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Geldpolitische Lagebeurteilung vom 16. Dezember 2010 – Die Schweizerische Nationalbank führt ihre expansive Geldpolitik fort

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Die weltwirtschaftliche Erholung setzt sich fort. Während die aufstrebenden Länder eine lebhafte Dynamik aufweisen, bleibt die Entwicklung in den Industrieländern insgesamt verhalten. Die Schweizer Wirtschaft ist im dritten Quartal 2010 robust gewachsen, jedoch deutet vor allem die Abschwächung bei den Exporten auf eine deutliche Reduktion des Wachstums in den kommenden Quartalen hin. Die Nationalbank geht deshalb von einem BIP-Wachstum von rund 1,5% für 2011 aus, nach rund 2,5% im laufenden Jahr.

Die Geldpolitik agiert in einem Umfeld hoher Unsicherheit. Sorgen um die Stabilität in der Eurozone haben an den Finanzmärkten wiederum zu Anspannungen geführt. In diesem Zusammenhang hat sich der Schweizer Franken erneut aufgewertet. Falls sich diese Anspannungen verschärfen und die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone belasten sollten, würde auch die Schweizer Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen. Sollte eine Deflationsgefahr auftreten, würde die Nationalbank die notwendigen Massnahmen ergreifen, um die Preisstabilität zu gewährleisten.

Die bedingte Inflationsprognose der Nationalbank liegt für 2012 und 2013 leicht unterhalb der Prognose vom September. Diese Korrektur erfolgt insbesondere wegen der gegenüber der letzten Lagebeurteilung ungünstigeren konjunkturellen Perspektiven für Europa. Für 2011 liegt die Inflationsprognose hauptsächlich infolge eines höheren Ölpreises geringfügig höher. Unter Annahme eines unveränderten Dreimonats-Libors von 0,25% wird die durchschnittliche Teuerung im Jahr 2010 voraussichtlich bei 0,7%, im Jahr 2011 bei 0,4% und im Jahr 2012 bei 1,0% liegen. Die bedingte Inflationsprognose zeigt, dass in der kurzen Frist keine Gefahr für die Preisstabilität besteht. Allerdings lässt ihr ansteigender Verlauf in 2012 und 2013 erkennen, dass die gegenwärtige, expansive Geldpolitik nicht über den gesamten Prognosehorizont weitergeführt werden kann, ohne die langfristige Preisstabilität zu gefährden. Die Inflationsprognose bleibt mit sehr hoher Unsicherheit behaftet.

Quelle: Schweizerische Nationalbank

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