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Geldpolitische Lagebeurteilung vom 13. Dezember 2012 – Nationalbank hält unverändert am Mindestkurs fest

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Die Schweizerische Nationalbank behält den Mindestkurs von 1.20 Franken pro Euro unverändert bei. Der Franken bleibt nach wie vor hoch bewertet. Eine Aufwertung des Frankens würde die Preisstabilität gefährden und hätte schwerwiegende Folgen für die Schweizer Wirtschaft. Die Nationalbank wird deshalb den Mindestkurs weiterhin mit aller Konsequenz durchsetzen. Sie ist dazu bereit, Devisen in unbeschränkter Höhe zu kaufen. Die Nationalbank belässt zudem das Zielband für den Dreimonats-Libor bei 0%–0,25%. Wenn nötig steht sie bereit, jederzeit weitere Massnahmen zu ergreifen.

Die bedingte Inflationsprognose der Nationalbank bleibt im Vergleich zum September im Wesentlichen unverändert. Kurzfristig wird die Preisentwicklung durch eine etwas schwächere Konjunkturentwicklung in der Eurozone nochmals gedämpft. Ausserdem ist die Wirkung der in der Vergangenheit erfolgten Aufwertung des Frankens auf das Preisniveau etwas stärker als ursprünglich erwartet. Ab Mitte 2013 verläuft die neue bedingte Inflationsprognose fast identisch wie diejenige vom September. Die Prognose beruht auf einem unveränderten Dreimonats-Libor von 0% über die nächsten drei Jahre. Unter dieser Annahme schwächt sich der Franken über den Prognosezeitraum ab. Dennoch bleibt die prognostizierte Inflation für die nächsten Jahre tief. Für 2012 wird die Inflationsrate minus 0,7% betragen. Für 2013 rechnet die Nationalbank mit einer Inflation von minus 0,1% und für 2014 von 0,4%. Auf absehbare Zeit gibt es somit in der Schweiz keine Inflationsgefahr.

Das dritte Quartal 2012 war weltweit durch ein schwaches Wachstum und eine rückläufige Handelsaktivität geprägt. Zwar belebte sich die Wirtschaft in den USA und teilweise in den aufstrebenden Volkswirtschaften wieder. Jedoch verharrte die Eurozone in einer milden Rezession. In der Schweiz stieg das reale Bruttoinlandprodukt im dritten Quartal nach einem vorübergehenden Rückgang wieder an. Für das vierte Quartal rechnet die Nationalbank jedoch mit einer deutlichen Abschwächung des Wachstums. Im Jahr 2012 dürfte das Wirtschaftswachstum in der Schweiz somit unverändert rund 1% betragen. Für 2013 erwartet die Nationalbank ein Wachstum von 1%–1,5%.

Für die Schweizer Wirtschaft bleiben die Abwärtsrisiken weiterhin erheblich. Zwar haben die angekündigten Massnahmen der Europäischen Zentralbank die Wahrscheinlichkeit von extremen Entwicklungen in der Währungsunion deutlich reduziert. Dennoch ist die Unsicherheit im Zusammenhang mit der Bewältigung der Schuldenkrise in der Eurozone nach wie vor hoch. Auch bleibt offen, wie stark die anstehende Haushaltskonsolidierung in den USA das Wachstum dämpfen wird. Darunter leidet die Stimmung auf den Finanzmärkten und in der Realwirtschaft. Zudem bleibt die Dynamik auf dem schweizerischen Hypothekar- und Immobilienmarkt für Wohneigentum hoch, wodurch die Risiken für die Finanzstabilität weiter gestiegen sind.

Quelle: Schweizerische Nationalbank

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