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Dätwyler mit profitablem Wachstum in anspruchsvollem Umfeld

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Die Dätwyler Gruppe hat im Berichtsjahr 2011 von ihren starken Positionen in globalen und regionalen Nischenmärkten profitiert. Trotz starkem Schweizer Franken und hohen Rohstoffpreisen ist die Gruppe organisch weiter gewachsen und vermochte die Ertragskraft im selbstgesetzten EBIT-Zielband zu halten. Die diversen Projekte zum Ausbau der globalen Präsenz wurden zügig vorangetrieben.

Organische Umsatzzunahme  in allen Konzernbereichen
Durch die europäische Schuldenkrise und die dadurch ausgelösten Währungsturbulenzen war das Umfeld in allen bearbeiteten Märkten und Branchen durch hohe Unsicherheit geprägt. Dies machte die Planung anspruchsvoll, obwohl in allen vier Konzernbereichen eine erstaunlich robuste Nachfrage zu verzeichnen war. Geografisch gesehen haben 2011 vor allem die Märkte Deutschland, Osteuropa und die Schwellenländer zur organischen Umsatzzunahme in allen vier Konzernbereichen beigetragen. Insgesamt erarbeitete die Dätwlyer Gruppe bei unveränderten Wechselkursen ein organisches Umsatzwachstum von 5.4%. Der negative Wechselkurseinfluss aus der Konsolidierung in Schweizer Franken belief sich auf CHF 100.9 Mio. oder 7.6%. Der ausgewiesene Nettoumsatz reduzierte sich somit im Vergleich zum Vorjahr leicht um 2.2% auf CHF 1‘290.5 Mio. (Vorjahr CHF 1’319.5 Mio.). Die saisonale Entwicklung der Nachfrage ergibt keinen einheitlichen Trend: Während die Konzernbereiche Pharma Packaging und Sealing Technologies ein starkes zweites Halbjahr verzeichneten, nahm die Dynamik in den Konzernbereichen Technical Components und Cabling Solutions leicht ab.

Steigerung der operativen Ertragskraft
Auch die Entwicklung der Ertragskraft war durch den starken Schweizer Franken geprägt. Hatte der durchschnittliche Euro-Kurs im Vorjahr noch CHF 1.38 betragen, so lag er im Berichtsjahr mit CHF 1.24 um 10.1% tiefer. Beim US-Dollar betrug der Rückgang innert Jahresfrist sogar 14.4%. Bei unveränderten Wechselkursen konnte Dätwyler 2011 beim Betriebsergebnis (EBIT) mit CHF 133.7 Mio. den Vorjahreswert (CHF 127.9 Mio.) übertreffen. Der negative Wechselkurseinfluss durch die Konsolidierung in Schweizer Franken belief sich auf CHF 9.5 Mio. Zusätzlich zu diesem sogenannten Translationseffekt kam an den beiden Schweizer Produktionsstandorten Altdorf und Schattdorf noch der negative Transaktionseffekt von rund CHF 8 Mio. dazu. Die Restrukturierungskosten der Konzernbereiche Cabling Solutions und Sealing Technologies sowie der ausserordentliche Ertrag aus Liegenschaftsverkäufen am Schweizer Standort Schattdorf kompensierten sich gegenseitig. Der ausgewiesene EBIT reduzierte sich leicht auf CHF 124.2 Mio. (Vorjahr CHF 127.9 Mio.). Dank der soliden Kapazitätsauslastung und den frühzeitig eingeleiteten Massnahmen zur Reduktion der Abhängigkeit vom Frankenwechselkurs hat die Dätwyler Gruppe auch im schwierigen Berichtsjahr 2011 das selbstgesetzte Zielband für die EBIT-Marge von 9% bis 12%. erreicht. Mit 9.6% konnte die EBIT-Marge trotz deutlich höheren Rohstoffpreisen nahezu auf Vorjahresniveau (9.7%) gehalten werden. Auch das Nettoergebnis lag währungsbereinigt über Vorjahr. Unter Berücksichtigung des Währungsverlusts von CHF 8.0 Mio. belief sich das ausgewiesene Nettoergebnis auf CHF 96.2 Mio. (Vorjahr CHF 98.2 Mio.).

Unveränderte Dividende
Angesichts der intakten Zukunftsaussichten, der soliden Ertragskraft, des Free Cash Flows von CHF 83.1 Mio. und der weiter gestärkten Bilanz mit einer Eigenkapitalquote von 72.1% (Vorjahr 68.9%) beantragt der Verwal- tungsrat der Generalversammlung eine unveränderte Dividende von CHF 2.20 pro Inhaberaktie und CHF 0.44 pro Namenaktie. Dies entspricht einer leicht höheren Ausschüttungsquote von 35.3% (Vorjahr 34.6%).

