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Phase-III-Studie: MabThera verzögert die Notwendigkeit einer zusätzlichen Therapie bei Patienten mit asymptomatischem follikulärem Lymphom, einer häufig auftretende Blutkrebsart

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MabThera vermindert das Risiko einer später notwendigen Chemo- oder Strahlentherapie um 80 %

Roche (SIX: RO, ROG; OTCQX: RHHBY) gab heute positive Daten einer Phase-III-Studie mit MabThera (Rituximab) bei Patienten mit fortgeschrittenem follikulärem Lymphom ohne Krankheitssymptome (asymptomatische Erkrankung) bekannt.

Da die Resultate früherer Studien1 keinen Nutzen einer anschliessenden Chemotherapie nach der Diagnose gezeigt hatten, werden asymptomatische Patienten zunächst nur aufmerksam beobachtet. Mit der Behandlung beginnt man bei diesen Patienten gewöhnlich erst, wenn spezifische Symptome auftreten oder wenn sich ihre Erkrankung verschlimmert. Eine sofortige Therapie mit MabThera (Induktionstherapie), gefolgt von einer fortgesetzten Anwendung von MabThera als Erhaltungstherapie verzögert laut Studie im Vergleich zur Beobachtungsstrategie die Notwendigkeit einer Chemotherapie oder Strahlentherapie. Das Risiko einer Verschlechterung der Erkrankung wird damit verringert und das progressionsfreie Überleben verlängert. Das Sicherheitsprofil entsprach den früheren Erfahrungen mit MabThera.

Die Daten wurden heute im Rahmen eines Pressegesprächs auf der 52. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in Orlando, Florida, vorgestellt. Ausführliche Studienergebnisse werden heute um 15:15 Uhr EST (US-Ostküstenzeit) von Dr. Kirit Ardeshna erläutert.

„Wir haben einen neuen Weg gefunden, um diese Krankheit im frühen Stadium zu behandeln,“ so Dr. Kirit Ardeshna, University College Hospital, London, leitender Prüfarzt der „Watch and Wait“-Studie. „Für viele Patienten ist es wichtig, den Beginn der Chemotherapie möglichst lange hinauszuzögern, und für sie sind die Ergebnisse dieser Studie ein grosser Fortschritt.“

Die sofortige Therapie mit MabThera als Induktions- und anschliessende Erhaltungstherapie verglichen mit der Beobachtungsstrategie zeigt, dass das Risiko eine notwendigen zusätzliche Therapie, um 80 % senkte (Hazard Ratio 0,20, 95%-KI 0,13-0,29, p<0,001) und das Risiko einer Verschlechterung der Erkrankung um 79 % reduzierte (Hazard Ratio 0,21, 95%-KI 0,15-0,29, p<0,001). Die mediane Zeit bis zur Einleitung einer erneuten Therapie (Chemotherapie oder Strahlentherapie) für Patienten, die beobachtet wurden, betrug 34 Monate und das mediane progressionsfreie Überleben 23 Monate. Bei Patienten, die nach der Diagnose sofort MabThera als Induktions- und anschliessende Erhaltungstherapie erhielten, war der Medianwert dieser Parameter signifikant länger (p-Wert <0,0001) und wurde auch nach vier Jahren noch nicht erreicht. „Dies sind die ersten Phase-III-Daten, die gezeigt haben, dass die sofortige Anwendung einer MabThera-Monotherapie als Induktions- und anschliessende Erhaltungstherapie bei Patienten mit asymptomatischem follikulärem Lymphom wirksam war. Die Krankheit wird bisher üblicherweise erst dann aktiv behandelt, wenn die ersten Symptome auftreten,“ so Hal Barron, M.D., Head of Global Development und Chief Medical Officer von Roche. „In früheren Studien bei dieser Patientengruppe zeigte eine frühzeitige Behandlung keinen wesentlichen klinischen Nutzen. In dieser Studie verzögerte die Anwendung von MabThera die Notwendigkeit einer zusätzlichen Behandlung.“ Die Daten der „Watch and Wait“-Studie sind ein weiterer Beleg dafür, dass die Induktions- und Erhaltungstherapie mit MabThera ein wichtiger Baustein der Behandlung beim follikulären Lymphom ist. MabThera wurde vor kurzem in der EU zur Anwendung bei nicht vorbehandelten Patienten, die auf die Induktionstherapie ansprachen, zugelassen. Die Zulassung stützte sich auf die Resultate der PRIMA-Studie an Patienten mit fortgeschrittenem symptomatischem follikulärem Lymphom. Diese Studie zeigte, dass bei Patienten, die eine Erhaltungstherapie mit MabThera erhielten, nachdem sie auf die Anfangsbehandlung mit MabThera plus Chemotherapie angesprochen hatten, eine fast doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit bestand, dass sich die Erkrankung nicht verschlechtert (progressionsfreies Überleben). Weitere aktualisierte Daten der PRIMA-Studie und eine weitere MabThera-Erhaltungsstudie namens MAXIMA werden ebenfalls auf der ASH-Jahrestagung vorgestellt.

