Seit 2009 ist die Regierung und nicht mehr der Grosse Rat für die Aufsicht der Graubündner Kantonalbank zuständig. Zur umfassenden Wahrnehmung ihrer Eigentümer- und Aufsichtsfunktion erliess die Regierung ein spezifisches Aufsichtskonzept. Es beinhaltet unter anderem die periodische Erstellung eines Risiko- und Haftungsberichts durch die Revisionsstelle der Graubündner Kantonalbank. Im Hinblick auf die erstmalige Genehmigung des Jahresberichts und der Jahresrechnung 2009 der Graubündner Kantonalbank erteilte die Regierung der Ernst & Young AG in Zürich den Auftrag, einen solchen Bericht zu erstellen.
Die Experten nahmen eine Risikobeurteilung und eine Einschätzung des Haftungsrisikos betreffend die Staatsgarantie des Kantons vor und analysierten dabei die Risikolage der Graubündner Kantonalbank hinsichtlich einer möglichen Haftung des Kantons.
Ernst & Young beurteilt im Ergebnis die Substanz der Graubündner Kantonalbank als ausgesprochen solide. Per Ende 2009 standen über 1.7 Milliarden Franken Eigenmittel zur Verfügung. Im Branchenvergleich und speziell auch unter den Kantonalbanken verfügt die GKB über einen überdurchschnittlichen Eigenmitteldeckungsgrad. Mittels verschiedener Szenarien wurde berechnet, wie sich die maximalen Kreditverluste über einen Zeitraum von fünf Jahren auf die vorhandenen Eigenmittel auswirken würden. Dabei zeigte sich, dass selbst im schlechtesten Fall (sog. Worst-case-Szenario) genügend Eigenmittel verbleiben, um den Fortbestand der Bank zu gewährleisten.
Die Experten kommen zum Schluss, dass die auf Vorsicht basierende Risikoneigung der Bank und die starke Kapitalbasis in Kombination mit der Staatsgarantie Gewähr bieten, dass die Graubündner Kantonalbank selbst ausserordentlichen Krisen widerstehen könnte. Aus heutiger Sicht beurteilen die Experten deshalb die Auslösung der Staatsgarantie auch in extremen Stress-Situationen als sehr unwahrscheinlich.
Die Regierung und die Graubündner Kantonalbank nahmen die Resultate der Studie mit Befriedigung zur Kenntnis. Finanzdirektor Regierungsrat Dr. Martin Schmid und Bankpräsident Dr. Hans Hatz betonten insbesondere die ausgesprochen solide Kapitalausstattung der Graubündner Kantonalbank, welche den Kunden einerseits und dem Kanton als Eigentümer und Garanten andererseits eine hohe Sicherheit verleiht.
Aufgrund der vorliegenden Berichte der Revisionsstelle und eines verwaltungsinternen Berichts der Finanzkontrolle des Kantons Graubünden genehmigte die Regierung erstmals den Jahresbericht und die Jahresrechnung 2009 der Graubündner Kantonalbank.
Quelle: Graubündner Kantonalbank
