erneut, während die Wertschöpfung in der Industrie stagnierte. Die Arbeitslosigkeit stieg weiter etwas an, und die gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten waren normal ausgelastet.

In den kommenden Quartalen dürfte das Wachstum verhalten bleiben. Dämpfend wirken die schwache Nachfrage aus dem Ausland und die reale Aufwertung des Frankens im vergangenen Jahr. Insgesamt dürfte das BIP in der Schweiz dieses Jahr um rund 1% wachsen. In diesem Umfeld dürfte die Arbeitslosigkeit ihren graduellen Anstieg fortsetzen, und die Auslastung der Produktionskapazitäten dürfte sich weiter etwas zurückbilden. Wie für das Ausland unterliegt auch unsere Prognose für die Schweiz bedeutender Unsicherheit. Hauptrisiko ist eine schwächere konjunkturelle Entwicklung im Ausland. Am Hypothekar- und Immobilienmarkt hat die Dynamik über die letzten Quartale spürbar abgenommen. Die Verwundbarkeiten an diesen Märkten bestehen aber nach wie vor.


SNB - Geldpolitische Lagebeurteilung vom 21. März 2024


Schweizerische Nationalbank - Geldpolitische Lagebeurteilung vom 21. März 2024



Die geldpolitischen Entscheide der SNB

Die Nationalbank führt in den Monaten März, Juni, September und Dezember eine vertiefte geldpolitische Lagebeurteilung durch, die jeweils in einen geldpolitischen Entscheid und in die Publikation einer mittelfristigen, bedingten Inflationsprognose mündet. Die Nationalbank begründet ihre Entscheide in einer Medienmitteilung und im vierteljährlichen Bericht über die Geldpolitik, der im Quartalsheft publiziert wird.

>> Geldpolitische Entscheide der SNB

Quelle:
Schweizerische Nationalbank (SNB)
snb.ch

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