Die „Watch and Wait“-Studie

Bei der von University College London Hospitals in Auftrag gegebenen Studie der Phase III handelt es sich um eine internationale, multizentrische, randomisierte klinische Studie mit 462 Patienten mit nicht vorbehandeltem asymptomatischem follikulärem Lymphom im Stadium II-IV. In der Studie wurde das Sicherheits- und Wirksamkeitsprofil einer Erstlinien-Induktionstherapie und anschliessenden Erhaltungstherapie mit MabThera allein (vier wöchentliche Dosen gefolgt von Erhaltungsdosen alle 2 Monate für zwei Jahre) mit einer Strategie der sorgfältigen Beobachtung (d. h. des beobachtenden Abwartens) verglichen. Die Patienten wurden für eine der folgenden Behandlungen randomisiert:

  • Studienarm A: Keine Therapie/beobachtendes Abwarten
  • Studienarm B: MabThera allein (Rituximab 375 mg/m² einmal wöchentlich) für nur vier Zyklen (ohne Erhaltungstherapie mit Rituxan/MabThera)
  • Studienarm C: MabThera allein (Rituximab 375 mg/m² einmal wöchentlich) für vier Zyklen mit anschliessender MabThera-Erhaltungstherapie alle zwei Monate für zwei Jahre.

Drei Jahre nach Aufnahme des ersten Patienten wurde der MabThera-Arm ohne Erhaltungstherapie (Studienarm B) geschlossen, weil es erste Belege für die Wirksamkeit von MabThera als Erhaltungstherapie gab. Die Studie wurde deshalb dahingehend geändert, dass die Erhaltungstherapie mit MabThera nach Anfangsbehandlung mit MabThera allein mit der Strategie des beobachtenden Abwartens (Arm C mit Arm A) verglichen wurde.

Das follikuläre Lymphom

Die Blutkrebsart follikuläres Lymphom (FL) ist eine häufig auftretende Form des Non-Hodgkin-Lymphoms (NHL), das langsam wächst und durch wiederholte Rückfälle mit zwischenzeitlichem Nachlassen der Symptome gekennzeichnet ist. Das follikuläre Lymphom ist leider nach wie vor nicht heilbar. Trotz erheblicher Fortschritte kommt es bei den Betroffenen früher oder später zu einem Krankheitsrückfall. Jeder Rückfall erfordert eine abermalige Therapie. Weltweit wird die Diagnose Non-Hodgkin-Lymphom bei etwa 286’000 Menschen gestellt2, und bei circa jedem fünften Patienten liegt ein follikuläres Lymphom vor. Das follikuläre Lymphom kann bei Erwachsenen in jedem Alter auftreten. Meist wird die Diagnose aber zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr gestellt. Die Erkrankung trifft Männer und Frauen gleichermassen.

Über Rituxan/MabThera

MabThera ist ein therapeutischer Antikörper, der an der Oberfläche normaler und bösartiger (maligner) B-Zellen an ein bestimmtes Protein – das CD20-Antigen – bindet. Dadurch bewirkt MabThera, dass die körpereigene Abwehr die markierten B-Zellen angreift und vernichtet. Den Stammzellen (Vorläuferzellen der B-Zellen) im Knochenmark fehlt das CD20-Antigen, sodass sich nach der Behandlung erneut gesunde B-Zellen bilden können und ihre Konzentration innerhalb weniger Monate wieder im Normalbereich liegt.

MabThera wurde von Biogen Idec entwickelt und im November 1997 erstmals von der FDA als Monotherapie zur Behandlung von Patienten mit rezidivierendem/refraktärem niedrigmalignem oder follikulärem CD20-positivem B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom zugelassen. In der EU wurde es im Juni 1998 unter dem Handelsnamen MabThera zugelassen. Seit der Markteinführung wurden weltweit über 2,1 Millionen Patienten mit MabThera behandelt, darunter 2 Millionen Patienten mit Blutkrebs.

MabThera ist in den USA, Japan und Kanada als Rituxan bekannt. In den USA wird Rituxan von Genentech und Biogen Idec gemeinsam vermarktet. In der restlichen Welt vertreibt Roche das Medikament unter dem Namen MabThera, ausser in Japan, wo MabThera von Chugai und Zenyaku Kogyo Co. Ltd. gemeinsam vermarktet wird.

Über Roche

Roche mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, ein führendes, forschungsorientiertes Unternehmen, ist spezialisiert auf die beiden Geschäfte Pharma und Diagnostics. Als weltweit grösstes Biotech-Unternehmen entwickelt Roche klinisch differenzierte Medikamente für die Onkologie, Virologie, Entzündungs- und Stoffwechselkrankheiten und Erkrankungen des Zentralnervensystems. Roche, ein Pionier im Diabetesmanagement, ist auch der weltweit bedeutendste Anbieter von In-vitro-Diagnostik und gewebebasierten Krebstests. Medikamente und Diagnostika, welche die Gesundheit, die Lebensqualität und die Überlebenschancen von Patienten entscheidend verbessern, sind das strategische Ziel der personalisierten Medizin von Roche. 2009 beschäftigte Roche weltweit über 80’000 Mitarbeitende und investierte fast 10 Milliarden Franken in die Forschung und Entwicklung. Der Konzern erzielte einen Umsatz von 49,1 Milliarden Franken. Genentech, USA, gehört vollständig zur Roche-Gruppe. An Chugai Pharmaceutical, Japan, hält Roche die Mehrheitsbeteiligung. Für weitere Informationen: www.roche.com.

Quelle: Roche

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