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Gurit erzielt im Geschäftsjahr 2011 in einem harten Marktumfeld ein zweistelliges Umsatzwachstum und eine EBIT-Marge von 9.0%

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  • Nettoumsatz steigt währungsbereinigt um 23.1% auf CHF 344.7 Mio.
  • Betrieblicher EBIT legt 11.4% zu auf CHF 27.6 Mio.; betriebliche EBIT-Marge steht unverändert wiederum bei 8.0%.
  • Starke Eigenmittelquote von 53.5% per 31.12.2011
  • Schwacher netto Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit von CHF -2.5 Mio. widerspiegelt die angespannte Liquiditätslage bei Wind-Energy-Kunden
  • Vorschlag für verrechnungssteuerfreie Ausschüttung von CHF 15.00 je Inhaberaktie

Wachstumsbeschleunigung in hartem Marktumfeld
Wie im Halbjahresberichts 2011 in Aussicht gestellt, konnte Gurit im zweiten Semester an Schwung zulegen. Das Wachstum ging in erster Linie auf höhere Prepreg-Verkäufe an Wind-Energy-Kunden in Europa und den Amerikas zurück. Vor allem aufgrund der starken Nachfrage nach Karbonfaser-Prepregs ergab sich so zum ersten Mal seit 2007 wieder ein positiver Verkaufstrend bei Prepregs. Diese Materialklasse hatte in der jüngeren Vergangenheit gelitten, weil jene Kunden, welche die so genannte Infusionstechnologie zur Herstellung von Rotorblättern für Windkraftanlagen verwenden den Markt auf Kosten der Prepreg-Anwender stärker durchdringen konnten. Der positive Umsatztrend im europäischen und amerikanischen Prepreg-Geschäft machte den in China verzeichneten Nachfragerückgang nach Materialien für den Wind-Energy-Markt vom zweiten Halbjahr mehr als wett. Gurit geht davon aus, dass der Trend in China 2012 wieder ins Positive dreht. Auch die umfassende, seit 2008 Schritt für Schritt ausgebaute und mit der Akquisition von Balseurop nun vervollständigte Produktpalette der Strukturkernmaterialien gewann weiter an Schwung. Das Geschäft mit Balsa-Strukturkernen trug wesentlich zum Umsatzwachstum bei. Gurit konnte 2011 die Verkaufspreise im Schnitt um fast 1 Prozent erhöhen. Die Rohmaterialpreise stiegen bezogen auf den Nettoumsatz jedoch um rund 3%, was den harten Wettbewerb und den Preiskrampf vor allem im Wind-Energy-Markt verdeutlicht.

Gehaltene betriebliche EBIT-Marge, aber negativer betrieblicher Cashflow
Gurit konnte die betriebliche EBIT-Marge gegenüber Vorjahr unverändert bei 8.0% halten. Auf Gruppenstufe verzeichnete Gurit im Vergleich zum Vorjahr geringere Einmaleinnahmen, so dass die EBIT-Marge der Gruppe von 10.5% im Jahr 2010 auf neu 9.0% zurückglitt. Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit betrug 2011 CHF -2.5 Mio. Dies spiegelt vorab die weltweit angespannte, in China aber besonders deutliche Liquiditäts- und Kreditknappheit bei den meisten Wind-Energy-Kunden. Das gemessen am Umsatz dadurch von  21% vor Jahresfrist auf 31% gestiegene Nettoumlaufvermögen hinterliess Spuren bei Gurits Cashflow.

Hohe Investitionen in die künftige Positionierung
Gurit hat 2011 die Sachinvestitionen von CHF 26.3 Mio. im Vorjahr auf CHF 10.1 Mio. reduziert. Unter Einrechnung der Akquisition Balseurop und erfolgsbasierten Abschlusszahlungen für das Tooling-Geschäft von CHF 17.9 Mio. investierte Gurit gesamthaft CHF 28. Mio. in die zukünftige Marktposition.

Entwicklung nach Zielmärkten
Wind Energy erreichte währungsbereinigt ein Umsatzwachstum von 39.7% oder in Schweizer Franken gerechnet von 24.1% auf CHF 196.7 Mio. Damit trug Wind Energy 57.0% zum Gruppenumsatz bei. Das für das zweite Halbjahr erwartete Umsatzwachstum stellte sich im Prepreg-Geschäft in Europa und den Amerikas ein und machte die gleichzeitige Marktkontraktion in China mehr als wett. Die betriebliche EBIT-Marge im Wind-Energy-Markt lag 2011 unter dem Vergleichswert der ganzen Gruppe. Die Resultate wurden durch höhere Rohmaterialkosten und schwache Prepreg-Verkäufe im ersten Halbjahr, sowie den Marktrückgang in China und einem damit verbundenen, harten Preiskampf im zweiten Semester geschmälert. Die weltweit angespannte Rentabilitäts- und Liquiditätslage der Wind-Energy-Kunden führte zu einem deutlichen Anstieg des Umlaufvermögens.

