Das Atommüllproblem ist nicht gelöst

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Heute hat die Eidgenössische Kommission für nukleare Sicherheit (KNS) zu den von der Nagra vorgeschlagenen Atommülllager-Standorten und zur Einschätzung des Eidgenössischen Nuklear Sicherheitsinspektorat (ENSI) Stellung genommen. Doch bei der Standortdiskussion geht das Wichtigste vergessen: Die Nagra hat zwar ein Konzept vorgelegt, doch bleiben relevante Fragen für ein sicheres Lager unbeantwortet – Standortsuche hin oder her.

Zu viele offene Fragen
Die technischen, gesellschaftlichen und finanziellen Herausforderungen an ein Atommülllager sind immens. Viele elementare Unklarheiten wurden im Nagra-Konzept nicht beseitigt. Die SES begrüsst es, dass auch die KNS auf die offenen Fragen hinweist. Besonders die Gasbildung durch Metallkorrision und den Abbau organischer Stoffe soll vermieden werden, schreib die Kommission. Doch die Gasbildung ist längst nicht das einzige technische Problem (Zufahrtsstollen, Pilotlager, Behältermaterial etc.).

Das grösste Problem ist aber das der langen Zeiträume:

  1. Wie soll ein Lager über 1’000’000 Jahre kontrollierbar und der Atommüll rückholbar bleiben?
  2. Wie kann das Lager über 1’000’000 Jahre markiert und Untergrundkonflikte vermieden werden?
  3. Wie soll es über 1’000’000 Jahre vor unvorhersehbaren Naturereignissen wie Erdbeben oder Eiszeiten geschützt werden?

Die Lösung der Nagra, ist eine technische «ein-für-allemal-Lösung»: Der Müll soll «richtig» verpackt, vergraben und dann sich selbst überlassen werden. Die Nagra macht sich mit einem Vorschlag ohne Langzeitüberwachung unglaubwürdig.

Sicher ist nur das Risiko
Die absolute Sicherheit gibt es nicht, sicher ist nur das Risiko. Die Nagra muss dies einsehen und ein Lager planen, in dem der Atommüll ständig überwacht und notfalls auch rückgeholt werden kann.

Die SES fordert die zuständigen Behörden auf, Ihre Verantwortung wahr zu nehmen: Bevor nach geeigneten Standorte gesucht und ein schein-partizipatives Mitspracheverfahren (Sachplan Geologische Tiefenlagerung) aufgegleist wird, muss die Nagra offene Fragen beantworten und zeigen, wie sie mit der Zeitspanne von 1 Million Jahren umgehen will.

Quelle: SES Schweizerische Energie-Stiftung

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