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Geldpolitische Lagebeurteilung vom 14.März 2013 – Nationalbank hält unverändert am Mindestkurs fest

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Die Schweizerische Nationalbank behält den Mindestkurs von 1.20 Franken pro Euro unverändert bei. Der Franken bleibt nach wie vor hoch bewertet. Eine Aufwertung des Frankens würde die Preisstabilität gefährden und hätte schwerwiegende Folgen für die Schweizer Wirtschaft. Der Mindestkurs ist ein wichtiges Instrument, um eine unerwünschte Verschärfung der geldpolitischen Rahmenbedingungen zu vermeiden. Die Nationalbank wird den Mindestkurs darum mit aller Konsequenz durchsetzen und zu diesem Zweck wenn nötig Devisen in unbeschränkter Höhe kaufen. Sie belässt zudem das Zielband für den Dreimonats – Libor bei 0% – 0,25%. Sie steht bereit, jederzeit weitere Massnahmen zu ergreifen.

Die bedingte Inflationsprognose der Nationalbank hat sich im Vergleich zum Dezember über den gesamten Prognosezeitraum sichtbar nach unten verschoben. Im vierten Quartal 2012 ist die Inflation aufgrund der weiter rückläufigen Importteuerung tiefer als erwartet ausgefallen. Ausserdem haben sich die Wirtschaftsaussichten vor allem für die Eurozone noch einmal etwas eingetrübt. Die Inflationsprognose beruht auf einem unveränderten Dreimonats-Libor von 0% über die nächsten drei Jahre. Unter dieser Annahme schwächt sich der Franken über den Prognosezeitraum ab. Für 2013 erwartet die Nationalbank eine Inflationsrate von minus 0,2 %. Für 2014 rechnet sie mit einer Inflation von 0,2 % und für 2015 von 0,7 %. Damit lassen sich für die Schweiz auf absehbare Zeit weiterhin keine Inflationsgefahren ausmachen.

Trotz der deutlichen Entspannung an den internationalen Finanzmärkten entwickelte sich die Weltwirtschaft im vierten Quartal eher schwach. In der Schweiz verlangsamte sich die Wirtschaftstätigkeit wie erwartet. Obgleich die Beschäftigung anstieg, nahm die Arbeitslosenquote erneut leicht zu. Die Nationalbank erwartet für die Schweiz unverändert ein Wachstum von 1% – 1,5% für 2013.

Am 13. Februar 2013 hat der Bundesrat auf Antrag der Nationalbank den antizyklischen Kapitalpuffer aktiviert. Somit müssen die Banken Hypothekarkredite zur Finanzierung von Wohnliegenschaften in der Schweiz ab September mit mehr Eigenkapital unterlegen. Der antizyklische Kapitalpuffer bezweckt, die Widerstandsfähigkeit der Banken zu stärken und Ungleichgewichten auf dem Hypothekar- und Immobilienmarkt entgegenzuwirken. Diese Ungleichgewichte haben ein Ausmass erreicht, das für die Stabilität des Bankensystems und damit für die Schweizer Volkswirtschaft ein Risiko darstellt. Die Nationalbank beobachtet weiterhin aufmerksam, wie sich die Dynamik auf dem schweizerischen Hypothekar- und Immobilienmarkt für Wohneigentum entwickelt.

Die Abwärtsrisiken für die Schweizer Wirtschaft bleiben erheblich. So besteht die Gefahr, dass die Spannungen in der Eurozone wieder zunehmen. Auch die Unsicherheit über den künftigen Kurs der Fiskalpolitik in vielen Industrieländern trübt das Konsum- und Investitionsklima und birgt Risiken für das Wachstum. Somit bleiben die globale Konjunkturlage und die Stimmung an den Finanzmärkten verletzlich.

Quelle: Schweizerische Nationalbank

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