Tooling erzielte zu konstanten Kursen einen um 11.9% höheren oder in rapportierten Schweizer Franken gerechnet einen um 0.4% tieferen Umsatz von CHF 43.2 Mio. Damit trug Tooling 12.5% zum Gruppenumsatz bei. Das erreichte Wachstum beruht vor allem auf der erfolgreichen und gut umgesetzten Internationalisierung der weltweiten Kundenbasis: im Berichtsjahr wurden unter anderem Bauformen nach Indien, in die USA und nach Afrika geliefert. Der chinesische Heimmarkt verzeichnete während des ganzen Jahres mit Ausnahme des zweiten Quartals schwache Umsätze. Die betriebliche EBIT-Marge lag im Formenbau über der betrieblichen EBIT-Marge der Gruppe, wurde aber durch höhere Investitionen ins weltweite Projektmanagement und den Aufbau lokaler Serviceteams, welche die weitere weltweite Marktdurchdringung unterstützen, geschmälert.

Transportation erreichte zu konstanten Kursen einen um 0.9% höheren Umsatz von CHF 51.9. Mio. In Schweizer Franken ergab sich ein Rückgang um 5.7%. Dieser Marktbereich machte 15.0% des Gruppenumsatzes aus. Die Materialverkäufe für chinesische Züge und die mit kleineren Aerospace-Kunden erzielten Umsätze litten im Berichtsjahr unter Verzögerungen, während die mit Hauptkunden erwirtschafteten Umsätze im höheren einstelligen Mass zulegten. Das Automotive-Geschäft verzeichnete ebenfalls höhere Umsätze. Die betriebliche EBIT-Marge lag im Transportation-Geschäft 2011 unter dem entsprechenden Vergleichswert der Gruppe.

Marine steuerte mit CHF 52.1 Mio. 15.1% zum Gruppenumsatz bei. Der Umsatz stieg zu konstanten Wechselkursen um 8.1%, nahm in Schweizer Franken jedoch um 2.8% ab und beruhte im Wesentlichen auf Wachstum, das in den USA und in Europa erzielt wurde, während die Verkäufe in Australien wegen der nachteiligen Wechselkursentwicklung des australischen Dollars sanken. Die betriebliche EBIT-Marge lag im Bootsbau-Geschäft 2011 unter dem gruppenweiten Vergleichswert.

Ausblick
Gurit sieht für 2012 weiteres organisches Wachstumspotenzial in allen Märkten und strebt weiterhin eine betriebliche EBIT-Marge im Zielkorridor von 8-10% an. Die hohe Volatilität im Windenergie-Markt macht eine verlässliche Umsatzprognose für 2012 schwierig. Unsicherheiten betreffen einerseits den Zeitpunkt der erwarteten Erholung auf dem chinesischen Windenergie-Markt, der in den letzten sechs Monaten arg gelitten hat. Anderseits ist Erneuerung von Subventionen auf dem US-amerikanischen Windenergie-Markt für die Jahre 2013 und danach noch unklar.

Vorschlag zur verrechnungssteuerfreien Ausschüttung von CHF 15.00 je Inhaberaktie aus Reserven aus Kapitaleinlagen
Aufgrund der mit einer Eigenmittelquote von 53.5% (2012: 57.2%) weiterhin soliden Bilanz, des guten EBIT-Resultat mit einer Marge von 9.0% im Jahr 2011 und des positiven mittel- und längerfristigen Ausblicks schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 23. April 2012 die Ausschüttung von 31% (2011: 28%) des Jahresgewinns 2011 vor. Die Ausschüttung von CHF 15.00 je Inhaberaktie soll aus den Reserven aus Kapitaleinlagen erfolgen und unterliegt damit nicht der Verrechnungssteuer.

Online-Publikation des Geschäftsberichts
Gleichzeitig mit dieser Medienmitteilung hat Gurit auch den englischsprachigen Geschäftsbericht 2011 und die detaillierten Präsentationsfolien zum Jahresabschluss 2011 im Bereich Investor Relations der Gurit-Website www.gurit.com veröffentlicht unter http://investors.gurit.com/publikationen.aspx.

Medien/Analystenkonferenz am Convention Point der SIX Swiss Exchange und internationaler Webcast heute um 09:30 a.m. MEZ
Um 09.30 Uhr wird das Management die Resultate an einer gemeinsamen Medien/Analystenkonferenz in Zürich erläutern. Die Präsentationen werden in Englisch gehalten. Die Konferenz findet statt am Convention Point der SIX Swiss Exchange, Selnau Strasse 30, CH-8021 Zürich. Die Präsentationen sind auch als Webcast über http://investors.gurit.com/webcast.aspx zugänglich und werden dort später archiviert.

Generalversammlung
Die Generalversammlung findet am 23. April 2012 um 16:30 Uhr im Hotel Seedamm Plaza, CH-8806 Pfäffikon SZ, Schweiz statt. Die Einladung ist zum Download bereit unter http://investors.gurit.com/generalversammlung.aspx.

Quelle: Gurit Holding AG

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