Aktuelle Wachstumsprojekte
Auch im Berichtsjahr hat Dätwyler systematisch am Ausbau und an der Festigung der Marktpositionen gearbeitet. So wurden die vor Jahresfrist angekündigten Projekte zum Ausbau der globalen Präsenz plangemäss vorangetrieben: eigenes Werk in Indien im Konzernbereich Pharma Packaging, eigenes Werk in China im Konzernbereich Sealing Technologies sowie neue Vertriebsstandorte in Dubai und Moskau im Konzernbereich Cabling Solutions. Zusätzlich steht Dätwyler im Markt für Pharma-Verpackungskomponenten kurz vor dem angestrebten Markteintritt in China. Auch die geplante Übernahme der holländischen Display Elektronika BV im Konzernbereich Technical Components per Anfang April 2012 dient als Basis für die weitere geografische Expansion von Distrelec und Elfa Distrelec in der Online/Katalog-Distribution. Display Electronika BV hat bisher einen Jahresumsatz von rund CHF 3 Mio. erzielt. Im Konzernbereich Sealing Technologies gelang es Dätwyler, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Nespresso wesentlich weiter auszubauen. Der zusätzliche neue Vertrag läuft über die nächsten fünf Jahre und führt am Schweizer Standort Schattdorf zu rund 50 neuen Arbeitsplätzen. Im globalen Wachstumsmarkt für Spezial- und Tunnelprofile ist Dätwyler mit der Übernahme des Profilgeschäfts der Phoenix Dichtungstechnik GmbH zu einem der führenden Anbieter aufgestiegen.

Massnahmen zur Effizienzsteigerung
Neben dem Ausbau der Marktposition bietet die Übernahme des Phoenix Profilgeschäfts auch die Möglichkeit zur Optimierung der Produktionsstrukturen und zur Steigerung der Effizienz. Bis Mitte 2012 wird Dätwyler die Extrusionsfertigung am neuen deutschen Standort Waltershausen konzentrieren. Dadurch kann die Abhängigkeit vom Franken-Wechselkurs weiter reduziert werden. Bereits mit den im Frühjahr 2011 angekündigten Verlagerungen der Liftkabelproduktion nach China und der Kabelkonfektionierung nach Tschechien hat Dätwyler den Einfluss des Frankens verringert. Beide Projekte sind auf Kurs und werden voraussichtlich bis Mitte 2012 abgeschlossen sein. Parallel dazu läuft die Modernisierung des Kabelwerks in Altdorf. Mit einer Investition von CHF 30 Mio. realisiert Dätwyler bis Ende 2013 eine Hightech-Produktionsstätte für hochwertige Daten- und Sicherheitskabel. Konzernübergreifend stand das Berichtsjahr im Zeichen der Einführung des neuen Erscheinungsbilds und der dadurch erfolgten Stärkung der Marke Dätwyler. Neu tritt der Konzernbereich Pharma Packaging ebenfalls unter der Marke Dätwyler auf (bisher Helvoet Pharma), was extern und intern positiv aufgenommen wurde. Auch im Finanzbereich wurden mit der Einführung einer Treasury-Plattform sowie der Absicherung des Kreditvolumens weitere Synergien genutzt.

Für alle Szenarien gerüstet
Für die Zukunft ist Dätwyler trotz der nach wie vor geringen Visibilität grundsätzlich optimistisch. Auf der einen Seite beweisen die drei vergangenen Jahre, dass die Gruppe operativ fit ist und auch in schwierigen Zeiten wächst und solide Ergebnisse erwirtschaftet. Mit den Verpackungskomponenten für die Pharmaindustrie und der Partnerschaft mit Nespresso verfügt die Dätwyler Gruppe über eine nicht zyklische, kontinuierlich wachsende Basis, die sich weitgehend unabhängig von der allgemeinen Konjunktur entwickelt. Auf der anderen Seite besetzt die Gruppe starke Positionen in attraktiven Nischenmärkten. Daher ist Dätwyler überzeugt, dass ihre Unternehmen überproportional von einer früher oder später einsetzenden Erholung der Gesamtwirtschaft profitieren werden. Zusätzlich zur organischen Entwicklung wird Dätwyler weiterhin sich bietende Chancen für strategiekonforme Übernahmen nutzen. Dabei liegt der Fokus auf dem Ausbau der Online/Katalog-Distribution in Europa sowie auf der Ausweitung der globalen Präsenz in den Konzernbereichen Pharma Packaging und Sealing Technologies.

Positive Impulse für 2012
Ein stabiles Umfeld vorausgesetzt, ist Dätwyler zuversichtlich, dass die Gruppe auch 2012 ihren Wachstumskurs fortsetzen und das selbstgesetzte Zielband für die EBIT-Marge von 9% bis 12% wiederum erreichen wird. Nach Umsetzung aller beschlossenen Massnahmen werden neu weniger als 10% des Gruppenumsatzes dem Transaktionseffekt des starken Frankens ausgesetzt sein. Positive Impulse werden die erstmalige Konsolidierung des Phoenix Profilgeschäfts sowie der Ausbau der Zusammenarbeit mit Nespresso geben. Zusätzliches Wachstumspotenzial könnte sich aus erwarteten Abschlüssen laufender Akquisitionsprojekte ergeben. Weiter wird das operative Ergebnis 2012 durch den geplanten Verkauf eines Immobilienpakets im Kanton Uri aufgebessert werden.

Quelle: Dätwyler Gruppe

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